Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist wieder vom Stromnetz getrennt worden, nachdem in Folge eines russischen Beschusses auch die letzten beiden Hochspannungsleitungen zu den Reaktoren beschädigt wurden. Für die Kühlung der Meiler werden auf 20 Dieselgeneratoren verwendet, deren Treibstoff für höchstens 15 Tage reichen wird, berichtete das ukrainische Atomunternehmen „Energoatom“, zitiert von Reuters. „Energoatom“ rief die internationale Gemeinschaft auf, zur Entmilitarisierung der Anlage und dem Abzug der russischen Besatzer beizutragen, um eine mögliche Havarie der Anlage abzuwenden. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, sagte seinerseits, Russland habe einen Anschlag auf das Kernkraftwerk verhindert, berichtet TASS.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu warf dem Westen vor, die Eskalation des Krieges in der Ukraine zu fördern, mit dem Ziel, Russlands wirtschaftliches und militärisches Potenzial zu vernichten und es seiner unabhängigen Außenpolitik zu berauben. Schoigu wies darauf hin, dass sich seit Februar die NATO-Truppen an der Ostflanke um das Zweieinhalbfache auf 30.000 Mann erhöht haben: „In Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei werden neue multinationale taktische Bataillone geschaffen.“ Er warf dem Westen vor, die von der Ukraine angeführte „nukleare Erpressung“ zu ignorieren.