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Geboren unter einem glücklichen Stern - Radina Weltschewa und ihre Stiftung „Ich will ein Baby“

Wohltätigkeitskonzert in Swilengrad am Tag der christlichen Familie trägt zur Geburt Dutzender Wunschkinder bei

Foto: iskambebe.bg

Am Tag der christlichen Familie sprechen wir von Familienwerten und der Familie als von jenem Rettungsboot, in dem man im Strudel des Weltgeschehens überleben kann. Und der Tag wird umso festlicher, wenn wir Menschen wie Radina Weltschewa um uns herum haben, die sich dafür einsetzen, dass immer mehr bulgarische Kinder zur Welt kommen. Mit einem Lächeln, einem freundlichen Wort und sehr oft auch mit materieller Unterstützung hat Radina dazu beigetragen, dass Hunderte von Menschen das größte Geschenk des Lebens erhalten haben, nämlich die Geburt eines Kindes in ihrer Familie.

Radina begann ihre berufliche Laufbahn Mitte der 1990er Jahre als Journalistin und Moderatorin von Sendungen beim Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Die Tatsache, dass man mit seinen Botschaften in den öffentlichen Medien Tausende Menschen erreichen kann, hat sie davon überzeugt, dass es sich lohnt, die Meinung zu sagen, solange man ein wichtiges Anliegen hat, mit dem sich die Gesellschaft identifizieren kann. Und so kam Radina Weltschewa Schritt für Schritt und unter dem Gebot der Lebensumstände auf die Idee, eine Stiftung zu gründen, die auf dem Prinzip „von den Menschen für die Menschen“ basiert. Ob es nun Zufall war oder nicht, aber im Frühjahr 2007, am Tag der Frohen Botschaft, dem 25. März, kam der juristische Beschluss über die Registrierung einer Stiftung mit dem kurzen und unmissverständlichen Namen „Ich will ein Baby“. Die Richtung wurde von Radina vorgegeben, die in diesem Moment noch nicht ahnte, wie viel positive öffentliche Energie sie mit dieser Sache freisetzen würde.

„Bis zu diesem Zeitpunkt war bekannt, dass etwa 160.000 bis 170.000 Paare in Bulgarien an Unfruchtbarkeit litten. Ihre Zahl war vermutlich aber noch höher“, erinnert sich Radina Weltschewa. Fünf Jahre nach ihrer Gründung verfügte die Stiftung „Ich will eine Baby“ über eines der stärksten Freiwilligenteams aus motivierten, tatkräftigen Menschen, die fest an den Erfolg ihres Unterfangens glauben. Und der ließ nicht auf sich warten. Innerhalb von drei Jahren wurden mit Hilfe der Stiftung mehr als 2.500 Babys geboren. Die freudige Nachricht  über immer mehr und mehr bulgarische Babys, die das Licht der Welt erblicken, ist zu einem festen Bestandteil des Alltags von Radina und den Freiwilligen der Stiftung geworden. Und das ist bis auf den heutigen Tag so, als „Ich will ein Baby“ seit nunmehr 16 Jahren eine der bekanntesten und angesehensten Stiftungen in Bulgarien ist.

Radina Weltschewa

„Ich bin schon oft gefragt worden, wie eine NGO es schafft, eine so große Kapazität über viele Jahre hinweg aufrechtzuerhalten, da wir nicht einmal ein eigenes Büro, keine technische Ausrüstung und keine Gehälter haben. Wir machen alles in unserer Freizeit und in der übrigen Zeit arbeiten wir alle, um unabhängig zu sein und der Sache zu dienen“, sagte Radina Weltschewa  in einem Interview für „Radio Bulgarien“:

„Tausende Kinder sind dank „Ich will ein Baby“ zur Welt gekommen. Spenden erhielten im Laufe der Jahre sowohl von großen Unternehmen als auch von einfachen Menschen, die mit jedem Gehalt 10 Lewa an die Stiftung überweisen. Aber über die Jahre gerechnet sind das Tausende von Lewa. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Menschen, die nicht über die Mittel für eine Unfruchtbarkeitsbehandlung verfügten und auf Hilfe angewiesen waren. Nachdem ihnen Gutes widerfahren ist, haben sie selbst angefangen, monatlich einen kleinen Betrag an die Stiftung zu spenden, damit sie etwas zurückgeben und das Gute auch anderen Gutes zuteilwerden kann.“

Heute sprechen Patienten mit Fortpflanzungsproblemen offen und selbstbewusst über den schwierigen Weg zu ihrem Wunschkind. Die Medien, die staatlichen Institutionen und die großen Firmenspender sind auf ihrer Seite. „Vor 16 Jahren war das noch anders. Die ersten, die uns die Hand reichten, waren die Musiker der Blaskapelle „Kostadin Manow“ im Volkskulturhaus „Prosweta“ in Swilengrad“, erinnert sich Radina Weltschewa:

„Sie boten uns an, am 21. November, dem Tag der christlichen Familie, ein Wohltätigkeitskonzert mit ihrer wunderbaren Blaskapelle zu geben, die aus Amateurmusikern besteht. Seitdem ist das einer der schönsten Feiertage für „Ich will ein Baby“, den wir bis heute gemeinsam begehen. Der Saal ist immer voll und ihr Auftritt wird vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert. Die Treffen dort sind sehr emotional und dank der Blaskapelle und der Mitarbeiter des Volkskulturhauses in Swilengrad“ kommt jedes Mal viel Geld für die Arbeit unserer Stiftung zusammen“, sagte  Radina Weltschewa abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: iskambebe.bg, Facebook /@IskamBebe, Privatarchiv


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