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Eine hundert Jahre alte Spitze kommt ins Museum von Pomorie als Erinnerung an den feinen Geschmack der bulgarischen Frau

Spenden sind Teil des Seins der Familie von Dozent Katja Lekowa

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Foto: Archiv

Aufstieg im Bereich der Naturwissenschaften, langjährige Forschung auf dem Gebiet der analytischen Chemie, Dozentin für organische Chemie an der Südwest-Universität in Blagoewgrad  - das ist nur ein Teil der bemerkenswerten Biografie von Dozent Dr. Katja Lekowa. Aber die Anerkennung und die Erfolge im Bereich der Wissenschaft reichen ihrer Meinung nach nicht aus, wenn sie nicht von einer besonderen Botschaft an die Menschen, die heutigen und künftigen Bulgaren, begleitet werden. Und die Botschaft von Dozent Katja Lekowa lautet: Tue Gutes und spende, denn nur das Gute bleibt in Erinnerung und erreicht die Herzen der Menschen.

Im Jahr 2018 schickte Dozent Lekowa ein Bild, das sie mit einer von ihr selbst entwickelten Autorentechnik auf Glas gemalt hatte, zu einer Wohltätigkeitsauktion nach London. Das Gemälde wurde von einem Adligen in der britischen Hauptstadt gekauft und der Erlös kam Kindern in Bulgarien zugute.

Eine weitere wertvolle Spende ließ die Dame mit aristokratischem Geist dem Geschichtsmuseum in Pomorie zukommen. Sie wählte das Museum in Pomorie wegen der guten Organisation und der Professionalität seiner Mitarbeiter.

„Ich war 2014 in Pomorie, um mir ein römisches Mosaik anzuschauen, das im Stadtzentrum freigelegt wurde. Und ich habe dieses Museum besucht. Es hat mich mit seinen Sammlungen und zahlreichen Exponaten beeindruckt, obwohl es erst 25 Jahre alt ist“, sagte Dozent Lekowa und weiter:

„Die von mir gestiftete Sammlung umfasst 28 Exponate, die mit unserem Leben, unserer Kultur und unserer Kunst verbunden sind. Viele davon hat meine Mutter selbst gemacht, die 1911 geboren wurde. Ich fand es gut, sie im Museum zu haben, denn sie illustrieren sehr gut die Ästhetik der bulgarischen Frau um 1900. Vor rund 100 Jahren wurden die Häuser unserer Eltern mit Spitze geschmückt. Die so genannte „Poinlas“-Spitze ist ein heute vergessenes Kunsthandwerk. Sie ähnelt der Brüsseler Spitze und wird hierzulande seit der Wiedergeburtszeit hergestellt. Das Besondere an dieser Art von Spitze ist, dass die im Voraus gewebten oder gestrickten Borten auf besondere Weise mit einer Nähnadel verbunden werden. Es wurde nur weißes Garn verwendet, die Spitze musste weiß sein. Die Exponate, die ich dem Museum in Pomorie geschenkt habe, wurden bereits zu einer Sammlung zusammengefasst und ich freue mich, dass ich auf diese Weise das Familiengedächtnis bewahren konnte, das ja auch Teil des Gedächtnisses unseres Volkes ist.“

Dozent Katja Lekowa verbindet die Schönheit der Alltagsgegenstände, die sie dem Museum geschenkt hat, mit den Farben unserer Volkstrachten, mit denen unsere Tanzensembles die Herzen des Publikums in aller Welt erobern. „Es ist ein großer Stolz, dass alle uns schätzen und sagen, dass die Schönheit und Farbenpracht der Bulgaren unübertroffen ist“, sagte Katja Lekowa.

„Deshalb lasse ich mich in meiner Arbeit und in meiner Wohltätigkeit von dem Gedanken leiten, unsere bulgarischen Eigenschaften und unseren Wunsch, Gutes zu tun, zu erhalten. Es ist sehr wichtig, dass ein Mensch, der sich für eine gemeinsame Sache einsetzt, nicht darauf schaut, was er dafür bekommt. Ein altes bulgarisches Sprichwort sagt: Wenn man Gutes getan hat, sollte man es hinter sich lassen und vergessen. Und dann wird sich das Schicksal selbst um dich kümmern. In meinem Fall kann Wohltätigkeit aber als etwas Typisches für unsere Familie angesehen werden. Mein Ururgroßvater und meine Urgroßmutter, Jane und Stefania, waren die Begründer des Rila-Klosters. In einer Kapelle links von der wundertätigen Ikone sind sie als Stifter dieses heiligen Ortes in voller Körpergröße abgebildet. Ich bin sehr stolz auf sie und führe meine Kinder und Enkelkinder ins Kloster, damit sie ihre Porträts sehen“, so Dozent Katja Lekowa abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Archiv, Gergana Mantschewa, Privatarchiv von Katja Lekowa




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