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Lektionen in Gutherzigkeit an einer Sofioter Schule

Wie im Berufsgymnasium für Transport in der Hauptstadt Wohltätigkeit gelehrt wird

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Foto: pgtsofia.com

Jenen die Hand zu reichen, die es bitter nötig haben und ihnen von dem Wenigen zu geben, das man hat. Zu verstehen, dass Helfen eine Freude und ein inneres Bedürfnis ist, keine von Oben angeordnete Verpflichtung. Das sind einige der wichtigsten Lektionen, die die Schüler des Berufsgymnasiums für Transport in Sofia lernen. Das habe auch die letzte Wohltätigkeitsinitiative der Schule für Kinder mit einem schweren Schicksal gezeigt, erklärt Maria Stojanowa, Geschichtslehrerin und Koordinatorin der Initiative.

„Unsere Schüler kommen nicht aus wohlhabenden Familien, aber es sind Kinder mit einem sehr großen Herz, die diese Wohltätigkeitsaktion ganz allein vorbereitet haben“, sagt die Lehrerin und fügt hinzu, dass auch schon früher verschiedene Basare zu Ostern, Weihnachten und auch für Kinder in Not aus der Schule selbst gemacht wurden. Die Wohltätigkeitsveranstaltungen seien eine feste Tradition in der Schule, die nicht nur zu bestimmten Festen organisiert werden.

Über die Verwendung der gesammelten Gelder entscheidet der Schülerrat. Dieses Mal sollen die Mittel für die Unterstützung des Zentrums für betreutes Wohnen für Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen verwendet werden, die ständig medizinischer Versorgung bedürfen.

„Die in unserem Zentrum untergebrachten Kinder und Jugendlichen im Alter von 7 bis 21 Jahren sind pflegebedürftig und in ständiger ärztlicher Behandlung“ erklärt die Leiterin des Zentrums Maria Stojanowa. Fünf der insgesamt acht zur Verfügung stehenden Plätze seien belegt. In Bulgarien gebe es nur acht solcher Zentren, das eine davon in Sofia. Dort arbeiten Kinderpfleger, Krankenschwester und seit dem 3. Januar auch ein Arzt, fast alle Frauen im Pensionsalter. Sie umsorgen diese Kinder von ihrer Geburt an und Dank ihnen seien alle im guten gesundheitlichen Zustand, erklärt die Zentrumsleiterin.

Anastassija Iwanowa, die Vorsitzende des Schülerrats und Schülerin der Klasse 10 a im Fach „Zoll- und Steuerverwaltung“, stellte klar, dass die Initiative, dem Zentrum für betreutes Wohnen für Kinder und Jugendlichen zu helfen, von den Schülerinnen und Schülern ausgegangen sei. Danach sei sie auch im Schülerrat diskutiert worden.

Anastassija Iwanowa (r.) und Maria Stojanowa

„Wir haben die Gelder für das Heim gesammelt und sind sehr glücklich, dass wir den Kindern an diesen Feiertagen Freude bereiten konnten. Jeder hat zu Hause allein oder mit seinen Eltern gebacken. Alles wurde dann in der Schule  verkauft und insgesamt kamen 843,9 Euro zusammen“, freut sich die Schülerin und beteuert, dass alles mit aufrichtigen Gefühlen getan wurde und es grundsätzlich immer Hilfe für diese Kinder geben sollte, denn „sie sind nicht anders als wir."

Die Schüler vom Tansportgymnasium haben versprochen, im März oder April den Garten des Zentrums für betreutes Wohnen in Ordnung zu bringen und den Kindern auch andere Hilfe zuteilwerden zu lassen, freut sich Maria Stojanowa. Für sie ist der Antrieb und die Idee wichtig, denn so erteilen die Schüler uns allen eine wertvolle Lektion.

„Es wird oft gesagt, dass das Wort Danke, auf Bulgarisch blagodarja, abgenutzt ist, doch ich teile diese Meinung nicht. Es ist ein bulgarisches Wort, das die Bedeutung „zum Wohle aller“ in sich trägt und das ist sehr zutreffend für die Initiative der Kinder vom Berufsgymnasium für Transport“, sagt Maria Stojanowa und teilt mit, dass mit den Spenden ein Pflegebett mit einer speziellen Matratze sowie anderes Zubehör für die Kinder im Zentrum gekauft werden wird. Im Heim werden noch 1-2 solcher Betten gebraucht. Ansonsten werden die anderen Bedürfnisse zufriedengestellt, denn es sei ein staatlich delegierter Betrieb mit kommunaler Beteiligung, so dass für die Grundbedürfnisse der Kinder gesorgt werde.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Elena Paskalowa, pgtsofia.com


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