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Coliving und Coworking in einer Genossenschaft – Semkowo auf dem Weg zum Paradies für digitale Nomaden

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Foto: Coliving Semkovo

Digitale Nomaden aus aller Welt haben vor, im bulgarischen Ferienort Semkowo eine große internationale Community aufzubauen. Dafür wollen sie ein in den 1980er Jahren erbautes und später verlassenes Hotel umbauen. Das Gebäude hat eine originelle Architektur und beeindruckende Maßstäbe. Was die Fantasie der digitalen Nomaden entfacht, ist seine Lage und die Möglichkeit, inmitten der Natur des Rilagebirges gemeinsam arbeiten und leben zu können, ohne auf die modernen Annehmlichkeiten zu verzichten, teilt der Matthias Zeitler mit, der das das Projekt „Coliving Semkovo“ ins Leben gerufen hat. Er war übrigens derjenige, der „Coworking Bansko“ unter den digitalen Nomaden etabliert hat.

Matthias Zeitler ist fest überzeugt, dass Semkowo eine ideale Lokation für die Arbeit aus der Distanz und zum Leben ist. Im alten kommunistischen Kurort und speziell in diesem imposanten Gebäude haben früher die Mitglieder der Bulgarischen Kommunistischen Partei Urlaub gemacht, aber im Laufe der Zeit wurde es verlassen, ebenso wie das Resort.

Matthias Zeitler

„Geblieben ist dieses unglaublich riesige Hotel, in das Unmengen an Geld investiert wurden“, sagt Matthias Zeitler und erzählt, dass in der Nachbarstadt Beliza jeder auf irgendeine Weise mit diesem Gebäude verbunden ist. Ältere Leute hätten ihm erzählt, wie sie hier früher in der Disco getanzt haben. Viele von ihnen waren auch im Hotel tätig. Sie sind wirklich stolz auf diesen Ort und freuen sich, dass jemand etwas dafür tun möchte, anstatt ihn einfach verfallen zu lassen, sagt der unternehmungslustige Matthias.

Die Idee ist, das inzwischen marode Hotel in ein modernes Gebäude mit 200 separaten Studios und 8.000 Quadratmetern Gemeinschaftsfläche im Herzen von Rila zu verwandeln. „Der Traum der Organisatoren ist“, teilt Matthias Zeitler mit, „den vergessenen Ort zu neuem Leben zu erwecken. Menschen aus aller Welt sollen hierher kommen, um Arbeit mit Wintersport, Mountainbiken, Wandern und allen möglichen Outdoor-Aktivitäten zu verbinden.“ Das Spannendste an dem Projekt ist, dass es von der Gemeinschaft verwaltet werden soll. Die Eigentümer sollen Teil einer modernen Genossenschaftsstruktur sein.

„Das Wichtigste in unserem Projekt ist die Gemeinschaft“, betont der Unternehmer. „Ich könnte dieses Gebäude einfach kaufen, renovieren und eröffnen, aber dann kommt niemand, weil Semkowo keine bekannte Destination ist“, sagt er und wünscht sich 200 Miteigentümer – Menschen, die gemeinsam in das Gebäude investieren, indem sie eine Wohnung kaufen. „Sie werden Anteilseigner dieser Genossenschaft sein. Das bedeutet, dass wir 200 Menschen haben werden, die daran interessiert sein werden, diese neue Lokation zu popularisieren und ihm neue Energie zu geben. Sie werden ihre Wohnungen zeitweise bewohnen, in der restlichen Zeit vermieten. Sie werden die Miete als Einkommen haben und Anteil am künftigen Gewinn, wenn das Geschäft wächst“, erklärt Matthias das Vorhaben.

In weniger als einem Monat hat das Projekt das Interesse von mehr als 125 Personen geweckt, die erwägen, eine Wohnung zu kaufen und Teil der Idee zu werden. Viele Unterstützer haben bereits eingezahlt, um das Projekt voranzubringen, erfahren wir von den Organisatoren. Auch Carly Lidsay aus Großbritannien denkt über diese Möglichkeit nach.

Carly Lidsay

„Ich habe viel Zeit in Bansko verbracht und bin Teil der Co-Working-Community der Stadt. Ich lebe derzeit in der Hauptstadt Sofia, aber ich möchte eine Immobilie kaufen, deshalb bin ich hier (Semkowo - Anm. d. Red.). Dieses Projekt ist unglaublich mutig und von einer ernsthaften Vision untermauert. Die Idee, dass 200 Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Herkunft als Team versuchen können, gemeinsam etwas aufzubauen, ist inspirierend. Das bedeutet, dass man fähig sein muss, ein Großprojekt zu leiten und Teil von etwas Großem zu werden.“

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Weneta Nikolowa, “Coliving Semkovo”




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