Es gibt für uns Bulgaren keine so unbezweifelbare und inspirierende Persönlichkeit wie die des Apostels der Freiheit Wassil Lewski. Der 150. Jahrestag seines tragischen Todes bietet Gelegenheit, ihm unsere Hochachtung zu erweisen und die emblematischen Orte zu besuchen, die mit seinem Leben, revolutionären und aufklärerischen Wirken verbunden sind.
Karlowo - die Heimatstadt von Wassil Lewski
Im Herzen des Balkanstädtchens Karlowo steht in einem mit Blumen umsäumten Innenhof ein kleines einstöckiges Gebäude. Hier wurde am 18. Juli 1837 Wassil Kuntchew geboren, der später unter dem Namen Lewski bekannt werden sollte. Das Haus wurde im 18. Jahrhundert von seinem Großvater Kuntcho Iwanow gebaut und bestand aus Schlafzimmer, Wohnzimmer, Vorratskeller, Werkstatt und Lackiererei. In den Jahren um die Befreiung Bulgariens von der osmanischen Fremdherrschaft 1878 herum wurde es verlassen und stürzte ein. Erst in späteren Jahren wurde das Haus nach alten Fotografien wieder aufgebaut. Restauriert wurden auch der mit Steinen ausgelegte Innenhof, der Brunnen und die Mauern, die es umgaben. Die Besucher können sich in die damalige Zeit zurückversetzen, die bescheidenen Räumlichkeiten betreten, die Holzschränke, die kleinen dreibeinigen Stühle, persönliche Gegenstände, Dokumente und alte Fotos von Wassil Lewski sehen.
Lowetsch - ein obligatorischer Stopp auf dem Lewski-Pfad
Lowetsch ist der Mittelpunkt der von Lewski aufgebauten Innerrevolutionären Organisation. Hier hat der Diakon zusammen mit seinen Gefährten die längste Zeit verbracht und die Stadt ist von seiner Anwesenheit geprägt. Die Besucher können im Touristeninformationszentrum eine Karte erhalten, um "Auf den Spuren des Apostels" zu wandeln.
„In Lowetsch befindet sich das größte Museum von Wassil Lewski mit der größten Anzahl seiner persönlichen Gegenstände sowie seinem größten Denkmal, 14 m hoch“, erklärt Stanislaw Stojtchew von der Gemeinde Lowetsch. „Auf der überdachten Brücke gibt es ein Modell der Stadt, wo das kleinste Denkmal des Apostels zu sehen ist. In der Kirche „Mariä Himmelfahrt“, direkt neben dem Museum, hat Wassil Lewski einst im Chor gesungen. In Lowetsch stehen auch die Häuser der bulgarischen Revolutionäre Christo Zonew-Latineza und von Maria und Nikola Sirkow, in dem sich Lewski vor den Türken versteckt hat."
Das Kloster von Trojan – Unterschlupf des Freiheitsapostels
Wassil Lewski war oft im Trojan-Kloster, wo er das einzige klösterliche Revolutionskomitee in Bulgarien gegründet hat. Im zweiten Stock der heiligen Stätte ist eine Museumssammlung untergebracht, die nicht nur der bulgarischen nationalen Befreiungsbewegung gewidmet ist.
„Auf dieser Etage befand sich das Versteck von Wassil Lewski, denn von hier aus konnte man die ganze lange Straße sehen, sodass bei Bedrohung rechtzeitig reagiert werden konnten“, erklärt Dessislawa Dotchewa, eine Angestellte des Trojan-Klosters.
Wenige Tage vor der Gefangennahme von Wassil Lewski drängten ihn die Mönchsbrüder vergeblich, wegen der intensiven Suche nach ihm durch die osmanischen Behörden, im Kloster zu bleiben, aber Lewski blieb hartnäckig.
Die Schenke von Kakrina, in der Lewski gefangen genommen wurde
Am 27. Dezember 1872 wurde Lewski nach einem Versuch, einen Hinterhalt der türkischen Söldner zu durchbrechen, verwundet und im Gasthaus Kakrina gefangen genommen. Von dort wurde er in Ketten in einer Pferdekutsche zu seinem Golgota geführt. Das Gasthaus wurde später aufgegeben und anschließend niedergebrannt und zerstört. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde es von heimatliebenden Bulgaren restauriert und in ein Museum verwandelt. Im Innenhof wurde eine dem Apostel gewidmete Gedenktafel angebracht.
Das Gefängnis und die authentischen Ketten, mit denen Lewski abgeführt wurde
Nach seiner Gefangennahme durch die Türken wurde Lewski in das Gefängnis von Weliko Tarnowo gebracht und in Einzelhaft gesteckt, wo er vier Tage blieb. Während dieser Zeit wurde er dreimal von einem außerordentlichen türkischen Gericht verhört. Heute ist das Gefängnis ein Museum. Die Touristen können die Zelle sehen, in der der Diakon eingesperrt war, seine authentischen Fesseln, sowie Gegenstände von unschätzbarem Wert, die mit dem revolutionären und aufklärerischen Wirken des populärsten bulgarischen Nationalhelden in Verbindung stehen.
Dieser Beitrag ist Teil des Projekts zum Gedenken an den 150. Todestag des bulgarischen Freiheitsapostels Wassil Lewski und wird mit der finanziellen Unterstützung des Kulturministeriums realisiert
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: bulgariatravel.org, vlevskimuseum-bg.org, Museum von Wassil Lewski - Lowetsch, BGNES, museumvt.com
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