Eine stabile und höhere Wahlbeteiligung von 59 Prozent im Vergleich zum vergangenen Oktober stellte das Wahllokal in Christchurch, Neuseeland, fest. Zusammen mit dem in Auckland war es der erste, das gestern Abend bereits um 22 Uhr OEZ den Wahltag startete. Bisher (19.30 Uhr Ortszeit) haben 24 von 42 Bulgaren gewählt, die eine Wahlbeteiligung angekündigt hatten, erzählt uns Swetoslawa Alexiewa. Zum Vergleich: Die endgültige Zahl der Wähler vor einem halben Jahr lag bei 19.
„Es sind Positivismus und große Hoffnung zu spüren, dass etwas passieren wird. Die Leute kommen froh gestimmt zu uns. Die Erwartungen aller beziehen sich hauptsächlich auf die Bildung einer stabilen regulären Regierung nach den Wahlen“, sagte Alexiewa in einem Interview für Radio Bulgarien.
Sie selbst beteiligt sich zum ersten Mal als Wahlhelferin in Neuseeland, wo sie seit sechs Jahren lebt. Ihren Worten nach habe es bei der Vorbereitung für heute keine Probleme gegeben.
„Die Anweisungen, die wir von der Zentralen Wahlkommission erhalten haben, waren sehr detailliert und alles war sehr einfach für uns. Einige der Wahlvorstandsmitglieder verfügen bereits über Erfahrung aus früheren Wahlen. Es ist auch ein Vertreter des Außenministeriums aus Bulgarien in unser Wahllokal entsandt worden und alles läuft ohne Schwierigkeiten.“
Auch Swetoslawa hofft, dass nach diesen Wahlen in ihrem Heimatland eine stabile Regierung gebildet werden kann. Sie glaubt, dass sich die von ihr und unseren Landsleuten in Neuseeland getroffene Entscheidung bei der Stimmabgabe auf zureichend Informationen stützt und objektiv ist, da wir in einer globalen Welt leben und die Entfernungen keine so große Rolle mehr spielen. „Der Unterschied zu uns ist, dass wir Dinge von außen sehen und irgendwie objektiver betrachten können“, sagt die Bulgarin.
„Es ist notwendig, abzustimmen zu gehen und Bedingungen dafür zu schaffen“, sagte ihrerseits Denitza Stoewa in einem Gespräch mit Wessela Krastewa von Radio Bulgarien. Als Beweis zieht sie ihr Engagement zur Einrichtung eines Wahllokals in Christchurch heran. Vor einem halben Jahr, bei den Wahlen zur 48. Volksversammlung Bulgariens, war Denitza Mitglied des Wahlvorstandes. Heute finden wir sie in Melbourne, Australien. Der Ort ist anders, aber das politische Engagement als bulgarische Staatsbürgerin ist ungemindert hoch. Wie nicht anders zu erwarten, hat Stoewa erneut von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, in der Hoffnung, dass eine reguläre bulgarische Regierung gebildet und das Kräftegleichgewicht wiederhergestellt wird.
„Ich habe mit Blick auf die Zukunft gewählt, mit der Hoffnung auf etwas Besseres und mit der tiefen persönlichen Überzeugung, dass man mitmachen sollte. Es wird sich nichts ändern, wenn wir unsere Arbeit nicht tun, nämlich zu wählen und Bedingungen für die Wahl zu schaffen. Aus meinen Beobachtungen im Laufe der Jahre hier glaube ich, dass die Bürger in stabilen Ländern aktiv teilnehmen, massenhaft zu den Urnen gehen, und das ist es, was die Politiker zur Rechenschaft zieht und die Dinge in Gang setzt. Die Parteien nehmen keine Rücksicht auf Nichtwähler, sondern auf Wähler, und das ist überall auf der Welt so. Hier in Australien habe ich zwei Wahlen miterlebt, und in beiden erwartete man, dass es keinen klaren Sieger geben werde. Die Ergebnisse widersprachen vollständig den ursprünglichen Erwartungen. Heute hoffe ich heimlich, dass es eine Überraschung gibt und sich die Leute endlich die Mühe machen, abzustimmen. Ich glaube, dass ein Ergebnis erzielt werden kann, das die Voraussetzungen für die Bildung einer regulären Regierung schafft. Egal wie schwierig es auch sein mag“, sagt Denitza.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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