Jede bulgarische Schule im Ausland hat ihre eigene Geschichte, und die der „Rodna Strjacha“-Schule in Zypern begann im Jahr 2015.
Ihre Gründung verwandelte den Traum einer bulgarischen Lehrerin in Realität - wenn bulgarische Kinder eines Tages in die Heimat zurückkehren, sollte es nicht offensichtlich sein, dass sie auswärts aufgewachsen sind. Das Ziel war, dass sie wie die Bulgaren in Bulgarien sprechen, ohne Akzent, und dass sie die Kultur, Geschichte und Traditionen unseres Volkes gut genug kennen. Der Name dieser Lehrerin ist Kalinka Pantschewa.
Sie stammt väterlicherseits aus dem Dorf Tarnawa bei Wraza. Während einer der großen Krisen, die den Übergang Bulgariens zu Demokratie und Marktwirtschaft begleiteten, wurden ihre Eltern arbeitslos und gingen ins Ausland. Kalinka Pantschewa zog zu ihrer Großmutter und ihrer Tante in die Stadt Bjala Slatina.
„Ich gehöre zu der Generation, die mit Oma, Opa und Tante anstelle von Mama und Papa aufgewachsen ist. Deshalb freue ich mich für all die Kinder, die heute bei ihren Eltern sind“, sagte Kalinka Pantschewa, Leiterin der bulgarischen Sonntagsschule „Rodna Strjacha“ in Zypern und fügte hinzu:
„Das Bedürfnis, der Heimat nahe zu sein, und die Hoffnung, dass unsere Kinder eines Tages zurückkehren werden, sind der Grund für unsere Auslandsschulen. Für mich war die Geburt meiner kleinen Tochter Panajota vor zehn Jahren die größte Motivation. Damals wurde mir klar, dass ich mich an einem sehr wichtigen Punkt in meinem Leben befand, an dem ich entscheiden musste, was ich tun wollte. Und ich musste eine Möglichkeit für sie finden, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der sie die bulgarische Sprache ohne Akzent lernen konnte. Damit sie sich, wenn sie in unser Land zurückkehrt, nicht wie eine Ausländerin fühlt. Sechs Monate nach ihrer Geburt eröffneten wir die Schule. Am 3. Oktober haben wir die Ärmel hochgekrempelt und zusammen mit zehn anderen Eltern in meiner Situation beschlossen, dass wir es schaffen können.“
„Wir starteten mit zehn Kindern, heute sind es zehnmal so viele“, erzählte Kalinka Pantschewa weiter. “Das heißt, jedes Jahr ist die Zahl der eingeschriebenen Kinder gestiegen. Und damit auch unser Wunsch, näher bei ihnen zu sein. Also haben wir zwei weitere Zweigstellen der Schule eröffnet. Heute verfügt sie über drei Gebäude - in der Stadt Aradippou und in den Dörfern Athienou und Xilofagou, alle im Gebiet von Larnaca in Südzypern. Unsere Schulen sind multifunktional, und wir sprechen hier nicht nur über Bildung, sondern auch über die Schaffung einer bulgarischen Gemeinschaft, die uns hilft, uns unserem Heimatland näher zu fühlen. Dies ist der Hauptanreiz, unsere Kinder in einer bulgarischen Schule einzuschreiben. Und der andere ist, wie ich schon sagte, die Hoffnung, dass sie eines Tages nach Bulgarien zurückkehren und sich dort weiterentwickeln werden.“
Im Zeichen des zehnten Jahrestages der Gründung der bulgarischen Schule „Rodna Strjacha“ fand vom 12. bis 14. April 2025 in Larnaca ein Seminar für Lehrer aus anderen bulgarischen Sonntagsschulen im Ausland statt - auch als Teil der Fortbildungsveranstaltungen für bulgarische Lehrer im Ausland, die der Verband der bulgarischen Schulen im Ausland unterstützt und für die Menschen wie Kalinka Pantschewa sehr dankbar sind. Denn, wie sie uns sagte, helfen diese Schulungen den Pädagogen, Erfahrungen auszutauschen und methodische Fähigkeiten zu entwickeln, die den bulgarischen Lehrplan attraktiver und zugänglicher für Kinder machen, die in einer mehrsprachigen Umgebung aufwachsen. Radio Bulgarien fühlt sich geehrt, Medienpartner der Initiative zu sein.
Die meisten Eltern der Schüler der Schule „Rodna Strjacha“ sind seit über 20 Jahren in Zypern, erfuhren wir von Kalinka Pantschewa. Sie sind in verschiedenen Tätigkeitsbereichen beschäftigt, die mit der Haupteinnahmequelle Zyperns - dem Tourismus - zusammenhängen. Viele der Bulgaren haben bereits Häuser gekauft, was zeigt, dass unsere Landsleute die Einstellung haben, länger zu bleiben und dort zu leben. Und ihr einziger Kontakt zu Bulgarien sind die bulgarischen Schulen - erzählte uns nicht ohne Schmerz in der Stimme die Direktorin der Schule, die selbst vor Jahren unser Land wegen der niedrigen Gehälter und schlechten Lebensbedingungen der Lehrer verlassen hat. Am Ende unseres Gesprächs mit Kalinka Pantschewa fragten wir sie, was ihr Traum für sie persönlich und für Bulgarien ist:
„Wissen Sie, ich habe oft darüber nachgedacht, wie Bulgarien in meinen Träumen aussieht, wie ich es mir wünsche. Vor allem wünsche ich mir, dass es demokratisch und unabhängig bleibt, dass es von Menschen geführt wird, die ehrgeizig sind und die unsere Heimat lieben - so wie jeder Auswanderer, der mindestens 15 Jahre lang nicht mehr dort war, sie liebt. Ich glaube, dass ein so geliebtes Land, das von guten, ehrgeizigen und jungen Menschen regiert wird, sicherlich eine glänzende Zukunft haben wird“, sagte Kalinka Pantschewa zum Schluss.
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Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: Schule „Rodna Strjacha“ in Zypern
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