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Bulgarische orthodoxe Kirche feiert Himmelfahrt des heiligen Iwan Rilski

Iwan Rilski und Johannes von Kronstadt - zwei Heilige, vereint durch die Liebe zu den Menschen

Der heilige Iwan Rilski, Wandmalerei, 1259
Foto: boyanachurch.info

Die bulgarisch-orthodoxe Kirche feiert am heutigen 18. August das Fest der Himmelfahrt des heiligen Iwan Rilski, des himmlischen Schutzpatrons Bulgariens. Für die Bulgaren ist er der beliebteste Heilige, der auch außerhalb der Grenzen Bulgariens verehrt wird. Der Heilige ist fest mit dem von ihm gegründeten Rila-Kloster verbunden, das eifrig sein Vermächtnis hütet und Pilger aus aller Welt anzieht. 



Dort, im Rila-Kloster, befindet sich neben den unvergänglichen Reliquien des Rila-Einsiedlers auch die wundertätige Ikone der Gottesmutter Odigitria (Wegweiserin), eine der ältesten Reliquien der bulgarischen Kirche. Sie zeigt den Gläubigen den spirituellen Weg und bestärkt sie, ihn zu gehen. 
Genau vor diesem heiligen Bild machte sich die Ikonenmalerin Ekaterina Titowa Gedanken über die Gemeinsamkeiten und die Kontinuität zwischen der bulgarischen und der russischen orthodoxen Kirche in spiritueller, historischer und bildungspolitischer Hinsicht. Während sie Informationen über Heilige suchte, die miteinander in Verbindung stehen könnten, geschah das Wunder – ihr offenbarte sich die starke spirituelle Verbindung zwischen zwei Heiligen mit dem gleichen Namen Johannes, der bulgarische Pendant Iwan. Sie sind nicht nur durch das Datum 19. Oktober, dem Festtag des Wundertäters  aus Rila und dem Geburtstag des Heiligen Johannes von Kronstadt verbunden, sondern auch durch die Kraft Christi, durch die sie Wunder vollbringen. So wurde Ekaterina Titowa inspiriert, die Ikone – Gebet des Heiligen Iwan Rilski und des Heiligen Johannes von Kronstadt vor der Mutter Gottes – zu malen. 

Die heiligen Iwan Rilski und Johannes von Kronstadt beten vor der heiligen Mutter Gottes
Als Grundlage benutzte sie die wundersame Ikone der Heiligen Mutter Gottes aus dem Rila-Kloster mit den Reliquien von 32 christlichen Heiligen um sie herum, weil sie untrennbar mit Bulgarien und dem Heiligen Johannes von Rila verbunden ist und den Menschen sehr nahesteht. In der von Titowa gemalten Ikone beten die beiden Heiligen zu ihr, dass sie den orthodoxen Christen unserer beiden Länder den Weg zur Erlösung weist.

Ekaterina Titowa
Die feinen Fäden, die die beiden Heiligen verbinden, sind bemerkenswert. Der heilige Johannes von Kronstadt kam in einem kleinen Dorf in der Region Archangelsk zur Welt. Er sah schwach und kränklich aus, wurde aber am Festtag des Einsiedlers von Rila geboren, weshalb seine Mutter ihn Johannes taufte und ihn dem Heiligen anvertraute, damit er ihn beschütze. Von klein auf liebte und verehrte Johannes seinen himmlischen Schutzpatron sehr und wollte seinem Beispiel folgen und ebenfalls Einsiedler werden. Sein spiritueller Weg führte ihn jedoch nicht in eine menschenleere Wüste, sondern nach Kronstadt, wo er Benachteiligten helfen wollte.
„Ich wollte den Menschen vermitteln, dass es diesen Heiligen aus Kronstadt wirklich gab und was für ein unglaublicher und rechtschaffener Mensch er war“, erklärt die Künstlerin. „Mit seinen Gebeten hat er vor der Oktoberrevolution viele Menschen geheilt. Mit seinem starken Glauben und seinen inbrünstigen Gebeten war er ein Vorbild für seine Gemeinde, die weit vom rechtschaffenen Leben entfernt war, aber es gelang ihm, viele Menschen zu Gott zu bekehren. Oft verteilte er an Bedürftige Bilder mit dem Abbild des Heiligen Johannes von Rila und gründete ihm zu Ehren das Kloster „Heiliger Johannes“ in Sankt Petersburg. Anfang der 1990er Jahre wurde das Kloster vom damaligen bulgarischen Patriarchen Maxim besucht, der einen Teil der Reliquien des Schutzpatrons Bulgariens mitbrachte.“

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Übersetzt und veröffentlicht von Georgetta Janewa
Fotos: Darina Grigorowa, boyanachurch.info, rilskimanastir.org




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