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Michaela Watschewa hilft Flüchtlingskindern, ihre seelischen Wunden durch Fotokunst zu heilen

Foto: multikulti.bg

Michaela Watschewa, eine Bulgarin, die seit 2011 überwiegend in den USA lebt und arbeitet, steht hinter dem Projekt „Fotowerkstatt 66“. 

Dort erwerben Flüchtlingskinder in Sofia fotografische Fähigkeiten und erzählen durch die universelle Sprache der Fotografie ihre Geschichten. Die Idee, für die Kinder hilfreich zu sein, entstand bei ihr im Jahr 2020, berichtete BNR Radio Sofia. Watschewas Mutter arbeitet mit Flüchtlingskindern an einer Schule in der bulgarischen Hauptstadt – ein Umstand, der die Fotografin zur Gründung der Werkstatt inspirierte.

„Das sind minderjährige Kinder ohne Begleitung in Bulgarien, die Schutz suchen. Manchmal reisen sie mit einem Bekannten, doch oft sind sie völlig allein. Sie sind gefährdet, da sie leicht Opfer von Menschenhändlern werden können“, erklärte Watschewa. Die Kameras, mit denen die Kinder arbeiten, wurden von Kolleginnen und Kollegen der Bulgarin aus den USA gespendet. Auf diese Weise heilen die Kinder durch die Fotografie die Narben ihrer Vergangenheit. „Als ich selbst 13 war und mit meiner eigenen Angst zu kämpfen hatte, waren die Fotografie und die Kamera sowohl ein Schild als auch eine Entschuldigung, in jedem Raum zu sein, in dem ich sein wollte“, sagte Michaela Watschewa.

Der Verein Multi Kulti Kollektiv entschied, ihre Idee zu unterstützen, indem er bei der Suche nach Sponsoren mithalf und dem Projekt größere Aufmerksamkeit verschaffte.

„Im Jahr 2024 gab es bei insgesamt 12.250 Schutzsuchenden 4.000 Kinder, von denen 2.600 unbegleitet waren. Zugleich sinkt das Alter der Kinder, die allein reisen. Inzwischen gibt es unbegleitete Kinder im Alter von nur 10 bis 11 Jahren. Unter ihnen sind auch solche, die niemals eine Schule besucht haben. Sie sprechen verschiedene Sprachen – Arabisch, Farsi, Kurdisch, Türkisch –, doch sie haben keine Bildung“, erklärte Bistra Iwanowa vom Verein Multi Kulti Kollektiv.


Redakteurin: Miglena Iwanowa

Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov

Foto: multikulti.bg



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