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Haushaltsentwurf der Hauptstadt Sofia für 2010 - realistisch, aber knapp

„Die Investitionsaktivität in unserer Stadt kommt nicht zum Erliegen, trotz der Krise“, sagt der stellvertretende Sofioter Oberbürgermeister Minko Gertschikow
Foto: BGNES
„Realistisch, aber knapp“ – so bewertete die Gemeindeverwaltung den Haushaltsentwurf der Hauptstadt Sofia für 2010. Er wurde bereits öffentlich diskutiert. Der Haushalt soll einen Umfang von 606 Millionen Euro haben, um etwa 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Haupteinnamequellen sind Steuern und Gebühren, staatliche und EU-Transfers im Wert von etwa 500 Millionen Euro. Dazu kommen Straffzahlungen und Sanktionen. Für Investitionen sind 142,5 Millionen Euro aus dem Gemeindehaushalt und 133 Millionen Euro aus europäischen Programmen vorgesehen. Rund 102 Millionen Euro sind für die Bildung bestimmt und 61 Millionen Euro für die Sauberkeit. Am wenigsten gibt es für Kultur, Parks und Fremdenverkehr. Laut dem stellvertretenden Oberbürgermeister Minko Gertschikow, der das Team leitete, das den Haushalt ausgearbeitet hat, sei das die bestmögliche Lösung für die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde.

„Das ist einer der größten Haushalte in unserem Land“, sagt er. Dabei sind wir eine der Strukturen, die trotz der Wirtschaftskrise stabil sind und rechtzeitig unsere Rechnungen bezahlen. Wir stellen uns mit diesem Haushalt die Aufgabe, die wirtschaftliche Stabilität und die guten Geschäftsbedingungen in unserer Stadt zu bewahren. Wichtig ist weitere ausländische Investoren zu gewinnen. Deswegen werden wir die Firmen in diesem Jahr nicht mit höheren Gemeindesteuern und –gebühren belasten.“

Die Hauptstadt Sofia produziert nach den letzten Daten über ein Drittel des bulgarischen Bruttoinlandsproduktes und hierher kommen rund 70 % der ausländischen Direktinvestitionen. Das ist einer der Gründe, warum Sofia die Stadt mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit unter den europäischen Städten mit 1,5 Millionen Einwohner ist. Dank der ausländischen Investitionen entstehen jedes Jahr in der bulgarischen Hauptstadt zwischen 12.000 und 18.000 neue Arbeitplätze. Bei einem nationalen Durchschnitt von 9,13 % Arbeitslosigkeit im Dezember, waren in Sofia lediglich 2,9 % der Arbeitsfähigen ohne Beschäftigung.

„Die Investitionsaktivität in unserer Stadt kommt nicht zum Erliegen, trotz der Krise“, sagt weiter Minko Gertschikow. „Es werden weiterhin große Objekte, wie die der Handelkette „Carrefour“ gebaut. Im März beginnt der Bau von „IKEA“. Auch die U-Bahn wird aktiv weitergebaut. Wir werden noch mehr neue Kindergärten bauen, da wir verpflichtet sind, für die Kinder aller jungen Leute eine gute Bildung zu gewährleisten, die sich weiter in der Hauptstadt niederlassen. Es sei vermerkt, dass Sofia die erste Stadt in Bulgarien ist, die europäische Finanzierung erhielt. Damit bauen wir die U-Bahn. Wir werden europäische Mittel auch für den Bau eines Werkes für Abfallverwertung erhalten. Wir arbeiten dank der europäischen Fonds auch an der Erweiterung des Wasser- und Abwassersystems von Sofia.“

Die Gemeinde hat für dieses Jahr auch vier große Kredite bei ausländischen Finanzeinrichtungen im Wert von insgesamt 83,5 Millionen Euro aufzunehmen geplant. Mit dem Geld soll der Bau der zweiten U-Bahn-Strecke, einer Kreuzung auf zwei Ebenen und des Werkes für Abfallverwertung finanziert werden.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Krassimir Martinow


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