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Regierung stellt prioritäre Straßeninfrastrukturprojekte vor

Karte der prioritären Straßeninfrastrukturprojekte in Bulgarien
Foto: Tanja Harisanowa
Die bulgarische Regierung will bis Ende ihrer Amtszeit 288 km Autobahnen bauen. „In vier Jahren werden wir mehr Autobahnkilometer bauen, als in 35 Jahren Sozialismus“, erklärte Rossen Plewneliew, Minister für Regionalentwicklung und Raumordnung, im Rahmen seiner Präsentation der Prioritäten im Bereich Straßeninfrastruktur bis 2020. Geplant ist der Bau von sieben Autobahnen, sieben Schnellstraßen, zwei neuen Donau-Brücken und einem Schipka-Tunnel.

Was besagt die Statistik über das Straßennetz in Bulgarien?
Auf den bulgarischen Straßen sind gegenwärtig über drei Millionen Kraftfahrzeuge unterwegs, darunter 2,5 Millionen Pkw. In nur neun Jahren ist der Autopark des Landes um 150 Prozent gewachsen, d.h. um eine Million Fahrzeuge. Die Zahl der Schwerlastfahrzeuge hat sich verdoppelt. Gleichzeitig werden 64 Prozent des Güterverkehrs über die Straße abgewickelt und 66 Prozent der Bulgaren sind mit dem Auto unterwegs. Die Dichte des bulgarischen Straßennetzes entspricht in etwa EU-Durchschnitt. Bei Autobahnen und Schnellstraßen hinkt Bulgarien allerdings weit hinterher. „Mit dem Bau der Autobahnen werden wir zum europäischen Durchschnitt aufsteigen“, ist Minister Plewneliew überzeugt.

Welche Autobahnprojekte haben bis 2020 Priorität?
Zum einen die Thrakia-Autobahn, die als Teil des paneuropäischen Verkehrsnetzes ein strategisch wichtiger Abschnitt zwischen der Adria und dem Schwarzen Meer ist. Über den Schwarzmeerhafen Burgas wird diese Autobahn Zentral- und Osteuropa mit Asien und dem Nahen Osten verbinden. Hier kommt auch die Schwarzmeer-Autobahn als aussichtsreicher Abschnitt des geplanten Schwarzmeer-Autobahnrings ins Spiel. Die Ljulin-Autobahn hat umleitende Funktionen für die transeuropäischen Verkehrskorridore. Die Maritza-Autobahn wird wiederum die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Türkei und Griechenland ankurbeln. Für die EU-Kommission hat die Struma-Autobahn Vorrang, da sie die bulgarischen Donauhäfen und die baltischen Häfen mit dem Ägäis-Hafen in Thessaloniki verbinden wird. Kalotina ist Teil des paneuropäischen Verkehrskorridors Nr. 10 und gewährleistet eine Direktverbindung in den Nahen Osten. Für rund 44 Prozent des Landesterritoriums und 37 Prozent der Bevölkerung ist die Hemus-Autobahn von strategischer Bedeutung. Sie ist eines der Hauptprojekte der Donaustrategie als auch „ Top-Priorität Bulgariens im Zeitraum 2014-2020“, präzisierte Minister Plewneliew.

Wie teuer sind diese strategischen Projekte?
„Die Projekte kosten zwischen 5,5 und 6 Milliarden Euro, werden unsere Straßeninfrastruktur jedoch radikal verbessern. Rund eine Milliarde Euro stehen uns dabei über das Operationelle Verkehrsprogramm 2007-2013 zur Verfügung“, äußerte Minister Plewneliew während der Projektpräsentation und fügte hinzu, er hoffe, dass Bulgarien bei der EU-Kommission für den Zeitraum 2014 bis 2020 mehr Mittel vereinbaren kann. Die zu Beginn genannten fünf Milliarden Euro werden halbiert. Der Wert der Autobahnen Hemus, Struma sowie der Schwarzmeerautobahn beläuft sich auf rund 2,6 bis 3 Milliarden Euro.

„Um diese drei Strategieprojekte unseres Landes für den Zeitraum 2014-2020 durchzubringen, wollen wir uns maximal öffnen und mit Europa kooperieren“, erläutert Minister Plewneliew die Finanzierungspläne für den Autobahnbau. „Wir planen von Beginn an europäische Expertenhilfe, da die Projekte sehr kompliziert sind. Sie verlaufen durch Natura-Schutzgebiete, deshalb suchen wir für diese Projekte nach neuen Modellen, nach einer neuen Qualität. Aus diesem Gesichtspunkt brauchen wir von der ersten Minute an europäische Hilfe und Solidarität. Zudem setzen diese Projekte den täglichen aktiven Kontakt zu den Direktionen in Brüssel und Europa voraus, da sie auf einem völlig anderen Konzept aufbauen und sehr viel Arbeit erfordern. Dabei können wir mit der Unterstützung von Jaspers, der Europäischen Investitionsbank, der Weltbank sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung rechnen.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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