Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

EU-Mittelabruf weiterhin eine zähe Sache

Danuta Hübner und Tomislaw Dontschew waren sich darüber einig, dass Bulgarien trotz gewisser Fortschritte weiterhin große Schwierigkeiten beim Abruf der EU-Fördermittel hat.
Foto: BGNES
Bulgarien muss bis Ende dieses Jahres ein Fünftel der EU-Fördermittel abrufen, die uns für den Zeitraum 2007 bis 2013 zur Verfügung gestellt werden. Der Umfang an abgerufenen Mittel muss in den nächsten zwei Jahren sogar noch größer werden und etwa 40 Prozent erreichen, um den Verzug der vergangenen Jahre aufzuholen. Das kündigte der Minister für den EU-Mitteleinsatz Tomislaw Dontschew nach einer Diskussion zu diesem Themenkreis mit der Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung im Europäischen Parlament Danuta Hübner an.

Bulgarien hat trotz gewisser Fortschritte weiterhin große Schwierigkeiten beim Abruf der EU-Fördermittel. Wir nehmen in dieser Beziehung den 25. Platz unter den EU-Ländern ein. Laut Minister Dontschew würden die Antragsteller in ihrem Willen, schnell an die Fördermittel zu kommen, viele Fehler in der Dokumentation und bei den Prozeduren zulassen. Und so werden nur elf Prozent der Summen abgerufen, die bereitgestellt werden.

„Für mich ist es sehr wichtig, dass wir besser werden“, betont der Minister für die EU-Mittelnutzung Tomislaw Dontschew. „In Bezug auf den Kohäsionsfonds, der die Mittel für die Transportinfrastruktur sichert, wie auch beim operationellen Programm „Umwelt“, das für die Wasserwirtschaft wichtig ist, hinken wir arg hinterher. Das ist sehr schlecht. Ich bin aber zuversichtlich und davon überzeugt, dass wir bereits Mitte des Jahres die Lage verbessert haben werden. Bei dem EU-Fonds für Regionalentwicklung, der die operationellen Programme „Konkurrenzfähigkeit“ und „Regionalentwicklung“ speist, ist Bulgarien in einer besseren Position. Der Vergleich ist jedoch weniger wichtig – vielmehr zählt, was wir mit den abgerufenen Mitteln leisten.“

Bulgarien muss beim Abruf der EU-Fördergelder die anderen Mitgliedsländer einholen, ist die Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung im Europäischen Parlament Danuta Hübner überzeugt. Sie rät, die Kapazität der Verwaltung zu erhöhen, damit die Projekte handfest werden und so in den Genuss einer Finanzspritze kommen. Auch müsse der Einfluss der politischen Wechsel in der Leitung des Staates auf die Fondsnutzung stark gesenkt werden, damit dem Land Mittel gerade in Krisenzeiten nicht verloren gehen. Wir müssen schneller werden, meinte Hübner und drückte sich bildlich aus, indem sie sagte, dass wir nicht nur „schneller gehen“, sondern geradezu „laufen“ müssen.

„Bulgarien muss besonders in zweierlei Beziehungen schneller werden“, erklärt die Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung im Europäischen Parlament. „Erstens muss der Abruf der Fördermittel beschleunigt werden und sogar über dem EU-Durchschnitt von 23.3 Prozent liegen. Zweitens müssen die Mittel vernünftig eingesetzt werden und zwar in Bereiche, die ein Wirtschaftswachstum generieren können, wie auch in die Infrastruktur. Bulgarien braucht sich nicht mit den Spitzenreiten in der Europäischen Union zu messen, wie Estland, Litauen, Lettland oder Irland - für gewöhnlich sind die kleineren Staaten flinker beim Abruf. Polen beispielsweise liegt im EU-Durchschnitt.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarischer Weihnachtsbaum steht an zentraler Stelle im Museum of Industry in Chicago

Das fünfte Jahr in Folge haben Landsleute in Chicago den bulgarischen Weihnachtsbaum mit über 30.000 bunten Lichtern und Hunderten von Ornamenten geschmückt. In diesem Jahr gab es eine besondere Spende der Vereinigung „Balgarka“ -Surwatschki..

veröffentlicht am 17.11.24 um 08:40

Interessante archäologische Funde bei Sosopol entdeckt

Archäologen haben in der Ortschaft Kawazi bei Sozopol eine Nekropole freigelegt. Das Areal, in dem sie sich befindet, ist Teil der Geschichte von Apollonia Pontica und stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. „Dies ist ein Ort mit..

veröffentlicht am 10.11.24 um 10:15
Foto: Nationales Archäologisches Reservat Deultum - Debelt

Flasche mit Abbildung der Chimära in römischer Nekropolebei Debelt entdeckt

Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in Südostbulgarien) eine sehr seltene und wertvolle Glasflasche entdeckt. Das Besondere daran ist, dass..

veröffentlicht am 09.11.24 um 10:25