Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Neue bulgarische Tomatensorte mit schlagkräftigen Antioxidantien

Foto: Maritza-Institut für Gemüsekulturen
Die Tomate zählt zu den beliebtesten Nahrungsmitteln der Bulgaren. Ob nun im frischen Salat, als traditioneller bulgarischer Brotaufstrich namens Ljutenitza oder als Püree in Hauptspeisen – die Tomate ist vom Tisch der Bulgaren nicht mehr wegzudenken. In diesem Jahr führt sie zudem die von US-Wissenschaftlern erstellte Rangliste der nützlichsten Nahrungsmittel an. Diätexperten schwören vor allem aufgrund ihres hohen Anteils an Antioxidantien auf die Tomate.

Bulgarische Wissenschaftler vom Plowdiwer Maritza-Institut für Gemüsekulturen haben eine einzigartige Tomatensorte gezüchtet, die im Vergleich zur herkömmlichen Tomate mit der doppelte Menge an Vitamin C und Antioxidantien aufwartet. Was den Karotinanteil betrifft, macht sie sogar der Möhre Konkurrenz. Die Sorte heißt "Plowdiwska Karotina". Die orangefarbenen, runden Früchte sind mittelgroß, 70-80 Gramm schwer und haben orangerotes Fruchtfleisch. Weitere Einzelheiten über die neue Sorte erfahren wir von Dr. Daniela Ganewa, die sich am Maritza-Institut der Tomatenzucht verschrieben hat.

"Die Sorte zeichnet sich durch einen hohen Anteil an drei Antioxidantien aus – Vitamin C, Lycopin und Beta-Karotin, weswegen sie besonders für die gesunde Ernährung, für die Herstellung von Kinder- und Funktionsnahrung geeignet ist. Die Sorte Plowdiwska Karotina hat einen süß-sauren Geschmack, ein ansprechendes Äußeres und eine sehr dünne Haut, weswegen sie auch frisch ein Genuss ist. Aufgrund ihres hohen Trockenmassanteils, ihres Zuckergehalts, ihrer organischen Säuren und Anitoxidantien sind die Tomaten darüber hinaus ein hochwertiger Rohstoff zur Herstellung von Tomatensaft und Konzentraten."

Die bulgarischen Wissenschaftler schließen den Kreis, indem sie aus der gezüchteten Sorte auch hochwertigen Tomatensaft herstellen, der reich an Antioxidantien ist und über ausgezeichnete Geschmackseigenschaften verfügt. Finanziert wird die Produktion über das europäische Großprojekt "EU-Balkan-Vegetables". Dieses ist auf die Verbesserung der Institutsinfrastruktur, die Aufstockung der Kapazität der Institutsexperten sowie die Einführung von Innovationen in die Praxis ausgerichtet.

"Ein Teil des Geldes ist namentlich für diese Innovation bestimmt, da es unter einheimischen Bedingungen ausgesprochen schwierig ist, bulgarische Entdeckungen in die Praxis umzusetzen - meint Dozentin Dimitrina Kostowa, Leiterin internationaler Programme am Maritza-Institut und Chefin des Labors "Immunität von Viruskrankheiten". – Dank dieser Finanzierung konnten wir aus einer unserer Tomatensorten ein sehr hochwertiges und wertvolles Produkt herstellen. Gegenwärtig sind funktionelle Lebensmittel, d.h. Lebensmittel, die für eine oder mehrere Organfunktionen gesundheitlich bedeutsam sind, stark im Kommen. Der Tomatensaft selbst wurde von einem kleinen Verarbeitungsunternehmen perfekt hergestellt. Dabei wurden alle Produktionsauflagen für hochwertige Säfte eingehalten, ohne Konservierungsstoffe, ohne Verdünnung und ohne Zusatz von Konzentraten.
Derzeit importiert Bulgarien konzentriertes Tomatenpüree, das dann zur Herstellung traditioneller bulgarischer Nahrungsmittel wie beispielsweise Ljutenitza verwendet wird. Hochwertiges, reines Tomatenpüree ist eine Seltenheit, da diesem offensichtlich Stärke u.a. beigemischt wird. Unser Tomatensaft dagegen ist ein hochwertiges Produkt, was die Analysen zertifizierter Labors belegen."


Wissenschaftlern zufolge enthält ein Glas Tomatensaft die Hälfte des menschlichen Tagesbedarfs an Vitamin A und C. Die Verarbeitungstechnologie gewährleistet den maximalen Erhalt der Bio- und Nährwerte des Rohstoffs. Bei der thermischen Verarbeitung der Tomaten werde sowohl der Gehalt an Beta-Karotin- und Lycopin beibehalten, als auch deren biologische Aktivität erhöht, betont Dr. Daniela Ganewa. Karotin und Lycopin zählen zu den stärksten Anitoxidantien und gelten als hervorragendes Naturheilmittel. Sie binden freie Radikale, die während des Stoffwechselprozesses als giftig und überflüssig aussortiert werden und zahlreiche Krankheiten, grundlose Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Unruhe verursachen. Auch regt der neue Tomatensaft die Magen- und Darmtätigkeit an, senkt das Krebsrisiko, spaltet tierische Fette und schützt so vor Arterienverhärtung. Und - der Saft hilft, die Knochen zu stärken und Osteoporose vorzubeugen. Das Ziel der bulgarischen Wissenschaftler ist es, die Gewohnheiten der Bulgaren und besonders der Kinder zu ändern, die an gesüßte Fruchtsäfte mit Konservierungsstoffe gewöhnt sind. Und genau aus diesem Grund wollen die Wissenschaftler ihrem Tomatensaft als gesundheitlich bedeutsames Lebensmittel den Einzug in Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser verschaffen.

Übersetzung: Christine Christov

Die Bilder wurden bereitgestellt durch: Maritza-Institut für Gemüsekulturen
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

„Bulgarische Literatur, Musik, Malerei und Tanz“ - eine Veranstaltung für das bulgarische und deutsche Publikum in Hamburg

„Wir Bulgaren verschönern die Welt“, sagte Emilia Jücker, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Der Reichtum unserer kulturellen Traditionen, Literatur und Folklore steht im Mittelpunkt des siebten Jahrestreffens von „Bulgarische Literatur,..

veröffentlicht am 30.11.24 um 08:35

Bulgarischer Weihnachtsbaum steht an zentraler Stelle im Museum of Industry in Chicago

Das fünfte Jahr in Folge haben Landsleute in Chicago den bulgarischen Weihnachtsbaum mit über 30.000 bunten Lichtern und Hunderten von Ornamenten geschmückt. In diesem Jahr gab es eine besondere Spende der Vereinigung „Balgarka“ -Surwatschki..

veröffentlicht am 17.11.24 um 08:40

Interessante archäologische Funde bei Sosopol entdeckt

Archäologen haben in der Ortschaft Kawazi bei Sozopol eine Nekropole freigelegt. Das Areal, in dem sie sich befindet, ist Teil der Geschichte von Apollonia Pontica und stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. „Dies ist ein Ort mit..

veröffentlicht am 10.11.24 um 10:15