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141 Jahre seit der Hinrichtung des Nationalhelden Wassil Lewski

Foto: Archiv

Аm heutigen Tage gedenkt man in Bulgarien der Hinrichtung des bulgarischen Freiheitskämpfers Wassil Lewski. In den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts, als sich das bulgarische Volk erneut gegen die türkische Fremdherrschaft auflehnte, war es Wassil Lewski, der den nationalen Befreiungskampf mit neuen Ideen bereicherte. Er veränderte den Charakter der revolutionären Bewegung, die bis dahin einzig auf der bulgarische Emigration fußte. Die Befreiung sollte nunmehr durch einen breiten Volksaufstand erwirkt werden, der von einer inneren revolutionären Geheimorganisation vorbereitet werden soll. Noch bevor jedoch der Aufstand ausbrach, wurde er von den Türken gefasst, zum Tode verurteilt und am 18. Februar des Jahres 1873 in Sofia gehenkt.

Lewski schloss sich zu Beginn der Bewegung und den Ideen des Intellektuellen und Revolutionärs Georgi Rakowski an, der eine Befreiung der Heimat mit Hilfe und der gegenseitigen Unterstützung anderer Nachbarvölker für möglich hielt. Lewski wurde Freiwilliger der bulgarischen Legion in Belgrad, dann Fahnenträger einer der Freischärlergruppen, die in Rumänien gebildet und nach Bulgarien geschickt worden war. Er kam zu der Überzeugung, dass das Volk wachgerüttelt werden muss – ohne dem sei eine Befreiung unmöglich. Lewski bereiste das Land und bewirkte die Gründung von Komitees, die zu Keimzellen der Revolution wurden.

Die politischen Botschaften von Lewski sind auch heute noch aktuell, weil er ein perfekter Politiker aus den Zeiten der Befreiungsbewegung war. Die Dokumente, an deren Ausarbeitung er sich beteiligte, darunter das Statut des Bulgarischen revolutionären Zentralkomitees von 1872, sind der vollendete Ausdruck einiger grundlegender Ideen, die von ihm vertreten wurden: Wiederherstellung des bulgarischen Staates als Mittel zur Beseitigung der türkischen Gewaltherrschaft und Aufbau eines ethnischen Modells, das auf der Toleranz gegenüber den Minderheiten fußt.

Wassil Lewski ist als Nationalheld in die bulgarische Geschichte eingegangen. Mit seinem Leben und Werk setzen sich aber nicht einzig Historiker auseinander. „Jeder Bulgare, unabhängig davon, ob er in seiner Heimat oder anderswo in der Welt lebt, trägt Lewski im Herzen“, sagt der Komponist Stojan Babekow. „Der Nationalschriftsteller Iwan Wasow hatte es mit einfachen Worten ausgedrückt: „Die einfachen Bauern nannten ihn einen Heiligen...“ Ob ich mit meinen Kompositionen, die Lewski gewidmet sind, seiner Bedeutung gerecht geworden bin, werden die Hörer einschätzen. Mich hat immer die große Hingabe Lewskis bewegt. Er hatte gesagt: “Ich habe mich dem Vaterland verschrieben, will ihm bis zu meinem Tod dienen und im Willen des Volkes arbeiten.” Mit seinem Handeln gab Wassil Lewski ein Beispiel.“






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