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Jens Stoltenberg: Bulgarien ist ein Nato-Schlüsselpartner im Osten

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Während seines ersten Bulgarien-Besuchs bewertete Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Partnerschaft der Allianz mit Bulgarien sehr hoch. Zu den Schwerpunkten seiner Gespräche in Sofia gehörten die regionale und die Energiesicherheit, die Ausführung des Aktionsplans über die Bereitschaft der Nato vom September letzten Jahres sowie die Rolle der Allianz in der Region und die Unterstützung der Ukraine.

Stoltenberg bedankte sich für die bulgarische Beteiligung bei den Friedensmissionen in Afghanistan, dem Kosovo und in anderen Staaten, die für die Stabilisierung dieser Regionen beigetragen haben. Ein weiterer Punkt ist die Rolle unseres Landes für die EU- und Nato-Integration des Westbalkans. "All das ist sehr wichtig und zeigt, dass Bulgarien ein wichtiger Partner in unserem Bündnis ist", sagte Stoltenberg nach seinem Treffen mit dem Staatsoberhaupt und weiter:

"Wir stehen heute vor vielen unterschiedlichen Herausforderungen. In Süden gibt es Terror in Syrien und dem Irak, in Nordafrika eskaliert die Gewalt ständig. Im Osten wird Russland immer aggressiver und verletzt systematisch das internationale Recht, indem es die Krim annektiert hat und weiterhin die Ukraine destabilisiert", sagte er. "Bulgarien befindet sich nah an diesen Brennpunkten und ist von den Entwicklungen dort direkt betroffen. Das macht euer Land zu einem wertvollen Partner des Bündnisses im Osten. Deswegen bin ich hier, um Informationen aus erster Hand zu bekommen und Strategien für die Bewältigung der Situation im Anbetracht der aktuellen Gefahren zu erarbeiten."

Der Nato-Generalsekretär betonte weiter, dass konkrete Schritte für die Sicherheit in Südosteuropa durch eine stärkere Präsenz in der Region und im Schwarzen Meer zur Verteidigungszwecken unternommen wurden. Demnächst sollen sechs multinationale Kommandoeinheiten in Osteuropa gebildet werden, die gemeinsame Schulungen organisieren und für eine bessere Koordination zwischen den nationalen Kommandozentralen sorgen sollen.

"Wir sehen alle die Notwendigkeit einer stärkeren Nato-Präsenz in Bulgarien und in den anderen Ländern in der Region", so Stoltenberg weiter. "Das bedeutet mehr Streitkräfte vor Ort, die rotieren werden und an verschiedenen Wehrübungen und Manöver teilnehmen werden, sowie mehr Militärschiffe. Das erhöht die Nato-Präsenz an der Ost-Flanke und ist Teil der kollektiven Verteidigung. Wir werden weiter in diese Richtung arbeiten, damit wir über Streitkräfte verfügen, die schnell eingesetzt werden können und mobil sind. Es werden Kommando-Kontrollpunkte in den baltischen Republiken, Polen und Rumänien mit Personal der bulgarischen Armee und des multinationalen Nato-Kontingents eingerichtet. Das wird die Schnittstelle zwischen der Allianz und den nationalen Streitkräften sein. Wir sind bereit, unterschiedliche Schritte zu unternehmen, um unsere Verbündete zu verteidigen."

Die erste Visite des neuen Nato-Generalsekretärs in Bulgarien ist ein klares Zeichen dafür, dass das Bündnis mit der Sicherheit seiner Mitglieder engagiert ist, meinte Staatspräsident Plewneliew und bedankte sich für die hohe Bewertung der Partnerschaft mit unserem Land.

"Bulgarien verlässt sich auf die Unterstützung seiner Partner bei der Umrüstung und Modernisierung seiner Streitkräfte", so Plewneliew. "Wir müssen auf jeden Fall auch die Rüstungslieferungen diversifizieren. Die Kompatibilität der bulgarischen Armee mit den Armeen der Verbündeten ist die Grundlage für erfolgreiche gemeinsame Missionen. Deswegen gehört diese Aufgabe zu den Prioritäten der Regierung", so das Staatsoberhaupt.

Des weiteren betonte er, das beide Gesprächspartner sich darüber einig waren, dass die Verletzung der territorialen Souveränität der Ukraine eine Gefahr für den Frieden und die Stabilität in der ganzen Welt darstellt und erklärte seine Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus und die Organisation Islamischer Staat.

Übersetzung: Milkana Dehler



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