Es ist schon eine Seltenheit, wenn ein Komponist Rock, Jazz und symphonische Musik nach Themen aus der bulgarischen Folklore schreibt. Die Arbeiten des jungen Tonschöpfers Wassil Beleschkow haben zudem Erfolgt – ein Beweis dafür ist der jüngste Zweite Preis auf dem Internationalen Kompositionswettbewerbs für symphonische Werke im 7/8-Takt, mit dem seine Variationen nach dem Volkslied „Ein üppig Sträußchen Gartenmelde“ ausgezeichnet wurden.
Die ersten ernsten Schritte, die Wassil Beleschkow auf dem Gebiet der Musik machte, waren 1994, als er anfing, Gitarre zu lernen. Es dauerte nur zwei, drei Monate und er unternahm erste Kompositionsversuche, die ihn ermutigten, sich intensiver mit der Tonschöpfung zu beschäftigen. Er meint heute aber, dass nicht er die Musik, sondern die Musik ihn gewählt habe und er mit seinen Werken lediglich ein Leiter ihrer Energie sei.
Neben seinem Interesse an symphonischer Musik, äußerte der junge Wassil Beleschkow auch ein reges Interesse an Rock und Metal und verehrte Gruppen wie „Deep purple“, „Pink Floyd“ und „Metallica“. 2009 wurde er Gitarrist der Gruppe „Episode“ und später übernahm er auch die Klavierbegleitung in einigen ihrer Lieder. So beteiligt sich Beleschkow auch maßgeblich am Entstehen der neuen CD der Gruppe, die unter dem Namen „Mein Gebet“ auf dem Markt erscheinen soll. Er teilte uns einige Details mit: „Derzeit habe ich ein neues Lied für die Gruppe nach dem Text von Stefan Stambolow geschrieben, das „Väterlicher Rat“ heißt“, erzählt Wassil Beleschkow. „Zwei weitere Lieder sind auch fast fertig – unser Sänger hat eines davon bereits aufgenommen, doch mehr will ich nicht verraten…
Außer meiner Arbeit als Rock-Musiker unterrichte ich seit zwei Jahren Gitarre am Zentrum für Musikkunst. Derzeit habe ich um die zehn Schüler, wobei der jüngste sechs Jahre alt ist und der älteste 32. Einige unter ihnen wollen Berufsmusiker werden, andere wiederum lernen aus Liebe zur Musik.“
Wie schafft er es, von der lauten Rock-und Metal-Musik auf lyrische und romantische Klänge umzuschalten? Erfordert das Komponieren von symphonischen Stücken, die Naturbilder wiedergeben, nicht eine ganz andere Stimmung?
„Ich vereinsame mich gern, sei es Zuhause oder in der Natur“, erzählt der Musiker. „All die Ideen, die sich bei mir im Kopf herumdrehen, bringe ich zuerst zu Papier, während dann die abschließende Arbeit am Computer erfolgt - die Partituren entstehen auf elektronischem Wege. Symphonische Werke schreibe ich meist nur in den Sommerferien; dann entspanne ich auf diese Weise. Unabhängig davon, woran ich arbeite, sehe ich zu, dass ich in zwei Monaten damit fertig bin. Die Stücke vollende ich meist erst im letzten Augenblick, doch bislang habe ich es immer wieder geschafft.“
Die Engagements von Wassil Beleschkow in der Gruppe „Episode“ hindern ihn nicht daran, sich an verschiedenen Wettbewerben für ernste Musik zu beteiligen. Unter seinen Auszeichnungen ist der Preis für „Aktive schöpferische Arbeit“ der Umfrage „Musiker des Jahres“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Zwei Mal ist er auch in die Endrunde des Blasmusik-Wettbewerbs in der nordwestbulgarischen Stadt Montana gekommen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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