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Kotel wahrt sein traditionelles Teppichgewerbe

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Foto: ranica.eu

Die 1896 erbaute Galata-Schule in Kotel beherbergt heute die Ausstellung "Alter Kotel-Teppiche und Gewebe". Über die Kunstfertigkeit der hiesigen Webermeisterinnen erzählt uns die Museumschefin Wera Taskowa:

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"Kotel ist das älteste Teppichweberzentrum in Bulgarien. Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung der Weberei - angefangen von den einfachen Bodenmatten (den Tschergas) über den klassischen Kotel-Teppich bis hin zu seinen modernen Varianten", sagt Wera Taskowa. "Die Ausstellungsstücke sind durchschnittlich 150-200 Jahre alt. Darunter die beliebten und aufwendigen Modelle namens Halsketten, Melonenschalen und viele andere. Die einzigartige Webtechnik wird am Hochwebstuhl demonstriert. Ebenfalls gezeigt werden herrliche Gewebe und Ikonen der Meisterinnen Stojanka Milewa und Petranka Tscheklarowa. Diese sind der Höhepunkt der modernen Webkunst. Unsere Sammlung ist landesweit einzigartig."
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Wie haben sich die Farben dieser Teppiche all die Jahre über gehalten?

"Nur für unseren ältesten Teppich, der knapp 250 Jahre alt ist, wurden ausschließlich natürliche Farbstoffe verwendet", erzählt Wera Taskowa weiter. "Obwohl die Farben etwas matter, etwas blasser sind, sind sie ausgesprochen haltbar. Der jüngste unserer historischen Teppiche wurde vor gerade einmal 110 Jahren gefertigt. Seine Farben sind leuchtend und wurden ausschließlich künstlich hergestellt. Bei einem Großteil der Teppiche wurden sowohl natürliche als auch künstliche Farbstoffe verwendet. Sie stammen aus der Überganszeit, in welcher die Weberin noch hausgemachte Farben verwendete und gleichzeitig die ersten Farben auf dem Markt kamen. Die grüne Farbe wurde beispielsweise aus Schnittlauch gewonnen, Braun aus Walnussschalen, Rot aus Kaminruß, Blau aus Kornblumen..."

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Wodurch unterscheiden sich die Teppiche aus Kotel und Tschiprowtzi?

"Diese Frage wird uns von allen Besuchern gestellt", meint Wera Taskowa. "Deshalb haben wir einen Tschiprowtzi-Teppich ausgestellt, der in Kotel gewebt wurde. Er soll die Unterschiede zwischen beiden Teppicharten veranschaulichen. Ursprünglich gab es eine ganze Reihe von Unterschieden in der Ornamentik und Farbgebung, die mit der Zeit jedoch gewichen sind. Der Hauptunterschied liegt in der Webtechnik. Die Webtechnik von Kotel ist einzigartig und nirgendwo anders auf der Welt anzutreffen. Im Gegensatz zu den Tschiprowtzi-Teppichen wird in Kotel meist mit doppelten Fäden gewebt, d.h. die Fäden liegen nicht einzeln beieinander sondern im Zweierpack. Jemand, der etwas von der Weberei versteht, kann diese Teppiche problemlos auseinanderhalten. Der Kotel-Teppich ist etwas dicker. Wenn man ihn gegen das Licht hält, sieht man, dass er mehr Durchbrüche, mehr Löcher hat. Diese Löcher haben selbstverständlich eine vorgegebene Größe, die nicht überschritten werden darf, um die Festigkeit des Gewebes nicht zu beeinträchtigen. Das Weben von Fadenpaaren bietet viel mehr Raum für kleinere Details und Feinheiten."

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Die Teppichwebertraditionen sind bis heute lebendig und werden in der1933 gegründeten Kotel-Genossenschaft gepflegt. Und: 70-80% der Ausstellungsbesucher in der Galata-Schule in Kotel sind Ausländer.

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Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Shevkie Çakër und ranica.eu



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