Feurige Tänze, mitreißende Volksmusik, viel junge Leute, Unterhaltung und Spaß – damit werden wir das internationale Folklorefestival „Goldstaub“ in Tschelopetsch in Erinnerung behalten. Man hat das Gefühl, als hätte es dieses Fest schon immer gegeben, dabei fand Ende Juli erst seine zweite Ausgabe statt – mit einem interessanten Programm, einem umstrittenen Wettkampf mit zahlreichen Preisen und viel Emotionen für Teilnehmer und Publikum aus dem In- und Ausland. Und das auf einer tollen Bühne im Park Korminesch. Alles in allem ein sehr inspirierendes Erlebnis, waren sich die Gruppen aus der Türkei, der Slowakei, Rumänien, Italien und Bulgarien einig.
Dana Kovalčiková ist Leiterin des Ensembles „Rosmaria“, das Folklore aus der Ostslowakei präsentiert. Die traditionellen Tanzschritte kombinieren die jungen Tänzer mit modernen Elementen und für ihren Auftritt in Tschelopetsch hatten sie auch den einen oder anderen Sketch parat, die beim Publikum für gute Unterhaltung und Applaus sorgten.
„Unsere Formation wurde vor 22 Jahren gegründet. Wir haben uns bisher an 72 Festivals beteiligt, waren in Indien, der Türkei und in ganz Europa. Als wir die Einladung zu diesem Event erhalten haben, haben wir auf der Karte gesehen, dass es sich hierbei um eine kleine Ortschaft handelt und dementsprechend waren auch unsere Erwartungen nicht besonders groß. Wir sind begeistert vom Team von Herrn Kessjakow, dem Bürgermeisters von Tschelopetsch, von der Organisation, der Atmosphäre und dem Ort. Wie wir erfahren haben, wird in der Nähe Gold gewonnen, doch bin ich der Meinung, dass auch in den Herzen dieser Menschen Gold zu finden ist.“
„Ich heiße Cengiz Venzikli und leite eine Anatolische Folklorestiftung in Edirne“, stellt sich der Choreograph der Gruppe aus der Türkei vor. „Es gibt viele Gemeinsamkeiten in den Tänzen und Reigen aus unserer Region und Thrakien. Wir sind bereits bei vielen Festivals dabei gewesen. Doch hier, in Tschelopetsch, gibt es wirklich nichts auszusetzen – das Essen, das Hotel, die Bühne – alles ist perfekt. Das Programm ist interessant und die Menschen sind sehr herzlich.“
Serena ist eine begnadete Tänzerin aus Italien, die am letzten Festivalabend mit ihrer Gruppe eine tolle Performance zu einem bulgarischen Volkslied geliefert hat. „Mein Vater ist Leiter der sizilianischen Folkloregruppe Triskèlion und ich bin seit deren Gründung mit dabei“, erzählte uns Serena. „Unsere Tänze sind authentisch, wir wollen unsere Traditionen am Leben erhalten. Einige von uns waren bereits 2006 bei einem anderen Festival in Bulgarien mit dabei. Damals haben wir einige bulgarische Volkstänze gelernt. Mittlerweile wissen wir viel über Ihr Land und wollen wiederkommen.“
Für viel Stimmung sorgte auch die Gruppe aus Bistrita in Siebenbürgen. Sie stellte Lieder und Tänze der Schäfer aus dieser Region vor und beeindruckte das Publikum auch mit ihren illustren Kostümen. „So bringen wir unsere Liebe zur Tradition zum Ausdruck. Ich möchte alle grüßen, diese Tage unvergesslich für uns gemacht haben. Wir haben wirklich viel Spaß hier“, sagte einer der Tänzer aus Rumänien.
Am 25. Juli wurden die Gewinner des Wettbewerbs bestimmt. Laut Reglement durften sich nur bulgarische Interpreten daran beteiligen.
„Das war wirklich keine einfache Aufgabe, vor allem bei den Tänzern“, meint Jurymitglied Danila Dschenewa. „Die Ensembles waren alles sehr gut, vor allem die Tänzer waren blendend. Neue Stücke, Solisten und Gruppen wurden mit Geldpreisen ausgezeichnet, die sich sehen lassen können.“
„Es sind wunderbare junge Leute aufgetreten und das ist ein Beweis dafür, dass die Traditionen immer noch am Leben sind. Aber man sollte auch nach neuen Werken junger Folklorekünstler suchen“, riet der bekannte Choreograph Dimiter Manow.
Und der Komponist und Dirigent des Volksmusikorchesters beim BNR Dimiter Christow, der ebenfalls Mitglied der Jury war, meinte: „Es war ein äußerst umstrittener Wettbewerb. Vertreten waren fast alle Regionen in Bulgarien, am meisten waren die Teilnehmer aus der Schopen-Region. Viele professionelle Tanzgruppen könnten auf die sogenannten Amateure neidisch werden. Ein spezielles Lob will ich auch den Organisatoren aussprechen. Die Einwohner von Tschelopetsch sind nur 1.500 und haben Unglaubliches geleistet, damit dieses Treffen zu einem wahren Fest für alle wird. Ich bin beeindruckt. Respekt!“
Gewinner unter den Dutzenden Tanzgruppen wurde schließlich das Folkloreensemble aus Mesdra.
Tausende Folklorefans fanden sich zum Fest in Tschelopetsch ein. Für das Galakonzert hatten die ausländischen Gruppen eine Überraschung für das Publikum und ihre Gastgeber vorbereitet, indem jede Gruppe ein bulgarisches Lied oder einen bulgarischen Volkstanz vorgestellt hat. Besonders gut kamen bei den Zuschauern die Tänzer aus Anatolien an, die bulgarische Trachten angezogen hatten, welche ihnen die Gastgeber zur Verfügung gestellt hatten. Symbolischer Gastgeber des Events waren die Ensembles aus Tschelopetsch, darunter auch die jungen Tänzer aus der Kindertanzgruppe „Wasserquellen“.
„Für uns war es eine große Ehre, Verantwortung und Freude, das Festival zu eröffnen und abzuschließen“, sagte der Leiter der Gruppe „Wasserquellen“ Walentin Iwanow. „Ich bin dankbar, dass ich mit den Kids vom Kindergarten „Hans Christian Andersen“ arbeiten und zeigen konnte, was wir in einem Schuljahr geleistet haben. Die Kleinen wurden zu echten Publikumslieblingen, alle ausländischen Gruppen haben uns eingeladen, sie zu besuchen. Für mich ist das ein großer Erfolg."
Vor dem abschließenden Feuerwerk hat der Bürgermeister von Tschelopetsch sein Team auf die Bühne gebeten – 15 Enthusiasten von der Gemeinde. Die künstlerische Leiterin des Fests Frau Bogdanowa verkündete, dass sie mit den Vorbereitungen auf die dritte Ausgabe des Folklorefestivals „Goldstaub“ beginnen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Albena Besowska
In Pernik beginnt heute um 18:00 Uhr Ortzeit das 30. Festival der Schembartläufer „Surwa“, das größte Maskeradenspiel auf dem Balkan. In den nächsten drei Tagen werden Tausende von Schembartläufern durch die Stadt defilieren. Zum Fest reisen auch..
Wissen, Hingabe und viel harte Arbeit sind nötig, um ein gutes Messer herzustellen, sagt Iwan Kjupow aus dem Dorf Krupnik (Südwestbulgarien). Der 35-jährige Mann hat das Handwerk nicht von seinen Vorfahren übernommen. Schon als Kind war er aber..
Am 7. Januar ehren wir den Heiligen Johannes und 347.534 Landsleute feiern heute ihren Namenstag. „Iwan ist ein Titel, kein Name“, sagt unser Volk über den häufigsten Namen in unserem Land, der „Gnade Gottes“ bedeutet. Fast in jeder Familie gibt..