Das Vokalstudio „Nuscha“ wurde vor zwei Jahren am Kulturhaus „Wasraschdane“ in Sofia gegründet. Die Idee dazu hatte die Volksliedsängerin Neli Andreeva, die den neuen Chor auch leitet. Sie ist eine langjährige Solistin des Nationalen Folkloreensembles „Philipp Kutew“. Ihr ist es hauptsächlich zu verdanken, dass die neue Formation intensiv Konzerte gibt und bereits Preise auf internationalen Wettbewerben gewonnen hat. Im Vokalstudio „Nuscha“ singen ihre beiden Töchter, wie auch andere junge Frauen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren.
Nun werden sich bereits viele fragen, wie der Chor zu seinem Namen gefunden hat. Benannt ist er nach Nuscha Ishizaka - eine Bulgarin, die mit einem Japaner (Shirô Ishizaka) verheiratet war. Zeit ihres Lebens hat sie sich mit großem Eifer für die Popularisierung der bulgarischen Folklore in Japan und der Welt eingesetzt. In Andenken an sie wurde das Vokalstudio auf ihren Namen getauft.
Neli Andreeva erzählte uns mehr über das Vokalstudio „Nuscha“ und das Konzert, das es heute Abend in Sofia geben wird: „Das Vokalstudio kann bereits auf einige Preise verweisen“, sagt voller Stolz die Volksliedsängerin. „Gleich unsere erste Teilnahme am Internationalen Chorfestival „Schwarzmeerklänge“ in Baltschik brachte uns den Sonderpreis „Zukunft Europas“ ein. Auch im rumänischen Brăila, wo ein internationales Gesangsforum der Donauländer stattfand, erhielten wir eine Auszeichnung, nämlich den Ersten Preis. Wir sind alle ganz stolz darauf. Nennen will ich auch den Preis „Goldene Ameise“ des jährlich veranstalteten Art-Festes in Sofia. Unseren zweiten Geburtstag werden wir mit einem Konzert im Marmor-Saal des Russischen Kultur- und Informationszentrums in Sofia begehen. Wir sind sehr dankbar, dass man uns die Möglichkeit gegeben hat, in diesem herrlichen Saal singen zu dürfen. Unserer Einladung, am Konzert teilzunehmen, sind einige Solisten des Nationalen Folkloreensembles „Philipp Kutew“ gefolgt, wie auch das Orchester „Zwetnitza“, das von Valentin Yankov geleitet wird. Es ist uns eine Ehre, dass uns so gute Musiker unterstützen. Wir finden überhaupt eine gute Aufnahme bei Musikexperten und Publikum. Vor einigen Monaten waren wir in der französischen Stadt Belfort zu Gast. Wir werden nie unser selbständiges Konzert vor dem 4.000köpfigen Publikum vergessen. Zwei weitere Konzerte gaben wir in Sälen, die überfüllt waren...“
Was die künftigen Pläne von Neli Andreeva anbelangt, wird sie Ende dieses Monats in Berlin sein und einen Workshop zu bulgarischer Folklore-Gesangstechnik sowie ihrer Spezialität, dem Rhodopen-Gesang, veranstalten. Gelehrt werden die Grundlagen der Atemtechnik, die spezifische Vokalbildung und die Besonderheiten der einzigartigen Klangerzeugung, die diese Musik auszeichnen und weltberühmt gemacht haben. Begleitet wird sie von ihren Töchtern, mit denen sie einige Lieder aus dem Repertoire des Nuscha-Trios vorstellen wird. Gastgeber wird der Chor Bulgarian Voices Berlin sein. Die Sängerinnen dieses Chores stammen aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Lettland, Bulgarien, Serbien, Polen England und Rumänien. Geleitet wird er von der bulgarischen Volksliedsängerin und Dirigentin Boryana Cerreti-Velichkova.
Für den 7. November ist dann ein Konzert im Saal der Universität der Künste Berlin geplant. An ihm werden sich neben Neli Andreeva und ihren Töchter auch der Chor Bulgarian Voices Berlin, der Bulgarische Orthodoxe Chor Berlin und die Folkloreformationen „Ravnec“ aus Sofia und „Sborenka“, wiederum aus Berlin beteiligen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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