Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Auf der Suche nach unterirdischen Geheimnissen im Iran

БНР Новини
Foto: Privatarchiv

Vor drei Jahren leiteten Mitglieder des Bulgarischen Höhlenrettungsdienstes einen Lehrgang in Tunis. Daran beteiligten sich Höhlenforscher aus Tunesien, Marokko, Algerien und dem Iran. Im Jahr darauf wurde ein ähnlicher Lehrgang im Iran organisiert. Diesmal wurden 23 Iraner weitergeschult. Damit wurde der Anfang für eine bulgarisch-iranische Zusammenarbeit in der Speläologie gesetzt, die nun erste Früchte getragen hat. Der Iran ist eine Top-Destination für Höhlenforscher, denn auf seinem Gebiet befinden sich noch viele unerforschte Höhlen.

Снимка
Die erste bulgarische Höhlenexpedition im Iran ist bereits eine Tatsache. An ihr beteiligten sich sechs Bulgaren, denen sich ein Pole und ein Rumäne anschlossen. Die Zielgebiete lagen an der Grenze zu Afghanistan und zu Turkmenistan. Zwei Höhlen wurden speziell wissenschaftlich ins Visier genommen – die eine liegt in der Nähe zur Stadt Mashhad und die andere 400 Kilometer südlich davon.

Auf Wunsch unserer iranischen Kollegen wurden zwei Höhlen näher untersucht, die sie aus irgendwelchen Gründen nicht selbständig erforschen konnten“, erzählt der Expeditionsleiter Alexej Schalow. „Die Objekte waren so gewählt, dass eine gemeinsame Expedition aus wissenschaftlicher Sicht die meisten Ergebnisse versprach. Die erste Höhle heißt Karkas und ist für Untersuchungen sehr kompliziert. Hauptziel der Forschungsarbeiten war, zu ermitteln, ob sie tatsächlich die längste Höhle in diesem Teil des Iran ist. Wir arbeiteten dort einen ganzen Tag, aufgeteilt in drei Gruppen. Insgesamt haben wir 800 Meter kartographisch erfassen können. Dabei wurden 150 Meter zum ersten Mal betreten. Es waren wunderschöne Abschnitte. Unsere Arbeiten schlossen wir erfolgreich ab und erreichten das gestellte Ziel.

Снимка
Die zweite Herausforderung vor der Forschergruppe war die sogenannte „Drachenhöhle“, die sich in einem Bergmassiv, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Es ist eine senkrechte Höhle, von der 272 Meter erforscht werden konnten. Es erwies sich, dass sie die tiefste Höhle im Osten des Iran ist. Mit diesen zwei Höhlen gab man sich jedoch nicht zufrieden...

Man könnte sagen, dass der zweite Teil unserer Forschungsarbeiten eher Tourismus war“, erzählt weiter Alexej Schalow. „Wir haben zwei weitere Höhlen besucht; die eine darunter in Steinsalz. Für die bulgarischen Höhlenforscher war das das erste derartige Objekt, da wir in Bulgarien keine Höhlen dieser Art haben. Wir konnten ferner etliche ganz persönliche Kontakte knüpfen und wurden von verschiedenen Institutionen empfangen. Unser Forschungsprogramm war dieses erste Mal nicht allzu reich; die neuen Kontakte werden uns aber helfen, künftig mehr unternehmen zu können. Wir wollen mit unseren iranischen Kollegen einen Vertrag abschließen und machen bereits Pläne für kommendes Jahr. Man lud uns ein, Objekte im interessantesten Teil des Landes zu besuchen und zu erforschen, die wirklich Ergebnisse von Weltbedeutung liefern können.

Снимка
Mit in unserer Gruppe ist eine Zoologin – Hiljana Tundarowa von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Sie macht am Institut für Artenvielfalt und Ökosysteme ihre Doktorarbeit, in der es um Fledermäuse geht. In drei der von uns besuchten Höhlen hat sie die verschiedenen Arten ermittelt und in zwei Höhlen DNA-Proben entnommen, die eine exakte Artenbestimmung ermöglichen. Unser Wissenschaftsprogramm rief bei unseren Gastgebern und insbesondere im Umweltschutzministerium großes Interesse hervor. Es stellte sich heraus, dass es im Iran keine solchen Experten gibt. Unsere Kollegin erhielt eine spezielle Einladung, ihre Untersuchungen in einem ausgesprochen modernen Labor für DNA-Analysen fortzusetzen.

Снимка
Die 13-tägige Expedition der bulgarischen Höhlenforscher im Iran ist erst vor wenigen Tagen zu Ende gegangen und schon werden die nächsten, noch ehrgeizigeren Pläne geschmiedet, denn die Höhlen des Iran hüten noch so manche Geheimnisse, die nur entdeckt zu werden brauchen.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Drei Halsbandpekaris und ein brauner Kapuzineraffe sind die neuen Stars im Zoo von Stara Sagora

Der Zoo von Stara Sagora hat neue Bewohner - drei weibliche Halsbandpekaris und einen männlichen braunen Kapuzineraffen namens Latscho. Die Tiere kamen im Rahmen eines Leihvertrags aus dem Zoo von Sofia. Die Praxis, dass Zoos Tiere zu..

veröffentlicht am 15.12.24 um 08:45
Marijana Dimowa und ihre Surwatschki

Glühwein, Surwatschki und ein Riesenrad - Sofia ist in Weihnachtsstimmung

Wer sagt, dass die Bulgare n griesgrämig seien? Wenn Sie die Weihnachtsmärkte in Sofia besuchen, werden Sie einen ganz anderen Eindruck bekommen. Die festliche Dekoration, die Musik, die Karussells und die Stände mit Leckereien und..

veröffentlicht am 08.12.24 um 11:35

Scharfe Weihnacht in pikanten Zeiten

Alexandar Kjurktschiew hat eine Chilifarm in der Nähe von Sofia und das erste Chilimuseum in Bulgarien gegründet. „Wir bauen 140 Sorten scharfen Paprika an - kleine, große und aus verschiedenen geografischen Gebieten der Welt. Wir haben..

veröffentlicht am 07.12.24 um 11:35