„La“ ist ein musikalisches Bühnenstück mit Geschichte. Obwohl es seit vier Jahren gespielt wird, sind die Säle immer wieder proppevoll. Die Helden des Schauspielers Raschko Mladenow und des Musikers der Rockgruppe FSB Konstantin Zekow sind Senioren, die sich ein Zimmer in einem Altenheim teilen. Was sie weiterhin teilen sind Erinnerungen und Ideen in Sachen Musik. Obwohl sie sich zuweilen auch streiten, herrscht zwischen ihnen Einvernehmen, denn beide haben ihr Leben der Musik gewidmet. Selbst im hohen Alter ist die Musik ein wichtiges Verständigungsmittel für sie.
Die Umsetzung der Idee für die Aufführung hat Raschko Mladenow und Konstantin Zekow einige Zeit gekostet. Der Schauspieler und der Musiker haben gemeinsam am Text und der Musik gearbeitet.
„Den Anstoß dazu hat meine Cousine Schiwka Schopowa gegeben, die mit Konstantin Zekow verheiratet ist “, erinnert sich Raschko Mladenow. „Sie wollte seit längerem, dass wir beide etwas gemeinsam auf die Beine stellen. Die Umsetzung unserer Idee verdanken wir dem Direktor des Theaters in Plowdiw Krastjo Krastew, dem unser Projekt zugesagt hat. Wir haben die Aufführung ein Jahr lang am Theater in Plowdiw und parallel dazu auch in an mehreren Orten in Sofia gespielt. Zuweilen gastieren bei uns auch andere Musiker, die wir auf spaßige Weise in das Stück mit einbinden. Mit dabei waren bereits Wassil Petrow, Hilda Kasassjan, Poli Genowa, der Gitarrist von der FSB Iwan Letschew. Am 27. Juli ist der Schauspieler Izhak Finzi bei uns zu Gast. Er wird einen alten Mann spielen, der mit seiner Geige im Seniorenheim Zuflucht sucht. Es wird sehr lustig werden“, ist Raschko Mladenow überzeugt.
Im April hat er beim Wettbewerb „Vivapiano“ den ersten Platz in seiner Altersgruppe belegt. „Dieser Wettbewerb hat mich inspiriert“, gesteht Raschko Mladenow. „Die Direktorin von „Vivapiano“ Daniela Dikowa hatte mehrere Gegenwartskünstler beauftragt, zum 120. Jubiläum von Petko Stajnow Variationen über Themen des namhaften Komponisten zu schreiben. Ich bin auf die glänzende „Toccata“ gestoßen, die Abraschew-Junior über ein Thema von Stajnows „Ratscheniza“ verfasst hat. Ich war derart davon begeistert, dass ich mich kurzerhand zur Beteiligung am Wettbewerb entschlossen habe. Ich bin aufgetreten, habe einen Preis bekommen und mich am Galakonzert beteiligt. Ich übe gern. Von Izhak Finzi habe ich erfahren, dass im April in Paris ein Wettbewerb für Hobbypianisten veranstaltet wird, bei dem wir antreten wollen. Eigentlich war Musik meine erste Wahl. Ich begann mit fünf, Klavier zu spielen, habe die Musikschule besucht, wo ich von der Musikpädagogin Prof. Lidia Kutewa unterrichtet wurde. Danach habe ich die Prüfung für das Konservatorium bestanden. Kurz darauf traf aber ein Schreiben vom Verteidigungsministerium ein, dass es nicht ausreichend Soldaten bei der Armee gäbe. Die Prüfung wurde kurzerhand annulliert und ich musste für zwei Jahre zur Armee. Während dieser Zeit konnte man sich ein paar Tage frei nehmen, um sich an einer Hochschule zu bewerben. Ich habe die Gelegenheit für diesen Kurzurlaub genutzt. Wie zum Spaß habe ich mich bei der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst in Sofia beworben und wurde zu meiner Überraschung aufgenommen. Ich kam in die Klasse des begnadeten Pädagogen Prof. Scheltscho Mandadschiew, der es fertig gebracht hat, mich auf Anhieb für das Theater zu begeistern. Der Schauspielerberuf hat mich nie vom Klavierspielen abgehalten. Was unsere Aufführung „La“ angeht – darin wenden wir uns auch direkt an das Publikum, binden es in unseren Dialog mit ein, es wird viel gescherzt und gelacht. Das Publikum hat großen Spaß an dieser Aufführung, genau wie ich und Konstantin Zekow auch“, sagte Raschko Mladenow.
Die nächste Aufführung von „La“ ist morgen, am 27. Juli, um 19.30 im City Mark Art Center in Sofia.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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