Slatna Kostowa ist Journalistin, Rundfunkmoderatorin und eine der bekanntesten Übersetzerinnen in und aus dem Englischen. Sie hat Hunderte Spiel- und Dokumentarfilme und etliche beliebte Filmserien übersetzt. Slatna Kostowa übersetzt auch Poesie und dramaturgische Schriften aus dem Russischen und schreibt eigene Gedichte auf Bulgarisch und Englisch.
Ihr letzter Gedichtband heißt „Spatz in der Schale“. Gedichte von Slatna Kostowa wurden ins Englische, Französische, Arabische, Armenische und Mazedonische übersetzt und veröffentlicht. Seit ungefähr zehn Jahren ist Slatna Kostowa Leiterin der internationalen Abteilung bei der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA. Sie ist ein liebenswürdiger, offener und lebensfroher Mensch. Umso mehr verwundert der Titel ihrer neuesten Gedichtsammlung – „Rachepoesie“.
„Alle fragen zuerst wieso „Rachepoesie“ und meine Antwort fällt jedes Mal anders aus, weil mir immer wieder neue Gründe dafür einfallen“, sagt Slatna Kostowa. „An erster Stelle sagt es mir als Buchtitel zu. Mich persönlich würde er neugierig stimmen und motivieren, zum Buch zu greifen. Außerdem ist diese Wortwahl ein Kontrapunkt zu meinem Charakter. Meine „Rachepoesie“ verbinde ich mit dem vorletzten Roman meines Ehemannes Ljudmil Todorow „Zerlegter Sommer“. Er ist Filmregisseur und Szenarist, ein Mann der Wahrheit und Kompromisslosigkeit. Unser Zusammenleben und das, womit ich mich befasse, ist eine Art „Racheakt“ an der sogenannten „ewigen Wahrheit“. Die Wahrheit, die nicht immer gut ist und bei weitem nicht immer für Freude und Inspiration sorgt. Sie kann auch schmerzhaft sein. Nicht jeder kann sie vertragen. Viele meiner Geschichten klingen, als hätte ich sie selbst erlebt. Das stimmt aber nicht. Ich spinne gern eine Situation auf unterschiedliche Weise weiter. Die Menschen sind schon immer sehr interessant für mich gewesen. Deshalb versuche ich, ich sie behutsam und kreativ zu ergründen“, sagt Slatna Kostowa.
Kunst hat nicht nur die Fähigkeit, Menschen anzusprechen, sondern kann auch unerwartet aus der Ausweglosigkeit führen. Zuweilen lassen sich ungeahnte Parallelen zwischen dem eigenen Ich und den Erfahrungen eines Autors ziehen.
„Der Zauber hat gegriffen, wenn man sich selbst in der Kunst wiederfindet. Kunst ist dazu da, die Menschen anzusprechen, deren Glück und Träume zu spiegeln“, meint Slatna Kostowa. „Ich bin überglücklich, wenn jemand zu mir sagt: „Es ist, als hättest du das extra für mich geschrieben“. Und ich freue mich, wenn ich mich mit dem Werk eines anderen Autors identifizieren kann. Begegnung mit Kunst ist ein besonderes Erlebnis“, ist Slatna Kostowa überzeugt. Sie gesteht, dass sie vor der Buchpremiere in Sofia extrem aufgeregt war.
„Das war mein erstes Treffen dieser Art mit dem Publikum. Ich hatte keine Ahnung, was passieren wird, ob genug Leute kommen würden. Dafür wusste ich aber, dass diejenigen, die den Weg zu uns finden, Menschen meines Schlages sein werden, ganz egal ob wir uns persönlich kennen oder nicht. Genauso sind zur Präsentation eines Romans meines Mannes in Russe und Burgas Freunde und Fans gekommen, mit denen wir sofort ins Gespräch kommen und uns angeregt austauschen konnten. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, was an sich ein Gedicht verdient“, schwärmt Slatna Kostowa.
Unmittelbar nachdem das Buch „Rachepoesie“ erschienen ist, tauchten in Facebook Videos auf, auf denen Damen Gedichte daraus vorlesen.
„Das war eine tolle Idee. Meine Verleger lassen sich viele verrückte Sachen einfallen. Auch für die Vorstellung des Gedichtbands am 8. September beim Internationalen Kunstfestival Apolonia in Sosopol haben sie wieder einige Überraschungen parat. Als sie mir die ersten Exemplare des Buches brachten, sagten sie, sie hätten Freundinnen von mir gebeten, ihr Lieblingsgedicht daraus vor laufender Kamera vorzutragen. Ich sehe, dass andere Leute meine Geschichten nachempfinden und sich damit identifizieren, so dass es schließlich ihre Geschichten werden. Dieses Buch war eine ganz besondere Erfahrung für mich. Während ich auf seine Veröffentlichung gewartet habe, musste ich mit schweren gesundheitlichen Problemen kämpfen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als es dann endlich erschienen ist. Es hat mir viel Freude und herrliche Emotionen bereitet. Leute, die mich kennen, meinen, ich sei weiser geworden. Ich habe wohl wirklich einiges dazugelernt“, sagte abschließend Slatna Kostowa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Die 13. Ausgabe des Internationalen Fotofestivals „Fodar“ findet vom 4. März bis 6. April in der Nationalen Kunstgalerie in Sofia statt. 801 Fotografen aus 81 Ländern haben sich in diesem Jahr für die Teilnahme beworben. Eine internationale Jury hat..
Das BTA-Magazin LIK hat seine Februar-Ausgabe dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk gewidmet. Sie wurde heute im Rahmen einer besonderen Veranstaltung im Marmorfoyer des BNR vorgestellt. Am 25. Januar wurde das 90-jährige Bestehen des..
Die bulgarische Volkssängerin Petja Panewa gibt heute ein Konzert in Hamburg, an dem auch die Kinder- und Jugendtanzgruppen „RitmiKKa“ und „Sdrawez“ teilnehmen werden. Das Konzert findet im Kultur Palast Hamburg Billstedt /Öjendorfer Weg..
Die 13. Ausgabe des Internationalen Fotofestivals „Fodar“ findet vom 4. März bis 6. April in der Nationalen Kunstgalerie in Sofia statt. 801 Fotografen..