Das Extrem Fest ist das einzige Festival für Extremsportarten, das in Sofia veranstaltet wird. Letztes Wochenende konnten sich Sportfans und Risikosportler vor dem Denkmal der Sowjetarmee den nötigen Adrenalinstoß holen. Das Extrem Fest fand im Rahmen der „Europäischen Sportwoche“ und der Initiative „Sofia – europäische Sporthauptstadt 2018“ mit der Unterstützung der Sofioter Stadtgemeinde statt.
In der Grünanlage vor dem Denkmal herrschte reges Treiben. Extremsportler zeigten, was sie drauf haben, manche schauten interessiert zu, andere schossen Fotos oder ließen es sich einfach bei Speise und Trank gut gehen und kommentierten leger die wagehalsigen und tollkühnen Sprünge und Aktionen.
Gezeigt wurden Freejumping, Klettern an der Kletterwand, Bungeespringen von Kränen, Motostunts, Auto Drift, Carting Workshops, Wettbewerbe in BMX, Scating, Rollschuhfahren, Biker Test-Rides, Taekwondo, Fechten, Gymnastikshows, Street-Dancing, Basketball drei gegen drei und Buble Football. Die Zuschauer mussten vor allem bei den Mountainbike-Sprüngen dem Atem anhalten. Unter den Mountainbike-Springern war auch der 26jährige Alexander Mladenow, der seit seinem zwölften Lebensjahr diesem Hobby frönt.
„Ich habe mehrere Bikes, manche für Freejumping, andere für Downhill-Mountain-Biking (Bergabfahrt). Sie verfügen über größere Stoßdämpfer und sind für schwierige Waldgelände geeignet, weil man damit Unebenheiten, Steine, Baumwurzeln etc. leichter überwinden kann“, sagt Alexander Mladenow. „Ich bin am häufigsten im Sofioter Stadtpark Borissowa Gradina unterwegs, wo es spezielle Sprungplattformen gibt oder aber im Südpark. Ich hatte stets ein Faible für Motocross, konnte mir dieses Hobby aber aus finanziellen Gründen nicht leisten. Deshalb habe ich mich für das Mountain-Biking entschieden, bin später auch auf Dirt Jump (Erdsprung) umgestiegen. Wir springen im Witoscha-Gebirge, aber die Anlagen dort sind werktags geschlossen. In Sofia sind die Bedingungen nicht besonders gut, aber alle, diese Sportart lieben, versuchen, sie am Leben zu erhalten. Wir tun unser Bestes und finanzieren zuweilen den Bau neuer Rampen aus eigenen Mitteln. Ich persönlich habe kein konkretes Idol und tausche Erfahrungen mit Freunden aus. Auf dem Extreme Fest habe ich Leute getroffen, die ich jahreslang nicht gesehen hatte. Ich freue mich, dass ich mich an der Show beteiligen und Freunde treffen kann. Ich habe mir immer viel Mühe gegeben, eine attraktive Show für Publikum und Jury zu liefern. Es ist wichtig, die Performance mit ein paar guten Tricks zu beenden. Das reicht vollkommen, um sich glücklich zu fühlen und den Tag als erfolgreich abzuhaken. Biking bedeutet für mich Bewegung und Freiheit. Wenn man von der Rampe abhebt, ist man für einige Sekunden schwerelos“, schwärmt Alexander Mladenow.
Viele Wagnissportler wie er haben dem Extreme Fest Leben eingehaucht und auch die Amateure inspiriert, Dinge auszuprobieren, die sie vorher nie gewagt hätten. Zum Ausklang eines jeden Tages wurden die besten Sportler in den jeweiligen Disziplinen ausgezeichnet und Konzerte und Partys veranstaltet, damit alle vom Adrenalinkick wieder runterkommen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Luisa Lazarova, BTA, BGNES, BULPHOTO
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