Rentner sein in Bulgarien ist schwer. Die Rentner gehören zu den Ärmsten der Gesellschaft und ihre Sorgen und Probleme werden von der Gesellschaft meist unter dem Teppich gekehrt. Im Durchschnitt erhält ein Rentner in Bulgarien monatlich rund 170 Euro; das ist weniger als selbst in jenen Nachbarländern, die nicht der Europäischen Union angehören. Anstatt sich auf den verdienten Ruhestand zu freuen, schauen die meisten Bulgaren im Vorrentenalter mit Sorge auf diesen Lebensabschnitt, denn anstelle des ohnehin mickrigen Gehalts tritt dann die erbärmliche Rente. Wohl oder übel, müssen die Rentner, um nicht auf den Hund zu kommen, weiterarbeiten. Nur jene, die eine hohe Ausbildung und einen gefragten Job besitzen, haben gute Chancen, ihren Lebensstandard nicht zu verschlechtern. Alle anderen gehen einer Teilzeitarbeit nach, die meist schlecht bezahlt ist.
Laut Angaben der Nationalen Rentenversicherung wird die Zahl der Rentenempfänger in diesem Jahr etwa 2,2 Millionen betragen. Ihre Zahl wird weiter abnehmen, was vor allem auf die Anhebung des Rentenalters zurückzuführen ist. Ab dem 1. Januar dieses Jahres können die Männer erst mit einem Alter von 64 Jahren und 38 Dienstjahren in Rente gehen; die Frauen müssen ihrerseits 61 Lebensjahre und 35 Dienstjahre aufweisen.
Ab dem 1. Juli werden die Renten um 2,4 Prozent angehoben. Diese eher symbolische Rentenerhöhung stieß auf den Spott der Menschen. „Selbst im benachbarten Mazedonien, dessen Bruttoinlandsprodukt nur halb so groß wie das Bulgariens ist, sind die Renten höher, als unsere“, klagt Gantscho Popow, Vorsitzender der Rentnerorganisation in Sofia.
„Die rund 85 Euro Mindestrente, die einige Hunderttausend Bulgaren beziehen, reicht weder zur Ernährung, noch für die Medikamente aus“, sagt weiter Gantscho Popow. „Das Leben der bulgarischen Rentner ist nicht nur eine Qual, es ist ein Ausdruck der zynischen Haltung von Land und Regierung gegenüber den Menschen im Ruhestand. Den Rentnern kann man nichts mehr abknöpfen und daher sind sie uninteressant. Auch die Gewerkschaften kümmern sich nicht um sie und die Rentner selbst sind der Proteste müde geworden. Der Staat hat in den letzten Jahren etliche schlechte Geschäfte abgeschlossen, die hohe finanzielle Einbußen bringen – keiner zieht aber die Spitzenpolitiker zur Rechenschaft! Es gibt keine Regeln dafür; man kann also nur auf die Moral dieser Leute hoffen, von denen die Lage der Rentner abhängt.“
Evgenija Boschijanowa ist seit 21 Jahren Rentnerin. Sie hat aber bis heute nicht aufgehört, nach Arbeit zu suchen, um ihre Rente aufzubessern und nicht ihren Kindern zur Last zu fallen.
„Stets habe ich nach Arbeit gesucht. Man sah in mir aber immer nur ein Überbleibsel aus der Vergangenheit, das zu nichts mehr taugt“, meint die Rentnerin resigniert. „Häufig hatte ich das Gefühl, das ich untergehe und oft geriet ich in Schwierigkeiten. Die Menschen denken überhaupt nicht nach, dass sie eines Tages in dieselbe Lage geraten werden. Sie denken nur an das Jetzt und Hier und wollen sich keine Gedanken über die Zukunft machen. Selbst unsere Ausbildung nutzt nichts mehr; dabei waren wir früher immer bestrebt, uns ständig weiterzubilden, um besser vorbereitet zu sein…“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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