Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Elitza Alexandrowa und ihre „Gesänge aus Thrakien“

„Echo archaischer Rede“, „Seiten des Herzens“, „Das verlorene Paradies“, „Du schönes Mädchen“ – das sind nur einige der Stücke, die die Sammlung „Gesänge aus Thrakien“ (Songs from Thrace) enthält. Die Komponistin Elitza Alexandrowa hat sie so geschrieben, dass sie sowohl auf der klassischen Pedal-Harfe, als auch auf einer der altertümlichen diatonischen Harfen gespielt werden können.

Am vergangenen Samstag wurden die „Gesänge aus Thrakien“ in einer Multimedia-Show im „City Mark Art Center“ in Sofia vorgestellt. Die Multimedia-Show selbst wurde in zwei Fassungen – auf Bulgarisch und auf Englisch, vorbereitet. Auf der Harfe war u.a. Angela Madjarova zu hören, die zu den anerkannten Harfenistinnen Bulgariens gehört und die Kompositionen von Elitza Alexandrowa für die Harfe aufbereitet hat.

An dem Konzert beteiligten sich ferner die Harfenistinnen Wessela Tritschkowa und Jana Dojnowa, wie auch die Komponistin Elitza Alexandrowa selbst. Einige der Stücke erklangen in der Originalfassung für Solo-Harfe, andere wiederum in der Fassung für mehrere Instrumente, darunter Viola, Violoncello, Langhalslaute und Kistentrommel. Die Musik wurde, wie es sich für eine Multimedia-Show gehört, mit visuellen Effekten ergänzt. Zwischen den einzelnen Darbietungen wurden Gedichte bekannter bulgarischer Schriftsteller vorgetragen. Es klingt unwahrscheinlich, aber die Sammlung „Gesänge aus Thrakien“ ist die erste ihrer Art für Harfe, komponiert von einer bulgarischen Tondichterin und popularisiert von angesehenen Musikhäusern und Internetseiten, die sich der Harfe verschrieben haben.

Elitza Alexandrowa hat die Nationale Musikschule und die Musikakademie in Sofia absolviert, wo sie eine solide Ausbildung erhalten hat, nicht nur als Pianistin, sondern auch als Theoretikerin. Arrangements gingen ihr leicht von der Hand und bereits an der Akademie half sie ihren Kollegen dabei. Unbemerkt begab sie sich auf das Gebiet der Komposition. Heute schöpft sie Gebrauchsmusik. Seit etwa 10 Jahren arbeitet Elitza Alexandrowa für eine ausländische Firma für elektronische Spiele als Komponistin und Audio-Designerin. Sie hat Musik für Werbespots, aber auch für Filme und Schauspielstücke geschrieben. Die Harfe ist und bleibt ihr Trauminstrument.

Die Idee, diese Stücke zu schreiben, kam ganz spontan“, verriet uns die Komponistin. „Man hatte mich eingeladen, einen Leseabend des Schriftstellers Roman Kissjow musikalisch auf der Harfe zu untermalen. So entstand das erste Stück „Echo archaischer Rede“; es passte ausgezeichnet zu den Versen. In den Jahren habe ich viele Lieder für verschiedene Interpreten geschrieben. Ich beschloss, sie als Instrumentalstücke umzuschreiben, jedoch nicht fürs Klavier, obwohl ich eine Pianistin bin, sondern für Harfe. Meiner Ansicht nach, ist die Harfe ein Instrument fürs Herz; ihr Klang ist zart und besinnlich zugleich. Seit etwas mehr als zwei Jahren erlerne ich dieses Instrument bei Angela Madjarova. Das Spiel auf der Harfe ist für mich äußerst eingebungsvoll. So entschloss ich mich, etliche meiner Lieder umzuschreiben. Das erklärt das Wort „Gesänge“ im Titel der Sammlung. „Thrakien“ ist in meinen Augen hingegen ein Sammelbegriff für unsere antike Vergangenheit, die untrennbar mit unserem Land in Verbindung steht. Ich habe aber nicht versucht, Melodien aus der Folklore Thrakiens zu zitieren. Meine Musik bringt eher das zum Ausdruck, was ich gegenüber meiner Heimat, ihre Geschichte und Kultur, empfinde.

Mit der Sammlung „Gesänge aus Thrakien“ versucht Elitza Alexandrowa, die Quellen in den „verlorenen“ Welten aufzuspüren, die jenseits von Raum und Zeit geblieben sind. Sie erforscht die Sedimente im Familiengedächtnis und bringt sie in Form von Musik zum Ausdruck. „Ich versuche, meine Wurzeln zu finden und die erlebte Herrlichkeit zu reflektieren“, fasst es die Künstlerin selbst zusammen.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Kostadin Gugow

90. Jahre seit der Geburt des berühmten Volkssängers Kostadin Gugow

Кostadin Gugow wurde am 12. Februar 1935 in Sofia als Sohn einer Flüchtlingsfamilie aus Kilkis geboren. Der begnadete Sänger gilt nach wie vor als einer der authentischsten Interpreten von Volksliedern aus der Folkloreregion Mazedonien. „Ich..

veröffentlicht am 16.02.25 um 10:10

Stanley - „Wenn es sein muss“

Stanley startete ins Jahr 2025 mit seiner neuen Single „Wenn es sein muss“, die auch in seinem neuem Album enthalten sein wird. Der Song zeichnet sich durch den für den legendären Künstler typischen modernen Pop-Sound aus und besticht wie..

veröffentlicht am 15.02.25 um 10:25

Jordanka Christowa - „Liebe und Wein“

Das Lied „Liebe und Wein“ der beliebten Sängerin Jordanka Cristowa besingt zwei Feste, die wir hier in Bulgarien am 14. Februar gleichzeitig begehen - das Fest des Weins Trifon Saresan und das Fest der Liebe - den Valentinstag...

veröffentlicht am 14.02.25 um 14:45