Im mittleren Westen Bulgariens befindet sich das bulgarische Folkloregebiet der Schopen – lustige und lebensfrohe Menschen, die ihre eigene Lebensphilosophie, viel Temperament, archaische Bräuche und nicht an letzter Stelle einen recht bissigen Humor besitzen. Schonungslos kritisieren sie jedoch nicht nur die anderen, sondern häufig auch sich selbst.
Die Schopen haben bedeutende Persönlichkeiten Bulgariens hervorgebracht, unter ihnen Dimitar Stojanow, der unter dem Pseudonym Elin Pelin in die Literaturgeschichte unseres Landes eingegangen ist. Über die Schopen hatte er einmal gesagt: „Das sind die lustigsten Leute auf der Welt, weil es ihnen im Blut steckt, sich zu erheitern, sich über ihre Schwächen lustig zu machen und weise zu sein“. Die Schopen sind aber auch für ihren Scharfsinn und ihre Hartnäckigkeit sowie ihren Schönheitssinn bekannt, der in ihren Liedern, Tänzen und Trachten am augenfälligsten ist.
1950 wurde ein Dorf bei Sofia nach Elin Pelin benannt, das bereits 10 Jahre später zu einer Stadt erklärt wurde. Seit nunmehr 48 Jahren wird dort ein „Schopen-Fest“ veranstaltet, das zu Pfingsten beginnt und eine ganze Woche dauert. Jeder Festival-Tag ist einem anderen Thema in Verbindung mit der geistigen und materiellen Kultur der hiesigen Bevölkerung gewidmet. Das Programm ist äußerst breit gefächert, so dass für jeden etwas dabei ist. Wenn man das Festival besucht, kann man sich selbst davon überzeugen, wie wahr das geflügelte Wort der Schopen ist, das lautet: „Wir loben uns nicht; das Unsrige sieht man – es lobt sich von selbst“.
Eine spezielle Einladung, das Schopen-Fest in Elin Pelin zu besuchen, richtete an uns Reni Nikolowa vom Organisationsteam:
„Seit nunmehr 48 Jahren gehört das Schopen-Fest zu unseren Traditionen; es steht nicht nur in unserem Kulturkalender, sonder ist auch in unserem sozialen Leben präsent. Diese Tradition ist ein Markenzeichen unserer Stadt und wir geben unser Bestes, um sie zu hüten und weiterzuführen. Die Idee für das Festival wurde 1970 von Blagoj Stratew und dem damaligen Bürgermeister Stojan Kyrillow geboren und verwirklicht. Es ist nicht einzig ein Fest für die Schopen, sonder auch für all unsere Gäste, die auch aus dem Ausland kommen. Alles dreht sich um die Lieder, Tänze und den Humor der Schopen. In diesem Jahr läuft das Fest vom 5. bis 11. Juni unter dem Motto: „Ein Hauch Tradition“. Gäste sind aus allen Teilen Bulgariens gekommen. Die Festivaltage sind voller mannigfaltiger Veranstaltungen, wobei wir versuchen, den Gästen die verschiedensten Seiten der örtlichen Kultur – Lieder, Tänze, Malerei, Literatur und Kunsthandwerk nahe zu bringen. Die Liebhaber des Sports, der Kochkunst, der Trachtentraditionen und der Haustiere kommen auch nicht zu kurz. Am Samstag wird es eine Modenschau geben, in der unsere Mädchen bulgarische Trachten aus der Schopen-Region vorstellen werden. Sie werden um den Titel „Miss Schopin“ kämpfen. Elin Pelin ist ein weltoffenes Städtchen; so z.B. sind wir mit der Stadt Leskovac in Serbien verbrüdert. Es sind jedoch nicht nur Gäste von dort gekommen, sondern auch aus Rumänien..."
„Unter den Folkloreinterpreten, die aus anderen bulgarischen Landesteilen kommen, sind die Ensemble „Pirin“ und „Thrakia“, die Formation „Trommeln und Dudelsäcke“, der Volksliedsänger Nikolaj Slaweew, die Sängerin Anna Maria und die Formation „Bulgarische Rhythmen“ sowie Folkloreensembles aus Sofia und Kjustendil. Vorgesehen sind ferner Konzerte speziell für Kinder und Jugendliche. Natürlich werden auch die Folkloregruppen unserer Stadt zum Zuge kommen, wie auch unser Stolz – das Schopen-Ensemble und das Blasorchester „Stefan Stefanow“. Ich lade alle ganz herzlich zum „Schopen-Fest“ ein, das in dieser Woche in Elin Pelin bei Sofia stattfindet.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: elinpelin.org
In Pernik beginnt heute um 18:00 Uhr Ortzeit das 30. Festival der Schembartläufer „Surwa“, das größte Maskeradenspiel auf dem Balkan. In den nächsten drei Tagen werden Tausende von Schembartläufern durch die Stadt defilieren. Zum Fest reisen auch..
Wissen, Hingabe und viel harte Arbeit sind nötig, um ein gutes Messer herzustellen, sagt Iwan Kjupow aus dem Dorf Krupnik (Südwestbulgarien). Der 35-jährige Mann hat das Handwerk nicht von seinen Vorfahren übernommen. Schon als Kind war er aber..
Am 7. Januar ehren wir den Heiligen Johannes und 347.534 Landsleute feiern heute ihren Namenstag. „Iwan ist ein Titel, kein Name“, sagt unser Volk über den häufigsten Namen in unserem Land, der „Gnade Gottes“ bedeutet. Fast in jeder Familie gibt..