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Brasilianische Film- und Kulturwoche startet in Sofia

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Szene aus dem Film „Nise: Das Herz des Wahnsinns“

Vom 30. Oktober bis zum 5. November findet in Sofia die brasilianische Film- und Kulturwoche statt. Sie wird von der Vertreterin des Brasilianischen Kulturinstituts „Zenon Barreto“ Nara Vasconcelos und der brasilianischen Botschaft in Sofia organisiert.

Durch die bulgarische Kultur bin ich mit dem Gemüt der hiesigen Menschen in Berührung gekommen“, sagt Nara Vasconcelos, die seit zwölf Jahren in Bulgarien lebt. „Das Land gefällt mir, ich kenne viele Künstler und Intellektuelle und schätze ihre Verdienste. Ich versuche, die bulgarische Kultur in Brasilien und die brasilianische in Bulgarien zu popularisieren und dauerhafte Verbindungen zwischen unseren Ländern zu schaffen. Die brasilianische Filmwoche wird seit langem veranstaltet, doch in diesem Jahr haben sich das Kulturinstitut „Zenon Barreto“ und ich als dessen International Chairwoman zum ersten Mal mit der Organisation des Events engagiert. Wir haben beschlossen, den Fokus nicht nur auf die Filmkunst, sondern auch auf die Kultur zu richten. In unser abwechslungsreiches Programm haben wir auch Ausstellungen, einen Literaturabend und eine offene Tanzstunde in Samba einbezogen, es gibt viel Musik, kulinarische Demonstrationen und Verkostungen. Es gibt viele Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Bulgarien und Brasilien. Bei manchen der Aufnahmen in unserer Fotoausstellung, die am 30. Oktober eröffnet wird,  lässt sich schwer sagen, in welchen der beiden Länder sie gemacht wurden. Die Ausstellung läuft unter dem Motto „Capixaba – Vielfalt als Identität“ und präsentiert Fotos von Tadeu Bianconi und Gabriel Lordelo. Am gleichen Abend wird auch der Film „Nise: O Coracao das Loucura“ („Nise: Das Herz des Wahnsinns“) gezeigt. Die Geschichte fußt auf reale Fakten aus der Berufstätigkeit der Psychiaterin Nise da Silveira. In den 1940er Jahren hat sie sich geweigert, die damals gängigen und äußerst brutalen Methoden zur Behandlung psychisch kranker Menschen anzuwenden (wie beispielsweise Elektroschock).  Sie begann vielmehr, die künstlerische Ader ihrer Patienten zu fördern und erzielte damit sehr gute Ergebnisse“, erzählt Nara Vasconcelos. 

Von ihr erfahren wir auch, dass während des Literaturabends am 31. Oktober zwei Bücher von Ilko Minew vorgestellt werden (einem Bulgaren, der in Brasilien lebt) sowie der ins Portugiesische übersetzte Gedichtband „Brasilianischer Zyklus“ von Elisaweta Bagrjana und das Buch „Vanishing Point“ von Lobo Pasolini. Der Schriftsteller kommt extra nach Sofia, um dem Event in der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ohrid“ beizuwohnen. Am 31. Oktober findet auch ein Treffen statt, das dem Bundesstaat Espírito Santo im Südosten Brasiliens gewidmet ist. Die Gäste kommen mit der Kultur dieses unbekannten Teils Brasiliens in Berührung - durch eine Ausstellung von Gravüren, durch Gespräche mit brasilianischen Schöpfern, Musik und sogar selbstgebrautem Bier.

Wir haben beschlossen, die brasilianische Film- und Kulturwoche mit dem gleichen Film abzuschließen, mit dem wir sie einweihen“, sagt Nara Vasconcelos weiter. „Nach der Vorführung am 5. November organisieren wir eine Diskussion über die Probleme, die im Film behandelt werden. Für das sogenannte film reading haben wir auch Psychotherapeuten eingeladen und hoffen, dass es ein sehr interessanter Abend wird“, meinte abschließend die Co-Organisatorin der brasiliansichen Film- und Kulturwoche in Sofia Nara Vasconcelos.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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