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Die Familien, die Plowdiw zur ewigen Stadt machen

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„Ahnen-Familie-Vaterland“ lautet das Thema des Luxuskalenders 2018 des Geschichtsmuseums in Plowdiw. Er stellt eine gelungene Kompilation aus Text und Aufnahmen von prominenten Persönlichkeiten aus der Vergangenheit dar, die inzwischen zu den Symbolen der Stadt zählen.

Dieser Kalender wurde zur Tradition – sowohl für die Einwohner von Plowdiw als auch für alle, die unsere Stadt lieben. Auf dem letzten waren geschichtsträchtige Plätze, Straßen und unterschiedliche Wohnviertel abgebildet. In diesem Jahr lautet das Motto „Ahnen-Familie-Vaterland“. Wir ehren damit jene fortschrittlichen Familien, die sich in den 1910er Jahren hier angesiedelt haben. Sie fanden in Plowdiw günstige Bedingungen vor und haben es geschafft, zu Wohlstand und Ansehen zu kommen. Als Handwerker und Händler waren sie von Izmir bis nach Wien und Manchester bekannt. Sie gehören zu den ersten Verfechtern der bulgarischen Traditionen und Kultur in dieser Region. Plowdiw war im 19. Jahrhundert eine orientalische Stadt mit überwiegend moslemischer Bevölkerung, während die Christen nach Griechenland ausgerichtet waren. Eben diese Familien, die aus vielen bulgarischen Wiedergeburtsstädten nach Plowdiw gezogen sind, haben den Kampf um alles Bulgarische angeführt. Bereits 1849 schlugen sie den bulgarischen Namen Plowdiw für die Stadt vor, die früher auf Türkisch Philibe und auf Griechisch Philipopol genannt wurde. Später haben sie auch den Bau von christlichen Gotteshäusern finanziert, die heute der Stolz der Stadt sind. Sie haben auch eine Kirchenschule geschaffen, in der Lehrer aus ganz Bulgarien ausgebildet wurden. Es wurden über 1.000 Lehrbücher und Hilfsmittel herausgegeben, die die Grundlage der zeitgenössischen bulgarischen Bildung in unseren Landen bildeten. Meiner Ansicht ist es uns in diesem Kalender gelungen, eine Einheit zwischen historischen Fotografien und wertvollen Informationen über diese herausragenden Bulgaren zu erzielen“, sagt der Direktor des Geschichtsmuseums in Plowdiw Stefan Schiwatschew.

Als sie nach Plowdiw kamen, hatten die Vertreter dieser Familien nur eine Ausbildung, die sie in Zellenschulen in Kirchen und Klostern erhalten hatten. Ihre Kinder aber studierten in Europa und viele standen später der Wirtschaft und Politik im befreiten Bulgarien vor – als Bürgermeister, Politiker, Ärzte, Ingenieure und Architekten. Stefan Schiwatschew führt einige konkrete Beispiele an:

Dr. Konstantin Stoilow war der erste Bulgare, Doktor der Rechtswissenschaft, der sein Studium in Deutschland absolviert und in Frankreich spezialisiert hat und später zweimal Ministerpräsident Bulgariens war – 1887 und zwischen 1894-1899. Iwan Ewstatiew Geschow hat Handelswissenschaften in Manchester studiert und wurde mehrmals zum Minister und Premierminister Bulgariens in den Jahren 1911-1913. Iwan Stefanow Geschow hat sein Studium ebenfalls in Manchester absolviert und gehört zu den erfolgreichsten Bürgermeistern von Plowdiw. Er wurde später Diplomat. Die zweite und dritte Generation dieser Familien gelten zu Recht als die Erbauer Bulgariens der Gegenwart“, erklärt Stefan Schiwatschew.

Der festliche Kalender reflektiert das einstige und heutige Flair von Plowdiw und gibt ein Bild von jenen Patrioten, die wieder in die Stadt zurückgekehrt sind, um das im Ausland Erlernte hier vor Ort anzuwenden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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