Seit dem 1. November hat die Bulgarische Nationalbank BNB einen neuen 50-Lewa-Schein in Umlauf gebracht, der besser gegen Fälschungen gefeit ist. Trotz der elektronischen Zahlungen steigt die Nachfrage nach Papiergeld, weil diese Art der Zahlung anonym ist, erklärten BNB-Experten.
In ihrer jüngsten Dreimonats-Analyse teilte die BNB mit, dass ihr Nationales Analysezentrum im letzten Quartal lediglich 527 gefälschte bulgarische Banknoten aus dem Bargeldumlauf gezogen hat. Im Vergleich zum vorangehenden Quartal sind das um 297 Geldscheine mehr. Ungeachtet dieses Aufwärtstrends ist das Falschgeld in unserem Land schwindend gering und es besteht so gut wie kein Risiko, einen gefälschten Geldschein untergeschoben zu bekommen. Denn 527 Banknoten vor dem Hintergrund von 485 Millionen Banknoten sind praktisch gleich Null.
Wie kann dieser beruhigende Umstand erklärt werden? Schließlich wird Geld überall auf der Welt gefälscht und Bulgarien bildet dabei keine Ausnahme?
Unsere offizielle Landeswährung ist der bulgarische Lew und damit werden die meisten Handelsgeschäfte getätigt. Dank dem Internationalen Währungsfonds ist der Lew eine sehr stabile Währung, da er an den Euro gebunden ist (2 Lewa entsprechen in etwa einem Euro). Er ist also genauso vertrauenswürdig wie der Euro. Außerdem geht man davon aus, dass Bulgarien bis Ende April 2020 dem Wechselkursmechanismus ERM II beitreten wird, um abzuwarten, bis es in die Eurozone aufgenommen und der Euro als offizielles Zahlungsmittel im Land eingeführt wird.
Bis dahin wird aber der bulgarische Lew (zu Deutsch „Löwe“) „herrschen“ und der kann sich durchaus sehen lassen – sowohl was seine Stabilität, seine Kaufkraft und als auch die künstlerische Gestaltung der bulgarischen Münzen und Banknoten angeht.
Die BNB emittiert Banknoten seit 1885. Im Umlauf sind in Bulgarien derzeit Geldscheine im Wert von 2 Lewa (die inzwischen fast gänzlich von der 2-Lewa-Münze ersetzt wurden) sowie von 5, 10, 20, 50 und 100 Lewa. Die Münzen wiederum sind im Wert von 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Stotinki, 1 Lew und 2 Lewa (die den Euro-Münzen täuschend ähnlich sind). Auf den heimischen Geldscheinen und Münzen sind namhafte bulgarische Persönlichkeiten und wichtige Kultur- und historische Denkmäler abgebildet. Am häufigsten werden die 20-Lewa-Scheine gefälscht, seltener 50 und 10 Lewa-Scheine. Insgesamt sind 18,305 Milliarden Lewa oder 9,36 Milliarden Euro im Bargeldumlauf.
Seit einigen Jahren verfügt die Bulgarische Nationalbank über eine supermoderne Gelddruckerei und eine Münzprägeanstalt, wo die bulgarischen Münzen und Banknoten allen zeitgemäßen Kriterien für Sicherheit und Qualität entsprechend hergestellt werden. In dieser Druckerei werden sogar die Wahlzettel für die unterschiedlichen Wahlen gedruckt. Eine Erklärung, warum das kriminelle Kontingent die Finger von der Fälschung bulgarischen Geldes lässt ist, dass unsere Währung extrem gut geschützt ist und außerdem auf den internationalen Finanzmärkten nicht besonders verbreitet ist, wo der Euro und der Dollar dominieren. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die bulgarischen Fälscherbanden den Euro bevorzugen und die Polizei oft Euro-Fälscherwerkstätten in Bulgarien aushebt.
Früher oder später wird der bulgarische Lew dem Euro weichen müssen. Bis es aber soweit ist, bleibt noch ausreichend Zeit, in der er sowohl von den Bulgaren als auch von den Ausländern, die sich aus unterschiedlichen Anlässen in unserem Land aufhalten, weiter geschätzt werden kann.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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