Gläubige Menschen überwinden die Prüfungen Gottes mit Hilfe des Gebets. Beten wir zu Hause, innigen Glaubens und in Berufung auf Gott – das rät die Heilige Synode der Bulgarischen Orthodoxen Kirche.
Die orthodoxen Kirchen stehen jedoch weiterhin allen Menschen offen – sowohl in der Karwoche, als auch zu Ostern selbst. Die Gottesdienste werden jedoch bei Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen zelebriert, die der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung verordnet hat.
Damit sich jene nicht ausgeschlossen fühlen, die zu Hause bleiben, übertragen etliche Kirchen die Gottesdienste online. Bereits seit dem Lazarustag und Palmsonntag lässt die Bulgarische Orthodoxe Kirche auf ihrer Facebookseite die Gläubigen an den Gottesdiensten in der Patriarchenkathedrale Hl. Alexander Newski in Sofia teilhaben.
Der Metropolit von Warna und Weliki Preslaw Joan gab bekannt, dass alle Gottesdienste zu Ostern online auf der Facebookseite seines Bistums übertragen werden sollen. Der traditionelle Gang der Gläubigen unter dem Grabtuch Christi zu Karfreitag werde aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden.
„Ich bitte unser gottesfürchtiges Volk inständig, das Grabtuch nicht zu küssen und auch nicht darunter hindurchzugehen, sondern sich nur davor zu verneigen. Das wird in keiner Weise den Inhalt der Liturgie verändern“, versicherte in einem Interview für den BNR Bischof Joan. Er informierte, dass zur Auferstehung Christi der Großteil des Gottesdienstes vor der Bischofskathedrale „Mariä Himmelfahrt“ in Warna stattfinden werde. Laut dem Bischof sei es auch keine Nachlässigkeit, wenn ein Gläubiger nicht zu Ostern die Gelegenheit hat, seine Kerzen am Heiligen Feuer anzuzünden, das für gewöhnlich aus Jerusalem nach Bulgarien gebracht wird. „Die ganze Heilige Woche nach Ostern bis 40 Tage nach der Auferstehung Christi begrüßen wir uns mit den Worten „Christus ist auferstanden!“ und immer, sobald sich die Möglichkeit bietet, kann jeder zur Kirche gehen, beten und mit einer Kerze das Heilige Feuer mit nach Hause nehmen“, beruhigte der Metropolit von Warna und Weliki Preslaw Joan.
Die Möglichkeit, die Gottesdienste des Klosters von Trojan „Mariä Himmelfahrt“ von zu Hause aus zu verfolgen, wird auf der Facebookseite des Klosters geboten.
Dieses Kloster, das das drittgrößte in Bulgarien ist, wurde im 17. Jahrhundert von Athos-Mönchen gegründet, die eine wundertätige Muttergottesikone mitbrachten. Bis heute wird es von zahlreichen Gläubigen nicht nur zu großen Festen besucht.
Die Kathedrale „Hll. Brüder Kyrill und Method“ in der Schwarzmeerstadt Burgas wird ebenfalls alle Kirchenrituale am Gründonnerstag und Karfreitag sowie den gesamten Gottesdienst zur Auferstehung Christi live übertragen, wiederum über Facebook.
Jene, die nicht über einen Internetanschluss verfügen, können die religiösen Osterfeierlichkeiten auch im Radio mitverfolgen. Das Inlandsprogramm „Horizont“ wird den Ostergottesdienst live senden.
Traditionell lässt das Bulgarische Nationale Fernsehen (BNT) ebenfalls seine Zuschauer an der Festatmosphäre teilhaben und strahlt die Gottesdienste der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia aus, die auch auf der Seite des BNT verfolgt werden können. Die Direktübertragung beginnt am 18. April um 23.30 Uhr Ortszeit. Die nächste Ausstrahlung erfolgt am 19. April von 10.55 Uhr bis 12.00 Uhr Ortszeit, wenn in der Patriarchenkathedrale der zweite Ostergottesdienst stattfindet.
Die Gottesdienste finden während der Woche und zu Ostern wie gewohnt in allen Kirchen des Landes statt.
Bei einem Besuch der orthodoxen Kirchen sind folgende Dinge zu beachten, die im Zuge der Eindämmung der Covid-19-Infektion gelten:
- Die Gotteshäuser werden regelmäßig desinfiziert. Das gilt insbesondere für die ausgestellten Ikonen. Die Fußabtreter an den Eingängen werden speziell mit Desinfektionsmitteln behandelt. Teppiche, Läufer und ähnliche Bodenbeläge werden entfernt. Die Sitzplätze im Kircheninneren werden mehrmals am Tag desinfiziert.
- Der Eintritt in die Kirchen geschieht nach spezieller Vorschrift, wobei die Priester für die Ordnung in den Gotteshäusern sorgen, so dass Menschenansammlungen vermieden werden.
- Die Kirchenbesucher tragen obligatorisch Atemschutzmasken und müssen den vorgeschriebenen Abstand untereinander einhalten.
- Jene Priester, die auch die geringsten Symptome einer grippeähnlichen Erkrankung zeigen, dürfen sich nicht am Gottesdienst beteiligen.
- Die Kirchen werden von weniger Menschen als es die Raumverhältnisse zulassen betreten. Daher ist die Bildung von Schlangen an den Eingängen möglich. Für die Ordnung an den Kirchen sorgt die Polizei.
Die Priester selbst werden den Gottesdienst ohne Atemschutzmasken abhalten. Der Blumen- und Kerzenverkauf vor den Kirchen ist untersagt. Die Polizei wird nur im Notfall im Inneren der Gotteshäuser für Ordnung sorgen. Alle rund 4.000 Kirchen und Klöster des Landes werden von den Ordnungshütern bewacht.
Alle Institutionen, die mit dem Kampf gegen das Coronavirus beauftragt sind, appellieren an die Bürger, Ostern zu Hause zu begehen und ihre sozialen Kontakte einzuschränken.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BTA und BGNES
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