Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

„Der weiße Schwan von Widin“ erhält seinen alten Glanz zurück

Foto: vidin.bg

Die Synagoge in Widin in Nordwestbulgarien, die zweitgrößte in Bulgarien, wird bald ihren alten Glanz wiedererlangen, aber kein Gebetshaus mehr sein, sondern ein kulturelles Zentrum.

Die Restaurierung des seit Jahrzehnten baufälligen Gebäudes hat bereits begonnen. Für seine Restaurierung wurde im Rahmen des operationellen Programms „Regionen im Wachstum“ ein Zuschuss gewährt. Die Renovierungskosten wurden auf 6,3 Mio. Euro berechnet.

Die Synagoge von Widin wurde einst „der weiße Schwan der Donau“ genannt, weil der majestätische Bau von weitem vom Fluss aus zu sehen war. Sie ist eine Nachahmung der Synagoge in Budapest. Der Bau konnte dank Spenden nur innerhalb eines Jahres 1894 fertiggestellt werden, bezeugen Dokumente und Fotos. Über 50 Jahre lang wurde die Synagoge als Gotteshaus genutzt. Nachdem die Juden 1949 massenhaft auswanderten, entschied die kleine jüdische Gemeinde in Widin es der Stadt zu überlassen, weisen die Unterlagen aus dem Staatsarchiv in Widin aus. Während des Sozialismus wurde die Synagoge jahrelang als Lagerhaus genutzt.

„Anfang der 1980-iger Jahre wurde beschlossen, sie wegen der wunderbaren Akustik in einen Konzertsaal zu verwandeln“, erzählt Swetlana Krastewa, die das Archiv von Widin in der Gemeinde verwaltet in einem Interview für den BNR-Widin.

Nachdem das Gebäude befestigt und die Dachkonstruktion erneuert war, wurde die Finanzierung gestoppt und die Synagoge geriet für viele Jahre in Vergessenheit.

„Damit das Gebäude so nah wie möglich am ursprünglichen Erscheinungsbild herangeführt wird, werden moderne Technologien und Materialien verwendet“, erklärte der Leiter des Restaurierungsprojekts Latchesar Lalow. Die Restaurierung und Stabilisierung der Synagoge und ihre Umwandlung in ein Kulturzentrum sollen im Oktober nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Die jüdische Gemeinschaft in der Stadt, auch wenn sie sehr klein ist, hofft, dass ihre Synagoge restauriert und für die Nachwelt erhalten wird, auch mit einer anderen Zweckbestimmung.

Redaktion: Gergana Mantschewa

Übersetzung: Georgetta Janewa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

80 Jahre seit dem letzten Bombenangriff auf Sofia

Am 17. April vor 80 Jahren fand die letzte und heftigste Bombardierung Sofias während des Zweiten Weltkriegs statt. Im Jahr 1944, am Mittag des 17. April, warfen 350 amerikanische Bomber, begleitet von Thundorbolt- und Mustang-Kampfflugzeugen,..

veröffentlicht am 17.04.24 um 13:31

Wir feiern den Internationalen Tag der Luft- und Raumfahrt

Am 12. April feiern wir den 55. Internationalen Tag der Luft- und Raumfahrt. An diesem Tag im Jahr 1961, um 06.07 Uhr Greenwich-Zeit (09.07 Uhr Moskauer Zeit), begann Juri Gagarin mit dem Raumschiff „Wostok 1“ seine unvergessliche Reise um die Erde, die..

veröffentlicht am 12.04.24 um 11:47

Muslime in Bulgarien begehen Ramadan Bajram

Fast 11 % der bulgarischen Bevölkerung, oder etwa 639.000 Personen, bezeichnen sich laut der Volkszählung von 2021 als Muslime, wobei allein die türkische Bevölkerung 508.378 Personen ausmacht. Der größte Anteil der Bevölkerung mit muslimischem Glauben..

veröffentlicht am 10.04.24 um 15:53