Die vorgezogenen Parlamentswahlen am 11. Juli sind bereits Geschichte. Die Kommentare zu ihren Ergebnissen brechen jedoch nicht ab und dominieren die Medien. Im Folgenden soll das Votum unserer im Ausland lebenden Landsleute näher unter die Lupe genommen werden.
180.000 Wähler aus dem Ausland sollen sich laut Parwan Simeonow von Gallup an der vorgezogenen Parlamentswahl am 11. April beteiligt haben, annähernd die gleiche Zahl wie im April, obwohl es 300 Wahllokale mehr gab.
In einem Interview für Radio Bulgarien kommentierte der Soziologe Parwan Simeonow, dass ein Großteil der im Ausland lebenden Bulgaren derzeit in Bulgarien ihre Ferien verbringen. Viele von ihnen hätten aber keinen Sinn gesehen, sich an der Wahl zu beteiligen.
Die Stimmen aus dem Ausland waren für das Endergebnis der Wahl und den Sieg der Partei "Es gibt ein solches Volk“ des Showmasters Slawi Trifonow entscheidend. Die Erwartungen, dass es in der Türkei einen Boom an Wählern geben wird, waren nicht gerechtfertigt, behauptet Parwan Simeonow und weist auf mehrere Gründe dafür hin.
„Mit den neuen Generationen wird der politische Prozess immer politischer“, erklärt Simeonow. Die Parteien des Status quo verlieren an Stimmen. Die schlechteren Wahlergebnisse der Systemparteien im Ausland können mit dem Protest der bulgarischen Emigranten erklärt werden, denn sie waren es, die sie zur Auswanderung gezwungen haben.“
Als wollte er kategorisch den antisystemischen Charakter seiner Partei bestätigen, verkündete der Führer von "Es gibt ein solches Volk", Slawi Trifonow, ohne das endgültige Ergebnis der Abstimmung abzuwarten, die Zusammensetzung der Regierung, die er dem künftigen Parlament vorschlagen will. Die Kandidaten für die Ministerposten sowie die Art und Weise, wie die Namen vom Bildschirm seines Privatfernsehens aus verlesen wurden, überraschten und verstörten fast alle Parteien. Ihre Führer warfen Trifonow vor, den Dialog zu meiden und zu versuchen, das aktuelle Regierungsmodell durch ein sehr ähnliches zu ersetzen. Das Vorgehen des Wahlsiegers, allein die volle Verantwortung zu übernehmen, mag zwar logisch sei. Diese Vorgehensweise ist aber den Bulgaren schmerzlich bekannt, weil es sie an das Vorgehen des Ex-Premiers Bojko Borissow 2009 erinnert und das gilt als antiquiert, behauptet Parwan Simeonow.
Die Anwesenheit junger Menschen im Projektkabinett, die ihre Ausbildung und Erfahrungen in verschiedenen Bereichen im Ausland erworben haben, ist eine bekannte Praxis der Regierungen aus den Jahren 2001-2009. Dieses Déjà-vu langweilt die Bulgaren inzwischen.
Dennoch sei es eine gute Möglichkeit, die Auslandsbulgaren zu integrieren, weil sie dringend gebraucht werden. Die Suche nach Menschen mit einem ähnlichen Profil wird auch in Zukunft weitergehen, ist der Soziologe Parwan Simeonow überzeugt.
„Die Bulgaren haben bedauerlicherweise einen sehr ernsthaften und tief verwurzelten nationalen Minderwertigkeitskomplex. Wir sind daran gewöhnt, immer aufzuholen zu müssen und wenn wir Erfolg haben, können wir es nicht glauben. Manchmal sind wir die Verlierer, vielleicht weil wir uns so wahrnehmen. Dieser tiefe Komplex ist historisch bedingt. Wir haben die Kriege, die für die nationale Vereinigung geführt wurden, verloren und das stellte sich als großes Trauma heraus, das so weit ging, dass für uns in den vergangenen Jahren der erfolgreiche Bulgare im Ausland zum größten Ideal wurde.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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