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„Es rauscht die Maritza“ – Hymne der Vereinigung Bulgariens

Foto: Archiv

Am Tag der Vereinigung Bulgariens erklingt stets eine der bulgarischen Hymnen des 19. Jahrhunderts, das für unser Land wahrhaft heroisch war. Das Lied „Es rauscht die Maritza“ wurde von den bulgarischen Freischärlern gesungen, die sich am Russisch-türkischen Krieg von 1877/78 beteiligten, der Bulgarien die Freiheit brachte. Später stärkte dieses Lied den Kampfgeist der Bulgaren in den zwei Balkankriegen.

Marsch, marsch mit unserem General! Stürzen wir uns in die Schlacht, besiegen wir den Feind“, heißt es im Text.

Die ursprüngliche Variante des Textes stammt von Nikola Schiwkow – Lehrer, Publizist, Autor von Lehrbüchern und Gründer des ersten Kindergartens in Bulgarien – ein typischer Intellektueller der bulgarischen Wiedergeburtszeit.

Nach der Vereinigung des Landes 1885 wurde als Nationalhymne des Landes das Lied „Es rauscht die Maritza“ gewählt. 1912 bearbeitete der große Dichter Iwan Wasow den Text grundlegend und in dieser Variante diente das Lied als Nationalhymne Bulgariens bis 1948, als es von den an die Macht gekommenen Kommunisten durch eine neue ersetzt wurde.

Was die Melodie des Liedes anbelangt, versetzt sie uns in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als nach der Zerschlagung der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich eine große Gruppe ungarischer Flüchtlinge (darunter Lajos Kossuth) nach Schumen in Bulgarien emigrierte, das sich zu jener Zeit noch unter osmanischer Fremdherrschaft befand. Unter den Flüchtlingen befand sich der Musiker Mihály Sáfrány, der in diesen Breiten das erste Orchester europäischen Typs gründete. Eine der populären Melodien, die es spielte, wurde später in ein bulgarisches Lied verwandelt, das musikalisch die Grundlage für „Es rauscht die Maritza“ bildete.

Die heute gespielte Fassung des Liedes fußt auf einer Bearbeitung des bulgarischen Komponisten Alexander Tanew.

Es wurde landläufig behauptet, dass das Lied „Es rauscht die Maritza“ ein Symbol der bulgarischen Monarchie ist, so dass es sogar eine Zeit lang verboten war.

Nach der Wende zur Demokratie 1989 nimmt es jedoch erneut einen gebührenden Platz unter den patriotischen Märschen ein und erklingt stets auch an nationalen Feiertagen des Landes.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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