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Blickpunkt Balkan

Republika Srpska will wichtige Institutionen von Bosnien-Herzegowina verlassen

Die Republika Srpska beschloss, sich von den Streitkräften, dem Justizwesen sowie dem Steuersystem von Bosnien und Herzegowina zurückzuziehen, berichtete Euronews. Die Abgeordneten ermächtigten die Regionalregierung innerhalb von 6 Monaten, neue Gesetze zur Aufstellung eigener Streitkräfte zu erarbeiten. „Es ist wenig wahrscheinlich, dass die beschlossenen Änderungen in naher Zukunft Realität werden. Es ist jedoch zu befürchten, dass diese Schritte Bosnien und Herzegowina in eine noch tiefere Krise stürzen können“, kommentierte Stefan Goranović von Euronews. Die Entscheidung des Parlaments löste international heftige Reaktionen aus. In einem Telefongespräch mit dem Anführer der bosnischen Serben, Milorad Dodik, sagte der Berater des US-Außenministeriums, Derek Chollet, dass die Maßnahmen des Parlaments inakzeptabel seien und die Institutionen von Bosnien-Herzegowina untergraben würden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur der Republika Srpska SRNA habe Dodik verlautbart, dass die Entscheidungen in keiner Weise gegen die Verfassung oder das Abkommen von Dayton von 1995 verstoßen würden.

Weihnachtsbaum auf Zypern erinnert an vermisste griechische Zyprioten

Im Zentrum der geteilten zypriotischen Hauptstadt Nikosia wurde am Mittwoch ein besonderer Weihnachtsbaum aufgestellt. Er soll an die während der türkischen Invasion auf der Insel verschwundenen 781 griechischen Zyprioten erinnern. An den Baum wurden Fotos von Menschen gehängt, deren Schicksal 47 Jahre danach weiterhin unbekannt ist. Der Kommissar für humanitäre Angelegenheiten des Präsidenten, Fotis Fotiou, forderte die Türkei auf, den Appellen Zyperns und internationaler Institutionen nachzukommen und die Wahrheit zu enthüllen. Zypern wolle von Ankara, dass es Informationen aus seinen Militärarchiven über die Invasion bereitstellt und Ausgrabungen einschließlich in Militärgebieten im Norden der Insel zulässt, berichtete die BNR-Korrespondentin Branislawa Bobanatz aus Zypern.

Türkei: Tendenz zur Normalisierung der Beziehungen zur EU

In den letzten sechs Monaten sei ein Trend zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und der EU zu beobachten, zitierte der türkische Rundfunk TRT den stellvertretenden türkischen Außenminister Faruk Kaymakcı. Sein Büro besitze eine Kommunikationsstrategie, um der türkischen Öffentlichkeit zu verdeutlichen, was die EU ist und der europäischen Öffentlichkeit, was die Türkei als künftiges Mitglied der EU beitragen könnte. „Als Bewerberland pflegen wir normalerweise unsere Beziehungen in den Verhandlungen, aber leider war unser Dialog mit der EU in den letzten Jahren nicht auf dem von uns gewünschten Niveau. In den letzten 6 Monaten hat es jedoch eine deutliche Entspannung und eine Tendenz zur allmählichen Normalisierung gegeben“, sagte Kaymakcı.

Proteste in Rumänien gegen Gehaltsstopp

Die rumänische Polizei protestierte am Donnerstag vor dem Gebäude des Innenministeriums, berichtete Radio Rumänien. Grund für die Proteste ist ein Projekt des Finanzministeriums, die Gehälter im Staatsbereich einzufrieren, um den Staatshaushalt unter den Bedingungen der Pandemie nicht zu belasten. Die Polizei droht, dass sie sich weigern werde, die Einhaltung der Anti-Epidemie-Beschränkungen zu kontrollieren, sollte die Regierung tatsächlich diese Maßnahme ergreifen. Auch die Gewerkschaft „Sanitas“, der medizinisches Personal angehört, sprach sich gegen den Gehaltsstopp aus. Die Lehrer kündigten ihrerseits an, dass sie zu einem Generalstreik bereit seien.

Impfung von Kindern über 5 Jahren in Griechenland eingeleitet

In Antwort auf die hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen und Todesopfern hat Griechenland als zusätzliche Maßnahme die Impfung von Kindern über 5 Jahren eingeführt. Rund 30.000 Kinder warten auf eine Impfung. Aufgrund des starken Interesses an einer Booster-Impfung wurden in Athen zwei Mega-Impfzentren eingerichtet, die täglich 1.800 Menschen impfen können, berichtete die BNR-Korrespondentin in Griechenland, Katja Peewa.
Ein Problem für das Gesundheitssystem stellen mehr als eine halbe Million Bürger über 60 Jahre dar, die trotz Impfpflicht keine erste Dosis erhalten haben.

Bosnischer Film über Massaker von Srebrenica gewinnt europäischen Oscar

Das bosnische Kriegsdrama „Quo vadis, Aida“ der Regisseurin Jasmila Žbanić hat die höchste Auszeichnung der Europäischen Filmakademie für den besten europäischen Film 2021 gewonnen, berichtet Euronews. Die serbische Schauspielerin Jasna Đuričić, die in dem Film mitspielte, gewann ihrerseits den Preis als beste Hauptdarstellerin.
Erzählt wird die Geschichte einer UN-Übersetzerin, die während des Bosnienkrieges 1995 versucht, ihre Familie vor dem Völkermord in Srebrenica zu retten. Der Film wurde während des Sofia Film Fests 2021 in Bulgarien vorgestellt.
Im Jahre 1995 wurden in Srebrenica unter der Führung des serbischen Generals Ratko Mladić mehr als 8.000 Moslems getötet, was als größtes Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg angesehen wird.

Zusammengestellt: Miglena Iwanow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: narodnaskupstinars.net, cyprus-mail.com, twitter, siff.bg, EPA/BGNES

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