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Die Wandelbarkeit des Künstlers Nikolai Panayotov

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Foto: Facebook / @Nicolai-Panayotov

Der bekannte bulgarische Künstler Nikolai Panayotov, der seit 30 Jahren in Frankreich lebt und arbeitet, eröffnete eine Ausstellung im großen Rathaus im Quartier Latin, dem traditionellen Studentenviertel der französischen Hauptstadt.

„Es ist ein schwieriger, großer Saal, der den Charakter der Architektur aus dem 17.-19. Jahrhundert tägt, mit verzierten Decken, ein komplexer Raum“, sagte der Künstler in einem Interview für den BNR und gab zu, dass er lange gebraucht hat, um bei der Auswahl der über 50 Werke, die auf zwei Etagen angeordnet sind, eine gute Harmonie zu erreichen. Seine Arbeit an der Szenografie für Wagners "Der Ring des Nibelungen" an der Sofioter Oper habe großen Einfluss auf die Gemälde ausgeübt, räumt er ein.

„Dabei fand ich Gefallen an einigen künstlichen Perücken, die ich für die Kostüme gemacht habe und plötzlich fanden sie sich auch in meinen Arbeiten wieder. Durch das Mischen von Stoffen, Farben und Harzen entstanden einige Körperelemente, die dem menschlichen Körper ähneln. All das kann man akzeptieren, wenn man auch zulassen kann, dass es sich um Felder, Bäume oder anderes  handelt. Die Abstraktion gibt dem Künstler eine völlige Freiheit.“

Die Ausstellung entstand auf die Idee eines Kreises von Sammlern abstrakter Malerei des Künstlers, der in Bulgarien vor allem für seine surrealistischen Werke bekannt ist.

„Ich habe mich schon immer mit abstrakter Malerei beschäftigt, schon in den Anfängen meiner Laufbahn in Bulgarien. Ich habe Wandmalereien gemacht, abstrakte Mosaike und Tafeln, die diesen Geist tragen. Mir reicht die bildliche Linie nicht, das ist vielleicht auf meinem Temperament zurückzuführen“, gibt der Künstler zu.

Nikolai Panayotov verändert sich ständig und doch sind seine Werke erkennbar. Das Gefühl für Wechselhaftigkeit sei einer der Gründe, sich der abstrakten Malerei zuzuwenden.

„Es gibt hier zwei emblematische Mosaike, die ich für mich behalten habe, aber auch brandneue Arbeiten, die vor einem Monat entstanden sind, die direkter, freier und von der Street Art geprägt sind. Es gibt sogar eine Intervention von fluoreszierenden Farben, die für mich interessant sind und in Paris mit den "Gelbwesten" in Verbindung gebracht werden“, erzählt der Künstler, der für die Freiheit, Fantasie und Größe seiner Werke bekannt ist. Sie sind auch in seiner letzten Ausstellung unverkennbar.

„Das ist so, weil ich für mich selbst unberechenbar bin, so fühle ich mich“, gibt Nikolay Panayotov zu. „Im Laufe der Jahre wurde für mich die Überraschungen, die der Anfang und das Ende einer Arbeit mit sich bringen, immer interessanter. Ganz zu schweigen davon, dass die Arbeit nie ganz fertig ist. Manchmal nehme ich Bilder von vor zehn Jahren und sehe etwas, das ich verändern kann.“

Nikolai Panayotov wurde 1956 in Sofia geboren. Er studierte an der Kunstakademie in der bulgarischen Hauptstadt Wandmalerei und lehrte das Fach von 1983 bis 1990. Danach ließ er sich in Paris nieder, wo ihm das französische Kulturministerium ein Atelier zur Verfügung gestellt hat. Er hat eine Reihe von Gemäldeausstellungen in Galerien in Paris, Belgien und Luxemburg, Deutschland und den Vereinigten Staaten.

Das Interview mit dem Künstler führte Swetlana Taraschoewa, BNR-Hristo Botew

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Facebook / @Nicolai-Panayotov


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