„Unsere Aufgabe als DJs und Produzenten ist es, das Interesse der jungen Leute an der traditionellen bulgarischen Musik zu wecken.“ Das sagte in einem Interview für „Radio Bulgarien“ Fabrizio Parisi, in dessen Adern bulgarisches und italienisches Blut fließt.
Fabrizio Parisi wurde in Basel (Schweiz) geboren und lebte dort bis zum Alter von 5 Jahren, als er mit seiner Familie nach Italien zog. Sein Vater ist ein italienischer Musikproduzent und die Begegnung mit seiner Mutter in Bulgarien war das Ergebnis eines Zufalls, als dieser in den 1970er Jahren für ein paar Tage in unserm Land weilte. Die Arbeit seines Vaters mit Superstars der italienischen Popszene wie „Ricchi e Poveri“ und Al Bano und Romina Power machte Fabrizios Leben dynamisch und schwierig. Aber seine enge Beziehung zur Musik hat Fabrizio Parisi seinem Vater zu verdanken.
„Er war der Erste, der mich zum Spielen animiert hat, obwohl ich eigentlich singen wollte. Ab meinem sechsten Lebensjahr begann ich, auf dem Klavier klassische Musik zu spielen“, sagte Fabrizio Parisi.
Wunderbare Kindheitserinnerungen knüpft er an die Konzerte, die er mit seinem Vater besucht hat, an die Musik von Santana, Doors, Led Zeppelin. „Schon damals wollte ich auf die Bühne und den Nervenkitzel der Interpreten spüren“, erinnert sich Fabrizio Parisi.
Heute gehört die Rockmusik immer noch zu seinen Favoriten, aber wenn er auf der Bühne steht, setzt er auf House, einen Stil, der beim jüngeren Publikum beliebt ist. Obwohl er mit der bulgarischen Volksmusik von Kindesbeinen an vertraut ist, da er die Musikschule in Russe besucht hat, wagte Fabrizio erst 2017 sein erstes Experiment mit der bulgarischen Folklore, als die populäre Melodie „Sunbeams“ entstanden ist. Das Video dazu stellt eine Art Reise zu den schönsten Orten Bulgariens dar.
Heute teilt der Musiker seine Zeit zwischen Italien und Bulgarien und unsere Heimat dient ihm als ständige Inspirationsquelle für sein Schaffen. Er gesteht, dass er bei der Auswahl eines Volksliedes, an dem er zu arbeiten gedenkt, mit großen Respekt herangeht:
„Man muss sehr vorsichtig sein, denn die bulgarische Volksmusik zeichnet sich durch ihren fast vollständig ungleichmäßigen Takt aus“, erklärt der Künstler. „Ein Großteil der Volksmusik ist in den fünf Jahrhunderten entstanden, in denen wir unter osmanischer Herrschaft standen. Deshalb tragen die in den Liedern erzählten Geschichten die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in sich. Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl eines Liedes ist die Stimme des Interpreten. Es ist sehr wichtig, die richtige Stimme zu wählen, von der ich weiß, wie sie bei 40.000 W Sound klingen wird, damit sie die Herzen der Menschen ergreift.“
Die Auswahl eines bestimmten Liedes, das durch einen Remix zu neuem Leben erweckt wird, ist nur ein Teil der verantwortungsvollen Aufgabe eines jeden DJs oder Produzenten, erklärt Fabrizio Parisi:
„Jedes Land hat seine eigene Folklore, aber sie ist meist „eingeschlossen“ in einem engen Kreis von Menschen, die ihr Publikum sind. Deshalb ist es sehr schön, wenn es einem gelingt, etwas von dieser Musik in seinem Stück zu verwenden und dieses es in die Clubs schafft. Dieses Kunststück macht uns DJs und Produzenten zu einer Art Erziehern, was wirklich toll ist. Unser Ziel ist es, die jungen Leute dazu zu bringen, dieser Musik zu lauschen und, wenn sie ihnen gefällt, sich zu fragen, woher sie kommt, dass wir ihr Interesse wecken, damit sie sich enger damit befassen.“
Was die Chancen der bulgarischen Künstler angeht, den Durchbruch im Ausland zu schaffen, ist Fabrizio der Meinung, dass unsere Künstler jenen anderer Länder in nichts nachstehen. Das Problem ist die Konkurrenz, die riesig ist und den Erfolg erschwert.
„Dank dem Internet gibt es keine territorialen Schranken mehr. Es spielt keine Rolle, wo man geboren wurde, wo man lebt oder arbeitet. Ich möchte als Beispiel Imanbek nennen, einem der jüngsten Grammy-Preisträger ist. Er ist Kasache und wohnt in einer kleinen Stadt in Kasachstan. Sein Remix „Roses“ wurde aber weltweit ein Hit. Derzeit kommt es nur noch auf die Qualität des Produkts an und nicht mehr darauf, wo es geschaffen wurde und von wem“, so Fabrizio Parisi abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Facebook /@ Fabrizio Parisi
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