Wissenschaftler des Instituts für Kunstforschung an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften haben mehrere Jahre lang 37 bulgarische Kirchen untersucht, um eine systematische Beschreibung der monumentalen Kirchenmalerei des 16. Jahrhunderts in unserem Land vorzulegen. Die Luxusausgabe „Corpus der Fresken des 16. Jahrhunderts in Bulgarien“ wird von einem reichhaltigen visuellen Bildmaterial begleitet.
Damals war unser Land Teil des Osmanischen Reiches und die bulgarische Bevölkerung hatte nicht nur Pflichten, sondern auch gewisse Rechte. Eines davon war das freie Bekenntnis zum christlichen Glauben, was auch vom Geschichtsschreiber Paisij Hilendarski bezeugt wurde. „In jenen Jahren gab der türkische König den Christen die Freiheit, Kirchen zu bauen“, schreibt er in der Biografie des Ikonenmalers und Kirchenbauers Pimen von Zograf.
„Es erschienen neue Kirchen mit immer noch sehr unterschiedlicher Dekoration“, erläutert Prof. Bisserka Penkowa. „Es wurden einige Klöster gebaut, die schnell an Bedeutung gewannen, zum Beispiel das Roschen-Kloster gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Gleichzeitig wurden rund um Sofia Klöster errichtet, die zusammen mit den älteren Klöstern den berühmten Heiligen Wald von Sofia bildeten - ein Netz kleinerer Klöster, die zu geistigen Zentren wurden. In ihnen wurde Literatur gesammelt und die Kirchen wurden mit Wandmalereien versehen. Ich werde hier einige Metropolitenkirchen nennen, wie die in Nessebar. Reiche Wandmalereien und gute Handwerker zeugen von Prestige und vom hohen Rang sowohl der Bevölkerung als auch des jeweiligen Metropoliten.“
Die Ikonenmaler, die diese Kirchen bemalt haben, stammten aus unterschiedlichen Teilen der Balkanhalbinsel, vor allem aus Nordgriechenland, wie die Inschriften an den Fresken bezeugen. Ihre Namen sind jedoch unbekannt, da sie nicht als echte Künstler, sondern nur als Mittler der göttlichen Vorsehung angesehen wurden.
Bei ihren Forschungen stießen die Wissenschaftler auf mehrere Kirchen, für die es bisher keine Informationen gab. Für eine Überraschung sorgten auch die Fresken in der „Heiligen Dreifaltigkeitskirche“ im Diwotino-Kloster bei Sofia.
„Das Diwotino-Kloster ist ein neues Objekt“, sagte Professor Penkowa. „Die Fresken kamen zum Vorschein, als die Restauratoren begannen, die weißte Tünche zu entfernen, mit der sie bedeckt waren. Ich selbst habe sie noch nicht gesehen, weil die Mönche noch keine Massenbesuche zulassen. Aber es ist wirklich ein sehr interessantes Denkmal.“
Leider befinden sich viele der Wandmalereien in den erforschten religiösen Stätten in einem desolaten Zustand, so dass eines Tages nur noch die Schriften von Gelehrten von ihnen zeugen könnten.
„Es kommt die Frage nach dem Staat und die Verantwortung auf, doch das ist leider ein sehr kompliziertes und vielschichtiges Thema. Wer trägt die Verantwortung? Das Hauptproblem ist, wer diese Kirchen verwaltet. Wenn es einen Eigentümer gibt, werden sie auch gepflegt und bestehen Chancen für ihre Erhaltung. Aber es gibt viele Fälle von verlassenen, seit langem vernachlässigten kleinen Klöstern oder Kirchen, die außerhalb von Siedlungen liegen und nicht instand gehalten werden können. Und sie sind, leider, dem Ruin preisgegeben“, so Prof. Bisserka Penkowa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Institut für Kunstforschung an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften
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