Laut einer Umfrage von „Sova Harris“ schauen 96 Prozent der bulgarischen Schüler mehrere Stunden am Tag fern und 83 Prozent nutzen ein Smartphone.Nur 13 Prozent der Kinder lesen Bücher zum Vergnügen, und Eltern wissen nicht ausreichend, was ihre Kinder im Internet und im Fernsehen sehen, zeigen die Statistiken weiter.
Die erschreckenden Daten hören hier aber hiermit nicht auf – im Durchschnitt beginnen Kinder mit 2 Jahren und 6 Monaten, fernzusehen. Das durchschnittliche Alter, in dem sie mit der Nutzung eines elektronischen Geräts beginnen, beträgt 5 Jahre und 9 Monate. Durchschnittlich bekommen Kinder ihr erstes Smartphone etwa im Alter von 8 Jahren und beginnen erst später mit der Nutzung eines Computers, so die Antworten von 1.305 Kindern und 1.535 Erwachsenen. 73 Prozent der Kinder, die ein Smartphone nutzen, nutzen dies täglich, durchschnittlich mehr als 2 Stunden.

„Wir können die Inhalte, die Kinder im Internet sehen, wie folgt aufteilen: 75 Prozent schauen sich Musikvideos an, 69 Prozent – Inhalte im sozialen Netzwerk Tik Tok und 42 Prozent – Spielfilme oder Serien“, so Galina Milkowa von der Meinungsforschungsagentur, die die Studie durchgeführt hat.
Selbst wenn Eltern den Informationen und Inhalten, die ihre Kinder erreichen, Grenzen gesetzt haben, ist bei der Nutzung des elektronischen Geräts sehr oft kein Erwachsener in ihrer Nähe.

„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Eltern sich der Inhalte, die ihre Kinder konsumieren, nicht ausreichend bewusst sind – egal, ob sie fernsehen oder auf Mobilgeräten spielen. In der Umfrage antworteten Eltern, dass die Medieninhalte, die ihre Kinder am häufigsten konsumieren, die sozialen Fähigkeiten ihres Kindes entwickeln und seine Kreativität steigern, nicht jedoch seine körperliche Aktivität. Mit anderen Worten: Die Mehrheit der Eltern glaubt, dass Medieninhalte die körperliche Aktivität des Kindes eher beeinträchtigen”, betonte Milkowa.

Auch die Ergebnisse einer weiteren vom Rat für elektronische Medien in Bulgarien in Auftrag gegebenen Studie zeigen, dass Schüler zu viel Zeit vor dem Bildschirm auf verschiedenen Geräten verbringen. Dies hat schwerwiegende Folgen für ihre Psyche sowie für die Möglichkeit der Integration und Disziplin.
Es wäre naiv zu glauben, dass sich Kinder durch die Medien emotional und sozial weiterentwickeln, meint die Schulpsychologin Anet Marinowa. Ihrer Meinung nach ist die andere große Beschwerde der Schule, dass die Kinder nicht auf die Worte der Erwachsenen hören.

Daher ist es kein Zufall, dass der Schule eine gesellschaftliche Erwartung auferlegt wird, etwas gegen das tun zu können, was die Psychologin als „Leiden der Kindheit und Jugend mit Formen der Pathologie der sozialen Beziehungen“ bezeichnet.
“Für Eltern ist es notwendig, über eine höhere Medienkompetenz zu verfügen und zu wissen, wie sie mit ihren Kindern über Internetbedrohungen sprechen können”, erklärte die Psychotherapeutin Detelina Stamenowa:

„Ich war unangenehm überrascht, dass 33 Prozent der Eltern nutzen, um ihre Kinder zum Einschlafen zu bringen, das heißt zwischen 20.00 und 00.00 Uhr abends. Das hindert die Kinder am Einschlafen und damit leiden auch ihre anderen Fähigkeiten.“
Nach Ansicht der Psychotherapeutin benötigen Eltern von Kindern, die nach 2000 geboren wurden, Anleitungen, wie sie die negativen Auswirkungen der elektronischen Geräte auf die Gesundheit ihrer Kinder verringern können.
Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
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