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13. Nationales Festival der bulgarischen Volkskunst

Drei Tage, sechs Bühnen und über 7.000 Teilnehmer – Kopriwstiza versammelt die besten Laienkünstler Bulgariens

13 Folkloreensembles mit ausländischen Mitgliedern außerhalb des Wettbewerbsprogramms zu sehen

Foto: Institut für Ethnologie und Volkskunde und Ethnografisches Museum der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Archiv)

Das Herz und der Rhythmus des bulgarischen Geistes – mit diesen Worten lässt sich metaphorisch das Nationale Festival der bulgarischen Volkskunst in Kopriwstiza beschreiben. Seit 1965 findet diese Veranstaltung alle fünf Jahre am ersten Augustwochenende in Kopriwstiza statt.
Die 13. Ausgabe des größten Festivals für Folklore in Bulgarien präsentiert sich am 8., 9. und 10. August und versammelt über 7.000 Teilnehmer und Liebhaber der bulgarischen Folklore, Traditionen und Bräuche, erfahren wir von der Bürgermeisterin von Kopriwstiza, Maria Toromanowa, aus einem Interview für Radio Bulgarien. 



Musiker, Sänger und Tänzer stellen authentische Lieder, Tänze und Bräuche aus allen Folkloreregionen des Landes vor, erzählen vergessene Legenden und stellen lokale Bräuche nach. Diese Vielseitigkeit ist der Grund dafür, dass das Nationale Festival der bulgarischen Volkskunst 2016 in die UNESCO-Liste zum Schutz des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde, neben den Teppichen aus Tschiprowzi, singenden Großmüttern aus Bistriza, bekannt als Bistritschki Babi, dem Feuertanz der Nestinari und dem Brauch Surwa.

·  Neuzugang in der nationalen Liste des bulgarischen immateriellen Kulturerbes - vom Madzhun aus Wassermelonen bis hin zum Derwisch-Tag


Maria Toromanowa

„Die Veranstaltung ist äußerst wichtig für die Bewahrung unserer Traditionen und Folklore. Es ist mehr als ein gewöhnliches Festival“, betont auch Maria Toromanowa. „Monate davor finden regionale Wettbewerbsrunden statt, an denen alle Kulturhäuser und ihre besten Sänger, Tänzer und Ensembles teilnehmen. Bei uns findet das Finale eines Wettbewerbs statt, bei dem die besten Laienkünstler auftreten, die authentische, unverfälschte Folklore vorstellen. Nur wenn man auf die Wiesen hinausgeht und die Vielfalt der Trachten sieht, kann man die Emotionen dieses Ereignisses spüren.“




Einen großen Beitrag zur Authentizität der Vergangenheit, die heute vor unseren Augen „wiederaufersteht“, leisten die Fachleute des Instituts für Ethnologie und Volkskunde mit dem Ethnografischen Museum der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, die Mitveranstalter des Festivals sind. 30 Ethnologen und Volkskundler, die in fünfköpfige Jurys aufgeteilt sind, werden die endgültige Bewertung der Darbietungen auf den sechs Bühnen vornehmen, um die verdienstvollsten Vertreter aller 28 Folkloreregionen des Landes auszuzeichnen. Selbst die kleinsten Details der Trachten werden unter die Lupe genommen, sogar ob die Haare mit natürlichen oder künstlichen Blumen geschmückt sind“, verrät uns Maria Toromanowa. Die Besten erhalten die begehrte Urkunde, die als Zeugnis für die Bewahrung des Erbes und die Authentizität der Vergangenheit gilt.



Das Folklorefestival in Kopriwstiza ist ein lebendiges Museum der bulgarischen Seele – ein Ort, an dem Geschichte, Kunst und Nationalstolz miteinander verschmelzen. Der Veranstaltungsort, die Wiesen der Gegend Wojwodenez, in der Nähe der geschichtsträchtigen Stadt Kopriwstiza ist präzise gewählt. „Diese Gegend ist vor allem wegen der Akustik etwas besonderes. Die sechs auf den Wiesen errichteten Bühnen stehen zwar sehr nahe beieinander, stören sich aber in Bezug auf die Beschallung nicht gegenseitig”, erklärt Bürgermeisterin Maria Toromanowa.



„Attraktiv sind für mich sind die Festivalteilnehmer außerhalb des Wettbewerbsprogramms, die ausländischen Ensembles, die auf eigene Kosten nach Bulgarien kommen. In diesem Jahr werden es über 13 sein, darunter Folkloregruppen aus den USA und Großbritannien. Am Samstag, dem 9. August, um 19:00 Uhr Ortszeit werden sie auf dem zentralen Platz von Kopriwstiza auftreten. Ihr Konzert wird fast bis Mitternacht dauern. Für uns Bulgaren ist es interessant Menschen zu treffen, die im Ausland leben und ein lebhaftes Interesse an der bulgarschen Folklore zeigen“, sagt Maria Toromanowa.



Mit Volksmusik, Tänzen, Handwerkskunst und Bräuchen ist dieses großartige Fest ein Beweis für das reiche kulturelle Erbe Bulgariens, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das nationale Festival der Follore in Kopriwstiza wird ebenfalls von Generation zu Generation weitergeführt und seit 60 Jahren von Laienkünstlern getragen, die die bulgarischen Traditionen bewahren. 



Die feierliche Eröffnung der 13. Ausgabe findet dieses Jahr am Samstag, dem 9. August, um 11:00 Uhr bulgarischer Zeit statt und wird live im bulgarischen Fernsehen BNT übertragen. Am selben Tag wird um 21:30 Uhr auf dem zentralen Platz der Stadt die Show „Ognena misteria nestinarski” (Feuermysterium der Nestinari) mit rituellen Tänzen auf der Glut aufgeführt.




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Übersetzt und veröffentlicht von Georgetta Janewa
Fotos: Institut für Ethnologie und Volkskunde und Ethnografisches Museum der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Archiv), Gemeinde Kopriwstiza, Bojan Botschew, Facebook /Diana Mintschewa (Archiv), Tourismusministerium (Archiv); Video: Facebook /nestinari.eu (Archiv)






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