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Wohnungen in Bulgarien sind erschwinglicher geworden

Foto: Boris Dimitrow
Auch wenn man es nicht glauben mag, sind Immobilien seit Ausbruch der Krise um die Hälfte erschwinglicher geworden. Erschwinglich bezieht sich in diesem Fall auf die Zahl der Jahre, in der eine mittelgroße Immobilie nur durch die Arbeitseinkommen eines Haushalts abgezahlt wird. Mithilfe der jüngsten Daten der Bulgarischen Zentralbank und der Landesstatik haben Experten der MKB Junionbank errechnet, dass eine Immobilie, die vor der Krise in sieben Jahren abgezahlt wurde, heute in etwas mehr als drei Jahren abgezahlt wird.

Die Analysen wurden nach internationalen Standards aus den USA und Europa erstellt. Als erschwinglich gelten Wohnungen, die in weniger als drei Jahren über die Arbeitseinkommen eines Haushals abgezahlt werden. Laut Experten schrumpfe in den Privathaushalten zudem der Anteil zur Rückzahlung von Hypothekenkrediten. Dieser Anteil belief sich 2009 auf 43 Prozent des Budgets eines Privathaushalts - 2012 auf nur noch 28 Prozent. Begründet wird diese Tatsache mit den gefallenen Immobilienpreisen und demzufolge niedrigeren Krediten als auch mit niedrigeren Kreditzinsen. Laut Landesstatistik sind Immobilien heute um 38 Prozent billiger als im Preisrekordjahr 2008.

Welche diesjährigen Trends zeichnen sich am Wohnimmobilienmarkt ab? Makler und Investoren erwarten ein ruhiges Jahr 2013 mit in etwa gleichbleibenden Preisen. Die Zahl der Vertragsabschlüsse wird in etwa im Rahmen des Vorjahres liegen. Gleiches gilt für die weiterhin schwache Hypothekenkreditvergabe. Und - es zeichnet sich tendenziell ein Mangel an hochwertigen Immobilien ab.
Und auch die Risiken sind die gleichen – die steigende Arbeitslosigkeit, die auf die Einkommen drückt und einen Immobilienkauf unmöglich macht, als auch die Tatsache, dass sich die europäische Wirtschaft nur langsam erholt, was auch auf unser Land reflektiert. Immobilienagenturen prognostizieren, dass sich der Wohnimmobilienmarkt nach der Wirtschaftslage in Europa richten werde, zumal der gemäßigte Optimismus zu Beginn des Vorjahres verfrüht war.

Die größte Nachfrage wird es wohl auch in diesem Jahr nach Wohnungen aus dem unteren und mittleren Preissegment - also zwischen 30 und 60.000 Euro geben. Bei den billigeren Immobilien handelt es sich um Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen in den Vororten. Diverse Immobilienagenturen vermelden eine gestiegene Nachfrage nach Drei-Zimmer-Wohnungen für die Bedürfnisse von Familien mit Kindern. Auch für dieses Jahr wird beim Wohnungskauf ein weiter rückläufiger Kreditanteil prognostiziert. Ein Großteil der Wohnungskäufe wird vermutlich vor allem über eigene Ersparnisse finanziert werden. Offensichtlich wollen die bulgarischen Haushalte zusätzliche Schulden vermeiden, bauen in erster Linie auf die eigenen Ersparnisse und nutzen Kredite als Zusatzfinanzierung. Diese Vorgehensweise der Bulgaren wird mit allgemeiner Unsicherheit erklärt.

Auch die rückläufigen ausländischen Investitionen, die einst als Wachstumsmotor die heimische Immobilienbranche ankurbelten, tragen zu den neuen Trends bei. Besonders in den Sparten Ferien- und Gewerbeimmobilien, in die vor 3-4 Jahren enormes Kapital gepumpt wurde. Wirtschaftsfachleute sind jedoch optimistisch, dass der stabil steigende Durchschnittslohn als auch die gefallenen Immobilienpreise den Immobilienmarkt erneut beleben könnten. Denn - im Laufe der Krisenjahre, in denen man vor allem abwartete, haben sich die Menschen mit stabilen Einkommen den neuen Marktbedingungen angepasst und werden früher oder später den Kauf einer Wohnung angehen.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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