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Die Bulgarin – Hüterin der Traditionen

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"Die wunderbare Welt der Thrakerin" – mit dieser Ausstellung präsentiert sich das regionale Ethnografiemuseum in Plowdiw auf dem Herbstfest der Künste in der Stadt. Die Exposition veranschaulicht die typischen Vorstellungen, Kultur und Lebensweise der Frauen aus Thrakien. Denn es waren die Frauen, die die Traditionen und Bräuche weitergaben, sich um Haus und Kinder kümmerten und für Harmonie in der Familie sorgten.

"Die Ausstellung beleuchtet alle Lebensphasen der Frau aus Thrakien. Angefangen von der Geburt, über die Mädchenjahre mit allen typischen Bräuchen, bis hin zu Verlobung und Hochzeit, die der Höhepunkt im Leben jeder Frau sind", erklärt die Museumsmitarbeiterin Grozdalina Georgiewa. "Danach folgt ihre Rolle als Mutter und Großmutter. Die Ausstellung erfasst alle Lebensabschnitte der Frau in Thrakien. Dabei ist die Frau jedoch nicht nur Stütze der Familie, sondern besitzt auch magische Fähigkeiten. Die Großmutter galt beispielsweise als Heilerin und half bei der Erziehung der kleinen Kinder mit. Diesen Frauen waren spezielle Feste gewidmet, wie auch der Mutter, die den Haushalt führte. Alle Exponate sind ausführlich beschrieben und offenbaren so die alten Überlieferungen, die über die Jahrhunderte hinweg bewahrt wurden."

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Was für Frauentrachten in der Ausstellung zu sehen sind, wollten wir weiter von Grozdalina Georgiewa wissen.

"Die Exposition zeigt Trägerrock- und Überkleid-Trachten", erklärt die Museumsmitarbeiterin. "Das kaftanartig geschnittene Überkleid war in der Regel reich verziert. Diese beiden Trachtenarten überwiegen nördlich und südlich des Maritza-Flusses. Im Norden Bulgariens sind dagegen auch Zwei-Schürzen-Trachten anzutreffen, die sich in Ausführung und Verzierung unterschieden."

In der Museumsnacht konnten die Besucher des Plowdiwer Ethnografiemuseums in verschiedene Trachten schlüpfen und so in eine vergangene patriarchalische Welt eintauchen, in der die Frau sich um Haushalt und Familie kümmerte und sich an eine Reihe von Bräuchen und Regeln hielt.

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Das Regionalmuseum für Ethnografie in Plowdiw ist das zweitgrößte seiner Art in Bulgarien. Gegründet wurde es 1917. Seit 1938 ist es im restaurierten und denkmalgeschützten Kujumdschiew-Haus untergebracht.

Neben seiner ständigen Exposition und zahlreichen Themenausstellungen organisiert das Museum zahlreiche Traditionsfestivals, Konzerte, Revuen und Nachstellungen. Die Ausstellung über die wunderbare und schwierige Welt der Frau, Mutter, Großmutter, Hausfrau, Braut und Verlobten ist bis 15. Oktober zu sehen. Ab 17. Oktober kommen dann die Liebhaber von "Bulgarischen Stickereien" auf ihre Kosten.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Regionalmuseum für Ethnografie Plowdiw



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