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„Jumpido“ – Mathematik auf „bewegte“ Weise vermitteln

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Foto: Privatarchiv

Schüler, die mit Ungeduld auf die nächste Mathematik-Stunde warten. Das ist durchaus möglich, vorausgesetzt man verwendet das Lehrsystem „Jumpido“, das von Nikola Kossew und den Brüdern Kyrill und Diljan Russew erarbeitet wurde. Was steckt dahinter, fragten wir Kyrill Russew.

Jumpido ist ein Lehrsystem, das den Kindern im Unterricht hilft, die Mathematik besser zu begreifen und gleichzeitig körperlich aktiv zu sein“, erzählt der Systementwickler. „Die Kinder stellen sich vor einen Sensor und bekommen verschiedene Aufgaben gestellt, die Spielen gleichen und gleichzeitig Körpereinsatz erfordern. Der Cursor auf dem Bildschirm kann mittels Handbewegung gesteuert werden. Um die Aufgaben zu lösen, muss man bestimmte Bewegungen vollführen. Damit wird die herkömmliche Mathematikausbildung mit körperlicher Aktivität gekoppelt.“

Warum aber gerade die Mathematik, wird sich jetzt jeder fragen. Ganz einfach: Die Aufgaben können leicht an den jeweiligen Wissensstand des Schülers angepasst werden, was auch die Arbeit des Lehrers ungemein erleichtert. Bei der Erarbeitung des Softwareprodukts dachte man von vornherein auch an einen Einsatz im Ausland – die Zahlen und mathematischen Symbole sind überall auf der Welt die gleichen. Über die Mathematik kann man somit am einfachsten alle Kinder auf der Welt erreichen.

Das Problem, dass wir zu lösen versuchen, ist überall anzutreffen“, erzählt weiter Kyrill Russew. „Den Schülern fehlt es im Unterricht an Bewegung. Die Mathematik bietet verschiedene Möglichkeiten, die physische Betätigung mit einzubeziehen. Gleichzeitig damit wird der Unterricht interessanter und die Mathematik wird auf einprägsame Weise vermittelt. Alle Kinder spielen gern. Das Lehrsystem „Jumpido“ kommt bereits auf fünf Kontinenten, konkret in 19 Ländern der Welt zum Einsatz. Vor rund einem Monat wurde Südkorea mit einbezogen; das 20. Land wird nun Mexiko werden.“

СнимкаDas Lehrsystem „Jumpido“ ist für Schüler im Alter zwischen 6 und 14 Jahren gedacht. Derzeit wird es in Bulgarien an 130 Schulen verwendet – in Sofia, wie auch in anderen Städten des Landes.

Die Lehrer können selbst entscheiden, ob sie das Lehrsystem „Jumpido“ als eine Art Belohnung verwenden, oder vollständig in den Lehrprozess integrieren“, sagt der Systementwickler. „Als wir die verschiedenen Spiele ausarbeiteten, aus denen im Grunde genommen „Jumpido“ besteht, haben wir versucht, in die Rolle der Kinder zu schlüpfen; wir haben ermittelt, wofür sie sich gegenwärtig interessieren und womit sie sich beschäftigen, beispielweise welche Apps sie nutzen und welche Spiele sie auf ihren Smartphones spielen. Ferner haben wir uns um eine ansprechende Animation und interessante Haupthelden bemüht, damit die Kinder vollständig in der Atmosphäre von „Jumpido“ aufgehen.

Derzeit arbeitet das Entwicklerteam an einem neuen Projekt, das bis Mitte April fertiggestellt und den Lehrern präsentiert werden soll.

Wir verfolgen ständig die Entwicklung der entsprechenden Technologien im Bildungsbereich, weil sie unserer Ansicht nach zukunftsweisend sind“, sagt Kyrill Russew. „Derzeit sind sie auf Touchscreen orientiert und die interaktive Arbeitsweise wird unweigerlich auch im Unterricht Einzug halten. Es werden auch akustische Signale, wie Sprache, sowie Bewegung hinzukommen. Das ist auch die bequemste Art und Weise, ein jedes System zu steuern.

Abschließend ein interessanter Vergleich: ein US-amerikanisches Unternehmen hat ein ähnliches Softwareprodukt wie „Jumpido“ erarbeitet, allerdings mit einem Entwicklerteam, dem 500 Mann angehören. Noch dazu ist das bulgarische Produkt in einer fortgeschritteneren Entwicklungsphase und das US-amerikanische Unternehmen betätigt sich nun als Vertreiber des bulgarischen Lehrsystems.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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