Heute beginnt sie so genannte helle Woche. Sie ist dem Licht gewidmet, das der auferstandene Christus der Welt gebracht hat. Jeder Wochentag wird als hell bezeichnet. Die Tage nach der Auferstehung bringen Erleuchtung und Hoffnung auf ein ewiges Leben. Die Kirche verherrlicht die Heiligen Apostel und die Heilige Mutter Gottes. Es ist Zeit, zu feiern!
Im Volksmund wird diese Woche auch „leere“ Woche genannt, weil die Tradition vorschreibt, keine Arbeiten zu verrichten.
Am heutigen „hellen“ Montag ist in jedem bulgarischen Haus die Freude über die Auferstehung Christi, die bunt bemalten Ostereier und den betörenden Duft des Osterkuchens noch allgegenwärtig, insbesondere dort, wo es Kinder gibt.
In einigen Landesteilen wird der Tag nach dem Ostersonntag auch „gerollter Montag“ genannt. Die Bezeichnung kommt von dem in den Regionen Gabrowo und Kasanlak immer noch lebendigen Brauch, die bunten Ostereier zu „rollen“. Dieses Ritual dient der Fruchtbarkeit der Erde und dem Schutz der Ernte vor Hagel. Die jungen Menschen gehen auf eine Wiese, teilen sich in zwei Gruppen und rollen die bemalten Eier vor sich hin.
Die Familie, die Schule und das Kulturhaus sind jene Orte, an denen Traditionen erhalten und gepflegt werden. Es ist bemerkenswert, dass immer mehr Menschen die Rolle der Bräuche und die Folklore bei der Kommunikation mit Kindern und ihrer Erziehung erkennen und schätzen.
"Weder die Pandemie noch die politisch aktuellen Themen können unser menschliches Bestreben behindern, die traditionellen bulgarischen Bräuche und die Hoffnung für morgen zu erhalten" - sagt Penjo Iwanow. Seit mehr als 10 Jahren organisiert er in Dutzenden Städten und Dörfern das kulinarische Festival „Bunte Tafel“ und parallel dazu den Zeichenwettbewerb und den Wettbewerb für ein literarisches Werk für Kinder zum Thema "Omas Rezepte".
„Jeder Bulgare ist ein Beschützer der Traditionen. Es ist schon immer so gewesen. Die Traditionen werden in der Familie weitergegeben und haben dazu beigetragen, dass wir als Volk Jahrhunderte überlebt haben“, sagt Penjo Iwanow.
Die diesjährige Ausgabe des Wettbewerbs hält er wegen den Hunderten von Briefen von Kindern aus dem ganzen Land für ein Wunder.
„Die Tatsache, dass wir in diesem Jahr mehr als 2.000 Teilnehmer haben, ist ein Beweis dafür, dass das Bestreben nach Leben durch niemanden und nichts aufgehalten werden kann“, unterstreicht Penjo Iwanow und erzählt wie dankbar er den zahlreichen Gemeinden, Schulen und Kindergärten und für die Unterstützung ist, die trotz der Pandemie und unter den Bedingungen des Fernunterrichts so viel für die Organisation geleistet haben.
Das Gefühl der festlichen Atmosphäre an Tagen wie diesen kommt von der Zubereitung der traditionellen bulgarischen Gerichte wie Baniza, den Blätterteigkuchen, gefüllt mit Salzlakenkäse, die festlichen Rundbrote oder der Ljuteniza, die Paste aus Tomaten und Paprika, die im Herbst zubereitet wird.
„Die Gerichte der Großmutter sind viel mehr als ein gut schmeckendes Essen. Sie tragen das Aroma der Kindheit, der unbeschwerten Spiele und kleinen Geheimnisse. Das sind auch die Emotionen, die die Zeichnungen der diesjährigen Teilnehmer am Zeichenwettbewerb „Omas Rezepte“ widerspiegeln“, sagt Penjo Iwanow und teilt seine Freude darüber mit, dass die Kinder in ihren Werken Details wiedergeben, die sie während ihrer Besuche auf dem Dorf bemerkt haben.
„In den Zeichnungen sehen wir Ornamente nationaler Stickereien, bestickter Tischdecken, gewebter Teppiche und traditioneller Keramikgefäße. Die meisten der Arbeiten enthalten die Farben und die typische Atmosphäre der Dorfhäuser. Auch wenn die Kinder nicht gerade ihre beste Zeichnung gemacht haben, ist es wichtig, dass sie sich Mühe gegeben haben, über das Thema Traditionen nachzudenken, dass sie aufmerksame Betrachter waren und sogar eigene Ideen eingebracht haben."
Übersetzung: Georgetta Janewa
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