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Kukeri aus Wojnjagowo erobern Indien

Foto: Volkskulturhaus „Wassil Lewski 1900“, Dorf Wojnjagowo

Ein Teil der Schembartläufer-Gruppe am Volkskulturhaus „Wassil Lewski 1900“ im Dorf Wojnjagowo wird Bulgarien bei einem Empfang in der Botschaft in Delhi anlässlich unseres Nationalfeiertages am 3. März vertreten. Die Einladung kam von unserer Botschafterin in Indien Eleonora Dimitrowa. Die Veranstaltung wird mit finanzieller Unterstützung des Kulturministeriums realisiert.

Die Gruppe wird zeigen, wie die Kukeri (Schembartläufer) in Wojnjagowo diesen alten bulgarischen Brauch pflegen – das Böse zu vertreiben und das neue Leben, das Gute, Helle, den Neubeginn in er Natur zu begrüßen, mit der Hoffnung auf Frieden und Einvernehmen zwischen den Völkern.

„Bisher haben keine Kukeri Indien besucht, unsere werden die ersten sein“, sagte Zonka Damjanowa, Sekretärin des Volkskulturhauses in Wojnjagowo. „In unserem Dorf feiern die Kukeri das Fest der Fruchtbarkeit „Startschowden“, weshalb sie auch „alte Männer“ genannt werden. Hier hat der Brauch vor allem mit dem behaglichen Zuhause zu tun. Die Familien versammeln sich, wonach sich das ganze Dorf auf den Platz begibt, wo Lieder gesungen und authentische Reigen getanzt werden, die für Wojnjagowo typisch sind. Und die Kukeri tanzen, um Gesundheit und Wohlstand herbei zu beschwören.“

Die Schembartläufer aus dem Dorf Wojnjagowo gehören zu den spektakulärsten Maskeradegruppen Bulgariens. Ihre Kostüme unterscheiden sich von den üblichen in der Region Karlowo (Zentralbulgarien), wobei der Kopfschmuck am beeindruckendsten ist. Das hohe Gebilde aus Holz ist mit bunten Quasten, Glasperlen und bunten Stoffstücken und unbedingt auch mit Spiegelstückchen verziert, die den Teufel und das Böse vertreiben sollen. Teil des Kostüms ist auch die schwarze Maske mit Schlitzen für die Augen, die vor dem Gesicht hochgezogen oder gesenkt werden kann. Wie alle Kukeri tragen die jungen Burschen und die Männer Glocken und Schellen an die Taille.

Typisch für die Kukeri in Wojnjagowo ist die Peitsche aus Schafsleder, deren Ende mit Seide umflochten ist. Diese Peitsche muss auf eine bestimmte Art und Weise geschwungen werden, um laut zu knallen, was besonderes Können und Geschick voraussetzt. Und das ist auch etwas, was unsere Kukeri von den anderen unterscheidet“,  betonte Zonka Damjanowa.

Die Schembartläufer aus Wojnjagowo sind für ihre Teilnahme an Maskenspielen in Bulgarien, Frankreich, Polen, Nordmazedonien und Serbien bekannt. Sie haben viele Auszeichnungen gewonnen, darunter 2017 den größten Preis beim Surwa-Fest in Pernik – die „Goldene Maske“.

„Typisch für die Schembartläufer  in Wojnjagowo sind auch die authentischen Kostüme, die mehr als 100 Jahre alt sind. Sie werden von einer Generation an die nächste weitergegeben“, sagte Zonka Damjanowa. „Seit 2021 vertritt das Folklore-Ensemble am Volkskulturhaus in Wojnjagowo  die Region Plowdiw in der Nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes im UNESCO-Programm „Lebendige Schätze der Menschheit - Bulgarien“. Wir haben viele authentische Lieder, Menschen, Bräuche und Maskenspiele bewahrt.“

Beim Empfang in der bulgarischen Botschaft in Indien werden die Kukeri den Gästen auch einen anderen Frühlingsfest aus dem bulgarischen Folklorekalender vorstellen - Baba Marta.

„Sie überbringen als Geschenk an Indien die charakteristische bulgarische Marteniza, um so allen Anwesenden Gesundheit und viel Glück zu wünschen“, so Zonka Damjanowa abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Volkskulturhaus „Wassil Lewski 1900“, Dorf Wojnjagowo




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