Damit junge Menschen den aktuellen Herausforderungen – dem Arbeitsmarkt, der technologischen Entwicklung und den Anforderungen der uns umgebenden Welt – gerecht werden können, braucht das Bildungssystem Reformen, die mit den notwendigen Gesetzen abgesichert sind. Eines davon ist das Gesetz über die Vorschul- und Schulbildung, dessen lebenswichtige, aber verspätete Änderungen nach Worten der Abgeordneten von GERB-SDS Jordanka Fandakowa zu den Prioritäten im Programm der Herbstsitzung der Volksversammlung gehören.
„Das ist der erste Schritt zu der umfassenden Reform, die Bildungsminister Krassimir Waltschewund sein Team vorbereitet haben, damit das Bildungssystem modern wird und den Erwartungen und Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht“, erklärte Fandakowa.
Die Rede ist von etwa 20 Änderungen in der Arbeit der Schulen und Kindergärten, die einer öffentlichen Diskussion unterzogen und bereits in erster Lesung im Parlamentsausschuss für Bildung und Wissenschaft angenommen wurden.
„Das Ziel ist es, unser Bildungssystem funktionaler zu machen. Es setzt immer noch stark auf Akademisches, auf das beschleunigte Anhäufen von Wissen, das jedoch keine Ergebnisse bringt. Es braucht mehr Möglichkeiten zur Entwicklung von Kompetenzen, die für unsere dynamische Zeit wichtig sind, und die Technologien müssen in den Bildungsprozess integriert werden. Das erfordert Änderungen in den Lehrplänen, in der Prüfungsform sowie die Weiterbildung der Lehrkräfte“, sagte Jordanka Fandakowa.
Eine der vorgeschlagenen Neuerungen betrifft die sogenannte integrative Bildung.
„Bisher haben wir von Kindern mit speziellen Bildungsbedürfnissen gesprochen, doch die Idee ist, die erzieherische Arbeit in den Schulen auszuweiten und auch mit Kindern mit Verhaltensschwierigkeiten zu arbeiten, was ein ernstes Problem darstellt“, erklärt die Abgeordnete. Weitere Texte betreffen das Verbot von Handys im Unterricht – außer aus gesundheitlichen Gründen und zu Ausbildungszwecken – sowie die Prüfungen an den weiterführenden Schulen.
„Wir können nicht am alten Prüfungsformat festhalten und zugleich neue Ergebnisse erwarten. Es ist wichtig, dass schrittweise praxisorientierte Aufgaben eingeführt werden, damit die Kinder Fähigkeiten zum kritischen Denken und Analysieren entwickeln, Verbindungen zwischen verschiedenen Themen, auch fächerübergreifend, herstellen können. Mathematik ist ein Schlüsselfach, doch gemeinsam mit ihr müssen auch die Naturwissenschaften berücksichtigt werden, denn sie stehen in enger Beziehung zueinander“, so Jordanka Fandakowa.
Zu den Neuerungen gehört auch die Einführung des Faches „Tugenden und Religionen“, das in der Gesellschaft für widersprüchliche Reaktionen sorgt.
„Immer mehr Eltern und Lehrkräfte erkennen, dass dies eine Wahlmöglichkeit im Rahmen der obligatorischen einstündigen Vorbereitung ist, die nicht benotet wird. In diesem Unterricht können die Lehrkräfte entweder Religion vermitteln oder über Mitgefühl und das Gute sprechen. Besonders in der Anfangsphase haben sie diese Möglichkeit, da sie bereits ausreichend mit Kunstwerken, Gesprächen und Inszenierungen von Festen gearbeitet haben, um die Kinder vorzubereiten. Jetzt haben sie die Möglichkeit, dies ab der 1. Klasse in einer festgelegten Unterrichtsstunde zu tun“, erklärte Jordanka Fandakowa
Zu den Prioritäten der Regierunggehört auch die Festigung unseres Landes als geistiger und sprachlicher Raum weltweit. Es beginnen Bemühungen um die Anerkennung der bulgarischen Sprache als Bestandteil der Bildungssysteme anderer Länder und die Möglichkeit, ein Abitur darin abzulegen – eine Aufgabe, die bereits unseren Botschaften vom Außenministerium übertragen wurde. Unterdessen hat das britische Parlament eine Freundschaftsgruppe mit Bulgarien gegründet.
„Die Aufgabe unserer Diplomaten im Ausland – und ich hoffe, dass die bulgarischen Gemeinschaften ihnen helfen werden – ist es, unsere Kultur und unsere Muttersprache zu verbreiten“, fügte die Abgeordnete hinzu. „Die Kolleginnen und Kollegen im Ausland können auf unsere Unterstützung zählen. Bald werde ich eine Sitzung des Ausschusses für Außenpolitik organisieren, um die Frage des Bulgarischunterrichts im Ausland zu erörtern.“
Text: Diana Zankowa nach einem Interview von Nina Zanewa mit Jordanka Fandakowa im Programm BNR-Inlandsprogramm „Christo Botew“
Übersetzt und veröffentlicht von Rossiza Radulowa
Fotos: BGNES, BTA (Archiv), BNR-Inlandsprogramm „Christo Botew, Heilige Synode der Bulgarischen Orthodoxen Kirche
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