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Wie der Franzose Emmanuel Delhoume aus Paris unser Land und Radio Bulgarien entdeckte

„Seid stolz darauf, Bulgaren zu sein!“, sagte unser Gesprächspartner

Emmanuel Delhoum in der Mitte
Foto: Darina Grigorowa

Wir trafen den Franzosen Emmanuel Delhoume in der bulgarischen orthodoxen Kirche „Hl. Patriarch Euthymios von Tarnowo“ in Paris. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und seine Familie bekennt sich zum orthodoxen Glauben.

Er entdecktе Bulgarien in einer Zeit großer Herausforderungen, im Jahr 2018, während einer Pilgerreise zu den Klöstern des Heiligen Berges Athos.

Emmanuel Delhoume brach sich ein Bein, als er von Simonos Petras nach Grigoriou unterwegs war. Und der Mann, der ihm half, war ein Bulgare namens Tschawdar, der ihm tatsächlich das Leben rettete.

Zu dieser Zeit besuchte Emmanuel Delhoume bereits die bulgarische Kirche und dank dieser starken Erfahrung deutete er es als himmlisches Zeichen und begann, regelmäßig den Gottesdienst dort zu besuchen.

Nicht lange danach, im Jahr 2023, weihte ihn Metropolit Anthonius zum Diakon und Lektor.

Für den Podcast „Brücke des Glaubens“von Radio Bulgarien, der unserer orthodoxen Kirchengemeinde in Paris gewidmet ist, erzählte Emmanuel Delhoume in einem Exklusivinterview, warum er sich entschieden hat, in der bulgarischen Kirchengemeinde zu dienen:

„Ich diene der Bulgarischen Patriarchatskirche aus Liebe zu dieser Kirche und zu Ihrem Volk. Jedes Jahr reise ich nach Bulgarien und besuche die bulgarischen Klöster in Rila, Batschkowo, Trojan, Roschen, Tscherepisch, Drjanowo... das Kloster „Hl. Nikolaus von Myra“in Weliko Tarnowo. So wurde ich ein Verehrer Bulgariens, aber ich habe einen kleinen Nachteil – ich spreche kein Bulgarisch.“

Wie hat er das Orthodoxe Christentum entdeckt und warum hat er sich entschieden, sich ihm zu widmen?

„Ich habe das Orthodoxe Christentum angenommen, weil es hier im Westen eine große spirituelle Krise gibt und sich der römische Katholizismus immer mehr von der Wahrheit, vom Glauben entfernt. Außerdem gibt es in Frankreich viel Atheismus. Auf der Suche nach der Wahrheit habe ich also die Orthodoxie entdeckt, weil ich glaube, dass ein Christ, der wirklich sucht und seinen Glauben vertieft, orthodox wird. Ich bin überzeugt, dass der orthodoxe Glaube die Kirche Christi ist“, erklärte Emmanuel Delhoume.

Er entdeckte sie 2008 während einer Vigil zu Ehren der Hl. Maria von Ägypten in der russischen Kirche. Genau dort findet seine Bekehrung statt, als er mit der Gemeinschaft in Kontakt kommt.

„Was ich sah, war, dass der Glaube in dieser Kirche wirklich lebendig ist“, erinnerte sich Emmanuel Delhoume und sagte noch: „Ich konnte ihn mit dem aus der Apostelgeschichte vergleichen.“

So konvertierte er 2012 mit seiner ganzen Familie zum Orthodoxen Glauben.

Als er die Bulgarische Orthodoxe Kircheentdeckte, beschloss er, sich auch über unser Land zu informieren:„Ich lese regelmäßig Artikel über Bulgarien, denn die bulgarische Kultur ist für mich sehr wichtig. Hier in Frankreich weiß man allerdings nur sehr wenig darüber. Und für meine Generation, die über 50-Jährigen, war Ihr Land nicht sehr zugänglich. Auf meiner Suche bin ich auf die Website von Radio Bulgarien gestoßen. Das ist wie im Leben des Glaubens: Wer sucht, der findet. Ich lese regelmäßig Ihre französische Internetseite.“

Am Ende unseres Gesprächs richtete Emmanuel Delhoume seine Botschaft an die Hörer von Radio Bulgarien:„Was ich mir für das bulgarische Volk wünsche, ist, dass es das Orthodoxe Christentum wiederentdeckt. Und den Franzosen, die in Bulgarien leben, wünsche ich dasselbe, nämlich dass sie das Orthodoxe Christentum entdecken, das bulgarische Volk kennenlernen und mit ihm leben. Es ist Träger traditioneller Werte. Ich möchte dem bulgarischen Volk wünschen: „Werdet nicht wie die Franzosen, verfallt nicht dem Modernismus, werdet nicht egozentrisch, seid Bulgaren, seid stolz darauf, Bulgaren zu sein. Und abschließend – lasst uns Gott in den Mittelpunkt von allem stellen, in das Herz von allem.“


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Zusammengestellt: Darina Grigorowa

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: Darina Grigorowa, Facebook /Emmanuel Delhoume

Veröffentlicht von Marta Ros



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